Christian Kruschitz: Unternehmerische Perspektiven zur Gestaltung mediatisierter Arbeit. Kärntner Klein- und Mittelbetriebe im digitalen Wandel

In der Büroarbeit werden neben Computern verstärkt Smartphones, Laptops und Tablets in den Arbeitsalltag integriert. Dazu ermöglichen digitale Anwendungen neue Formen der Kommunikation, Zusammenarbeit und Arbeitsorganisation aber auch neue Formen der Steuerung und Überwachung von Arbeit. Diese digitalen Geräte und Programme sind zugleich Medien und Werkzeuge, die das kommunikative Arbeitshandeln der Betriebe prägen. Soziokulturelle Veränderungen bringen wiederum neue Medien hervor. Das Konzept der Mediatisierung beschreibt diese Veränderungen, die einem ständigen Wandel unterliegen. Aus der Perspektive der Medien- und Kommunikationswissenschaft werden die Phänomene des digitalen Wandels der Arbeitswelt, die als zunehmend mediatisiert beschrieben werden können, nur am Rande behandelt.

Das Mediatisierungs-Konzept bildet den theoretischen Rahmen in meiner Dissertation, wo ich die Gestaltung mediatisierter Büroarbeit von Unternehmen erforsche. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie gestalten Kärntner KMU ihre mediatisierte Büroarbeit? Das Ziel der Untersuchung ist es, die unterschiedlichen Gestaltungsstrategien und die damit verbundenen Motive, Herausforderungen, Meinungen von Führungskräften in Kärntner KMU zur Mediatisierung von Büroarbeit empirisch zu erkunden. Dazu habe ich 20 Führungskräfte zu ihrer Unternehmenskultur, ihren Arbeitsmedien und ihrem kommunikativen Arbeitshandeln in leitfadengestützten Interviews befragt. Aus den qualitativ generierten Erkenntnissen wurde eine Online-Umfrage erstellt, um die Stichprobe auszuweiten und um Aussagen über Verteilungen und Ausprägungen von Gestaltungsthemen mediatisierter Büroarbeit zu erhalten. Die Ergebnisse beider Forschungsmethoden werden im Rahmen des Mixed Methods-Ansatzes zusammengeführt.