Sehr geehrte Kolleg*innen,
Liebe Interessierte,
anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Universitätszentrums für Frauen*- und Geschlechterstudien haben wir eine Online-Arbeitstagung organisiert, zu der wir Sie herzlich einladen möchten:
A p a r t – Together – Becoming With!
Gesellschaftskritische Geschlechterforschung als Beitrag zu einer Allianz für die Zukunft
1.-3. Dezember 2021
Zum Thema:
In jüngster Zeit rückt das Konzept des Verbündet-Seins, der Vernetzung und Vergemeinschaftung wieder in den Mittelpunkt (queer-)feministischer, genderspezifischer und intersektionaler Theorien und Praktiken. Anti- und dekoloniale Theoretisierungen des politischen und sozialen Wandels setzen die Dimension des Kollektiven ebenfalls zentral. Aktuell weltweit relativ erfolgreiche soziale Bewegungen wie MeToo, Black Lives Matter und Fridays for Future machen deutlich, dass Bündnisse und Solidaritäten gesellschaftspolitisch wirksam sind. Aber auch die vermeintlich gescheiterten, weil brutal niedergeschlagenen sozialen Bewegungen des Arabischen Frühlings und andere politische Kollektivierungen im globalen Süden wie z. B. Precarias a la deriva in Spanien, #NiUnaMenos in Argentinien, der Aurat-Marsch in Pakistan, Pinjra Tod (Break the Cage) in Indien usw. zeigen die Relevanz von kollektiven Prozessen – und sei es im massiven Widerstand von Seiten der jeweils herrschenden Ordnung.
Spätestens seit der Covid-19 Pandemie wird auch in den privilegierten Zonen des Globalen Nordens mehr verstanden, wie wir existenziell miteinander verbunden sind, als Mit-Wesen im Sinne eines gemeinsamen in der Welt Sein, in den verschiedenen vergeschlechtlichten und intersektionalen Dimensionen, die mit unterschiedlichen Verletzbarkeiten und Handlungsmöglichkeiten einhergehen: physisch und psychisch, sozial und affektiv, ökonomisch, politisch und geographisch, edukativ und epistemisch. Zugleich wird durch den Klimawandel auf drastische Weise deutlich, wie wir Menschen mit unserer Umwelt und mit der Natur verbunden und auf sie angewiesen sind. Am Beispiel der Konzepte des Mit-Seins und Mit-Werdens queerfeministischer Theoretiker*innen steht auch eine feministische Educare und Care-Ethik des Rücksichtnehmens und der Empathie zur Diskussion. Die Verwobenheit des vergeschlechtlichten Mensch-Seins zeigt, wie wir durch Ko- Konstitutionsverhältnissen in einem steten intra-aktiven Werden ko-existieren.
Bei dieser Arbeitstagung geht es um die Fragen des Verbündet Seins, um Vergemeinschaftungs- und Solidaritätsprozesse auch im Sinne des Mit-Seins und Mit- Werdens aus feministischer, queer-feministischer und intersektionaler Perspektive. Damit möchten wir beispielsweise folgende Themenfelder verbinden, die wir theoriegeleitet und/oder praxisorientiert, historisch bewusst und zugleich zukunftsorientiert diskutieren wollen.
Konzeption: Claudia Brunner, Gabriele Dietze, Brigitte Hipfl, Verena Kumpusch, Kirstin Mertlitsch, Pauline Roeseling
Das Programm finden Sie auf unserer Veranstaltungshomepage: https://conference2.aau.at/event/71/
Anmelden können Sie sich unter https://conference2.aau.at/event/71/registrations/84/ bis zum 22.11.2021.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen und wünschen Ihnen bis dahin alles Gute,
Kirstin Mertlitsch für das Universitätszentrum für Frauen*- und Geschlechterstudien
Universität Klagenfurt
Organisationsteam: Kirstin Mertlitsch, Alina Kopkow, Tine Haupt, Marco Messier, Noreen Schneiders