Online-Gastvortrag: „Klassismus. Die ignorierte Diskriminierungsform in Academia“

Online-Gastvortrag von und mit Prof.* Dr.* Francis Seeck

am 30.10.2024, um 18 Uhr Online

Klassismus bezeichnet die Diskriminierung entlang der sozialen Herkunft oder des sozialen Status. Klassismus ist – wie Sexismus oder Rassismus – eine gesellschaftliche Unterdrückungsform und richtet sich gegen Menschen aus der Arbeiter*innen- oder Armutsklasse, insbesondere gegen erwerbslose, armutsbetroffene und wohnungslose Menschen.  Klassismus begrenzt den Zugang zu Wohnraum, Bildungsabschlüssen, Gesundheitsversorgung, Macht, Teilhabe, Anerkennung und Geld. In dem Vortrag wird in diese oft vergessenen Diskriminierungsform eingeführt. Es geht um die Fragen: Wie zeigt sich Klassismus im Kontext Hochschule, und was können wir dagegen tun?

 

Meeting-ID

665 4445 5652

Link zur Veranstaltung: https://th-nuernberg.zoom-x.de/j/66544455652?pwd=xQJ3fULw7Rh4mZJnsXDzs4xXA7hjmb.1

 

Keine Anmeldungen erforderlich!

 

Kontakt:

Universitätszentrum für Frauen*- und Geschlechterstudien – Sterneckstraße 15, 9020 Klagenfurt Tel: 0463 2700 1022  www.aau.at/gender/

Feminism WTF – Filmvorführung & Diskussion

 

FEMINISM WTF ist eine internationale Topic Documentary zum Thema Feminismus und Gender-Equality. Der Feminismus gilt als die erfolgreichste soziale Bewegung des zwanzigsten Jahrhunderts und dennoch wird seine Berechtigung ständig infrage gestellt. Wie sähe tatsächliche Gleichstellung aus, wohin entwickeln sich unsere Gesellschaften … und warum regt uns die Diskussion über Geschlechterverhältnisse eigentlich so schrecklich auf?

Zeit:
15.10.2024, 18:00 – 20:00

Ort:
Raum: HS 7
Mensagebäude Obergeschoß

Veranstaltet von:
Universitätszentrum für Frauen- und Geschlechterstudien (UZFG)

Kontakt:
Dr.in Kirstin Mertlitsch / Prof. Tamás Jules Fütty [ Email: gender [dot] zentrum [at] aau [dot] at ]

Anmeldungen bitte an: gender [dot] zentrum [at] aau [dot] at

Open Call für Bildungsinnovationen »Sustainable MINT und nachhaltiges Bauen«

Vorhaben können bis 31. Oktober 2024 eingereicht werden. Weiterlesen

KEG Stellungnahme zur „Gender Sprache“

Die KEG (Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum) hat als Reaktion auf die immer mehr werdenden Verbote von geschlechtergerechter Sprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Stellungnahme verfasst, die die Bemühungen um gendersensible Sprachverwendung bzw. geschlechterinklusiver Sprache nochmal ausdrücklich würdigt.

 

Konferenz der Einrichtungen für Frauen- und Geschlechterstudien im deutschsprachigen Raum

 

Stellungnahme „Gender-Sprache“

Die zahlreichen Polemisierungen gegen, Angriffe auf sowie jüngste Verbote der sogenannten „Gender-Sprache“ in mehreren Bundesländern bereiten uns Sorgen. Denn sie verzerren, beschädigen bzw. annullieren seriöse Versuche aus wissenschaftlichen, juristischen, medizinischen, politischen und aktivistischen Zusammenhängen, Geschlechtervielfalt als gelebte Realität zu adressieren und sichtbar zu machen. Darum möchten wir an dieser Stelle festhalten:

  • Unser Wissen, unser Denken, unsere Vorstellungen sind untrennbar mit Sprache verbunden. Sprache ist beweglich und im Aushandlungsprozess. Darum liegt es in unser aller Verantwortung, neuen Erkenntnissen und sich verändernden Lebensrealitäten auch sprachlich nachzukommen und sie damit anzuerkennen, sichtbar zu machen, bisher nicht vorhandene Bezugnahmen zu ermöglichen und Zugehörigkeitsmöglichkeiten zu schaffen.
  • Bei gendersensibler Sprachverwendung/geschlechterinklusiver Sprache handelt es sich um Vorschläge, die aus sehr unterschiedlichen Diskursen und Zugängen stammen und die sich bemühen, Geschlechtervielfalt eine Sprachform zu geben und so in unserer Kommunikation wahrnehm- und (an)erkennbar zu machen. Hier geht es – anders als bei den Verboten – also nicht um „Vorschriften“, nicht um einen „top-down“-Prozess, sondern um eine Verantwortung für und Würdigung von Identitäten und Lebensrealitäten, denen bislang die Worte fehlten. Die Verweise auf die Unterscheidung zwischen Genus und Geschlecht oder dem „Mitgemeintsein von allen“ in der deutschen Sprache lassen außer Acht, dass damit patriarchal-heteronormative Machtverhältnisse – auch sprachlich – naturalisiert wurden. Es stellt einen großen Unterschied dar, möglicherweise mitgemeint zu sein, oder aber explizit angesprochen zu werden bzw. Erwähnung zu finden.
  • Sprache „gehört“ niemandem, sie ist prozesshaft und entwicklungsfähig, sie ist ein ständiger Versuch des Ausdrucks von und der Annäherung an sehr unterschiedliche Erfahrungen von Wirklichkeit und Existenzweisen.

Wir halten deshalb die Bemühungen, Geschlechtervielfalt auch durch sprachliche Neuerungen anzuerkennen und sichtbar zu machen, für unerlässlich. Sie tragen dazu bei, bisherigen Diskriminierungen, Marginalisierungen und Unsichtbarmachungen entgegenzuwirken und damit Geschlechtergerechtigkeit – auch sprachlich – zu ermöglichen. So wie sich Lebensrealitäten und wissenschaftliche Erkenntnisse weiter entwickeln und vervielfältigen, so muss sich dies auch in unserer Sprache wiederfinden. All genders are welcome! Literally!

Die KEG-Sprecher*innen

 

KEG_Stellungnahme als Download (pdf)