Universitätslehrgang „Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen (PFL)“

Fachdidaktische Weiterentwicklung von Schule und Unterricht

Mit dem Wintersemester 2020/21 starten die Universitätslehrgänge Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen – PFL. Im Fokus steht die Weiterentwicklung von fachdidaktisch qualifizierten BeraterInnen, die fachbezogene Prozesse im Bereich der Schul- und Unterrichtsentwicklung professionell begleiten. Ziel ist es, durch die Weiterqualifizierung der BeraterInnen sowohl den kompetenzorientierten Unterricht als auch die Grundkompetenzen der Schülerinnen und Schüler (von der Volksschule bis zur Sekundarstufe II) in Österreich nachhaltig zu verbessern.

Es werden dazu folgende Universitätslehrgänge von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Viktor Frankl Hochschule in Kooperation mit weiteren Partnerinstitutionen angeboten:

– Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen – PFL Deutsch
– Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen – PFL Englisch
– Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen – PFL Mathematik
– Pädagogik und Fachdidaktik für LehrerInnen – PFL Naturwissenschaften

Die Lehrgänge richten sich an Personen, die

… an Pädagogischen Hochschulen in der Lehre der Aus-, Fort- und Weiterbildung arbeiten,

… als ReferentInnen und Lehrbeauftragte in der LehrerInnenbildung tätig sind (z.B. SchulentwicklungsberaterInnen, ProzessbegleiterInnen, RückmeldemoderatorInnen, etc.),

… an Schulen in bestimmten Funktionen tätig sind (wie z.B. LerndesignerInnen, AusbildungslehrerInnen, MentorInnen, FachkoordinatorInnen, etc.).

Die Lehrgänge dauern vier Semester und schließen mit einem Zeugnis der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (40 ECTS) ab.

Eine Interessensbekundung ist bis 29. März 2020 online unter https://pfl.aau.at/anmeldung/ möglich.
Weitere Informationen zu den Lehrgängen finden Sie unter http://pfl.aau.at bzw. http://www.ph-kaernten.ac.at/fwb/2/

Folder_PFL

Kooperationsschulen: 2. Zwischenassessment

Am Donnerstag, dem 14. November 2019 fand das bereits 2. Zwischenassessment der Kooperationsarbeit zwischen der Universität Klagenfurt und ihren fünf Kooperationsschulen* statt. Die Veranstaltung bot zum einen Raum für kurze Vorstellungen neu hinzugekommener schulisch-universitärer Projekte, zum anderen war auch ein gezielter Austausch von Best Practices der bereits etablierten Projekte Bestandteil des Treffens. Unter den TeilnehmerInnen waren neben WissenschaftlerInnen und Universitätsbediensteten auch DirektorInnen, LehrerInnen und SchülerInnen sowie die Bildungsdirektion vertreten. Weitere Schwerpunkte dieses jährlichen Kooperationsschultages stellten die bevorstehende Evaluation der Kooperationsarbeit sowie die geplante Herausgabe eines Sammelbandes dar. Das Gesamtprojekt Kooperationsschulen ist ein gemeinsames Projekt zwischen der School of Education (SOE) und dem Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung (IUS).

 

*Die WI’MO Klagenfurt, Europagymnasium Klagenfurt, Ingeborg-Bachmann-Gymnasium Klagenfurt, Praxisschule Verbundmodell Neue Mittelschule, Waldorfschule Klagenfurt

An die Shoah erinnern – Vorstellung der Online-Plattform „Eternal Echoes“

Wie kann man SchülerInnen und jungen Studierenden Einblicke in historische Kontexte geben, die schrittweise zur Shoah geführt haben? Dieser Frage gingen NGOs, Universitäten und Museen aus Litauen, Polen, Rumänien, Schweden, Ungarn und Österreich nach. Die Projektpartner entwickelten daraus die Lernplattform eternalechoes.org, die Unterrichtsmaterial in Englisch und den sechs Partnersprachen kostenfrei zur Verfügung stellt. Österreichischer Partner war das Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung gemeinsam mit der Partnerschule WI’MO Klagenfurt.

 

Das Lehr- und Lernmaterial der Online-Plattform Eternal Echoes basiert auf gefilmten Interviews mit Frauen und Männern, die den Holocaust bzw. den Genozid an Roma und Sinti überlebt haben. Ihre Geschichten erzählen über Kindheit und Jugend, die Zeit in Gettos und Konzentrationslagern, die Befreiung und das Leben danach. Ergänzt werden die Erzählungen durch kontextbezogenes Hintergrundmaterial.

„Die Unterlagen zeigen, wohin zunächst subtile Eingriffe in Menschenrechte und die Missachtung demokratischer Werte führen können und wie wichtig es ist, diskriminierenden und rassistischen Haltungen entschlossen entgegenzutreten“, betont Angelika Brechelmacher, die gemeinsam mit Regina Wonisch das Projekt in Österreich geleitet hat.

Bei der Entwicklung der Plattform wurde historisches Material sorgfältig ausgewählt und aufbereitet. Fraglich war für die Projektpartner lange, wie man die Tätergeschichten, die unerlässlich sind, um die Entwicklung des Grauens zu verstehen, thematisiert und einbringt. „Diese ‚Berührungsängste‘ sind nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass den TäterInnen und den verführerischen Propagandabildern nicht erneut eine Bühne geboten werden soll“, so Regina Wonisch. An diesem Beispiel lässt sich die Methodik der Lernplattform zeigen: Wie kann man die Tätergeschichte visualisieren, ohne sie zu verherrlichen, zu dämonisieren oder zu verharmlosen? Sollen die Täter in ihrer machtvollen Funktion im NS-Regime, als Privatpersonen oder als Angeklagte vor Gericht gezeigt werden? Angelika Brechelmacher erläutert dazu: „In einer Lernaufgabe haben wir zum Thema gemacht, dass man den TäterInnen ihre Mitverantwortung am Holocaust nicht ansieht. Schon Hannah Arendt prägte dazu den Begriff der Banalität des Bösen.“

Die Lehrmaterialien und Übungen stehen unter https://www.eternalechoes.org/ zur Verfügung und richten sich insbesondere an SchülerInnen im Alter von 14 bis 17 Jahren. Angeboten wird auch ein begleitendes Lehrerhandbuch.

Das Projekt ICTHE Interactive Comprehensive Tool for Holocaust Education (Coordinator: Svenska kommittén mot antisemitism – SKMA) wurde aus Mitteln des EU-Programms Erasmus+ gefördert.

 

Vorstellung der Online-Plattform an der AAU:

Eternal Echoes

am 19. November 2019 um 14:3016:00 im N.1.12

Veranstalter
School of Education (SoE)

Vortragende
Dr. Angelika Brechelmacher
Mag. Regina Wonisch

Kontakt und Anmeldung
Mag. Dr. Marco Messier (marco [dot] messier [at] aau [dot] at)

Österreichs erste gemeinsame Lehramts-Studierende haben Ausbildung abgeschlossen

Vier Universitäten und vier Pädagogische Hochschulen in Steiermark, Kärnten und Burgenland waren in Österreich die ersten, die als Entwicklungsverbund Süd-Ost (EVSO) ein gemeinsames Bachelorstudium für künftige AHS-, NMS- und BMHS-LehrerInnen starteten. Nun macht dieser Verbund wieder Schule! Österreichweit haben die ersten AbsolventInnen die neue Lehramtsausbildung abgeschlossen. Gefeiert wurde das bei einer gemeinsamen Sponsion am 1. Oktober 2019.

Sie waren die MusterschülerInnen in der PädagogInnenbildung NEU. Bereits seit dem Studienjahr 2015/16 werden im Südosten Österreichs alle LehrerInnen auf Bachelor- und Masterniveau ausgebildet – unabhängig davon, ob sie später an einer Volksschule, Neuen Mittelschule (NMS), allgemeinbildenden höheren Schule (AHS) oder berufsbildenden mittleren und höheren Schule (BMHS) unterrichten. Die Universitäten Graz und Klagenfurt, die Technische Universität Graz, die Kunstuniversität Graz sowie die Pädagogischen Hochschulen Steiermark, Kärnten und Burgenland und die Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz bieten das Lehramtsstudium der „Sekundarstufe Allgemeinbildung“ gemeinsam an.
Mittlerweile haben die ersten ihr Studium mit dem „Bachelor of Education“ abgeschlossen. An 25 PionierInnen überreichten die RektorInnen der acht beteiligten Hochschulen bei einer institutionenübergreifenden Feier am 1. Oktober 2019 in der Aula der Alten Universität am Freiheitsplatz die Sponsionsrolle.

Statements der KooperationspartnerInnen

Doris Hattenberger, Vizerektorin für Lehre, Universität Klagenfurt:
Vier Universitäten, vier Pädagogische Hochschulen, ein gemeinsames Studium – es mussten viele Barrieren überwunden werden, um dieses Großprojekt zu realisieren. Es gelingt, weil die Beteiligten von der Qualität des gemeinsamen Studiums überzeugt sind. Und wir arbeiten beständig daran, damit Studierende die Vorteile dieses in vielerlei Hinsicht ‚Grenzen-Überschreitenden-Projektes‘ noch besser nützen können.

Harald Kainz, Rektor der TU Graz:
Informatik, Programmieren und der kreative Umgang mit digitalen Werkzeugen sind Schlüsselkompetenzen unserer modernen Gesellschaft, die nicht früh genug erlernt werden können. Als einzige technische Universität Österreichs engagiert sich die TU Graz in der PädagogInnenbildung Neu in ihren Kompetenzbereichen und steuert mit EduRobotics oder MakerEducation europaweit einzigartige, zukunftsweisende Ausbildungsformate für künftige LehrerInnen bei. Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen auf das Herzlichste!

Marlies Krainz-Dürr, Rektorin der Pädagogischen Hochschule Kärnten, Viktor Frankl Hochschule:
Kooperationen sind nicht immer einfach. Mit Universitäten und Hochschulen trafen unterschiedliche akademische Kulturen aufeinander und verlangten die Bereitschaft aufeinander offen zuzugehen. Unterstützt hat uns der Wille, die PädagogInnenbildung NEU gemeinsam konstruktiv umzusetzen und die Vorgabe, nur einstimmige Beschlüsse zu fassen. Das war mühsam, hat sich aber gelohnt.

Elgrid Messner, Rektorin der PH Steiermark:
Wie wichtig ist die Didaktik und die Pädagogik für das Lehramtsstudium? Didaktik und Pädagogik sind neben dem fachlichen Wissen die Grundlage des Lehrerberufs und somit dieser Profession. Eine Lehrperson muss eine gute pädagogische Beziehung zu den Schülerinnen und Schülern aufbauen und Lernsituationen im Klassenzimmer so gestalten, dass diese optimal lernen können. Das hat großen Einfluss auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler und ist Voraussetzung dafür, dass sie sich Wissen überhaupt aneignen. Die Pädagogische Hochschule Steiermark hat Didaktik und Pädagogik in ihren Genen, bietet sie sowohl in Theorie als auch Praxis an. Alle ihre Lehrenden kommen aus der Praxis und sind in der forschungsgeleiteten Lehre firm. Wir haben in Graz die Organisation aller Praktika übernommen, die Studierende ab dem 2. Semester machen müssen. Damit schaffen wir eine Theorie-Praxis-Brücke für Didaktik und Pädagogik und tragen so zur wissenschaftsfundierten und praxisnahen Ausbildung für den Beruf bei.

Martin Polaschek, Rektor der Universität Graz:
Die Studierenden profitieren von den aktuellen Forschungsergebnissen der Lehrenden und sind damit immer am neuesten Stand. Großes Augenmerk wurde deshalb dem Ausbau der Fachdidaktik geschenkt. Die Universität Graz hat dazu acht zusätzliche Professuren eingerichtet. Darüber hinaus gibt es Fachdidaktikzentren, die in den einzelnen Unterrichtsfächern eine wichtige Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis bilden.

Andrea Seel, Rektorin der KPH Graz:
LehrerInnenbildung erfordert ein Zusammenspiel von Wissenschafts- und Praxisorientierung. In den gemeinsamen Studien der Sekundarstufe profitieren angehende LehrerInnen von den institutionellen und personellen Expertisen der beteiligten Einrichtungen. Das von der KPH Graz gemeinsam mit der Theologischen Fakultät angebotene Unterrichtsfach Katholische Religion ist dafür ein hervorragendes Beispiel.

Eike Straub, geschäftsführender Vizerektor der Kunstuniversität Graz:
Für das Musikland Österreich ist es besonders wichtig, die musikalische Ausbildung in allen Bereichen und von Anfang an auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Für diese Herausforderung sind wir mit dem EVSO sehr gut aufgestellt! Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Universitäten und Hochschulen konnte ein gemeinsames Studium auf den Weg gebracht werden, das auch den Ausbildungsweg des heimischen Musik-Nachwuchses (und eines interessierten Publikums) qualitativ sichert und deutlich aufwertet.

Sabine Weisz, Rektorin der PH Burgenland:
Die Kooperation von Universitäten und Pädagogischen Hochschulen ist im EVSO durch hohe Flexibilität gekennzeichnet. Die gemeinsam entwickelten Strukturen zur systematischen Kommunikation und Qualitätssicherung sind nachhaltig wirksam. Für die PH Burgenland ist diese stabile Kooperation ein Netzwerk, das alle Beteiligten stärkt.

Weitere Informationen: http://www.lehramt-so.at/