Schlagzeilen-Gewitter

Buchpräsentation mit Harald Raffer

 

Die Universitätsbibliothek lädt herzlich ein zur Präsentation der Neuerscheinung „Schlagzeilen-Gewitter“:

Am 16. Mai um 17.00 Uhr stellt der Autor sein neues Werk im Zwiegespräch mit Günter Schmidauer – dem Präsidenten des PEN-Clubs Kärnten – in der LV-Lounge der UBK vor.

 

Zum Schlagzeilen-Gewitter:

Vorverurteilungen, Halbwahrheiten und Desinformationen gehören längst zum Medienalltag. Besonders soziale Medien verbreiten Fake News und sorgen für irritierende Falschmeldungen, die sich im Netz in Windeseile verbreiten: Was stimmt noch, was sind „alternative Fakten“, krude Verschwörungstheorien oder geschickte Lügen von raffinierten Meinungsmachern? Einsparungen im Pressewesen führen zu mangelhaften Recherchen und Verschmelzungen von PR und Berichten. Dabei sollen Medien als vierte Gewalt eine funktionierende Demokratie garantieren. Der Autor war 30 Jahre Chefreporter und schildert in seinem Werk besondere Erlebnisse, berührende Schicksale, außergewöhnliche Interviews und „hautnahe“ Reportagen.

Harald Raffer, geboren 1956 in Bleiburg, galt als Chefreporter der „Kärntner Tageszeitung“ über 30 Jahre lang als Aufdecker, „Exklusiv-Story-Lieferant“ sowie Verfasser ungewöhnlicher Berichte und Interviews. Die Jagd nach spannenden Geschichten, Gespräche mit schillernden Persönlichkeiten und außergewöhnliche Serien prägten seine publizistische Arbeit. Zudem schlüpfte der „Vollblut-Journalist“ für hautnahe Reporten in „Wallraff“-Rollen und verkleidete sich u. a. als „Bettler“, „Gastarbeiter“, „Häftling“ und „Waffenhändler“. Nebenbei studierte der Klagenfurter Germanistik und Medienkommunikation und war jahrelang als Uni-Lehrbeauftragter tätig. Von 2007 bis 2022 war Raffer Unternehmenssprecher der Stadtwerke Klagenfurt, wo er den „Kärntner Lyrikpreis“ erfand. Der Autor wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Publizistik-Staatspreis des Wissenschaftsministeriums und dem Menschenrechtspreis. 2020 gewann er den Kärntner Jugendbuchpreis mit „Der kleine Ronny“ (Drava Verlag 2021). Harald Raffer arbeitet als Autor und freier Journalist.

 

Wir freuen uns auf einen regen Austausch am Buffet!

Schon gelesen?!

Robert Musil im Spannungsfeld zwischen Psychologie und Phänomenologie

Hrsg.: Artur R. Boelderl, Barbara Neymeyr; De Gruyter: Berlin/Boston, 2024 (Untersuchungen zur Deutschen Literaturgeschichte, Bd. 170)

Dieser interdisziplinäre Tagungsband untersucht die Bedeutung von Psychologie und Phänomenologie im Werk Robert Musils. Dabei rücken Gestaltpsychologie und Psychoanalyse ebenso in den Fokus wie phänomenologische Philosophie und Neurophänomenologie. Die Beiträge erschließen die interdiskursiven Spannungsfelder systematisch und kulturhistorisch. So eröffnen sie neue Einsichten in Musils Poetik, die auch Philosophie und Psychologie literarisch fruchtbar macht.

Exemplare des empfohlenen Werkes befinden sich in der Leseecke (12)  sowie in der Freihandaufstellung (12-266.Musi.2 | entlehnbar!) mit der Signatur I 657748.

Schon gelesen?!

Barbara Neymeyr: Schillers Moralästhetik als verfehlte Kant-Kritik und die ›Kalokagathia‹-Idee 2023 (Literatur und Philosophie, Bd. 6)

Kritisch analysiert das Buch Schillers Moralästhetik als vermeintlich moderatere Alternative zur Pflichtethik Kants. In Abkehr von gängigen Forschungsthesen wird gezeigt, dass die Einwände von Schiller, aber auch Schopenhauer und Nietzsche, gegen Kant auf Fehlurteilen beruhen und dass Schillers eigener Entwurf sogar einen Moralrigorismus wider Willen impliziert. Zudem enthält Schillers Konzeption von ›Anmut‹ und ›Würde‹ Inkonsequenzen, deren Ursache eruiert wird. Über die problemorientierten systematischen Analysen hinaus macht eine kulturhistorische Horizontbildung evident, wie sehr Schiller und Hölderlin durch die antiken Ideale der ›Kalokagathia‹ und ›Sympatheia‹ geprägt sind, die sich von der Philosophie Kants fundamental unterscheiden.

Durch systematische Analysen und eine kulturhistorische Horizontbildung zeigt Prof. Dr. Barbara Neymeyr in ihrem Buch, inwiefern sich Schillers Moralästhetik nicht nur als verfehlte Kant-Kritik erweist, sondern auch, wie weit sich sein Konzept von Kants Ethik entfernt. Diese Erkenntnisse bieten einen neuen Blick auf die philosophische Tradition und regen dazu an, über die vermeintlichen Alternativen zur Pflichtethik nachzudenken. Mit ihrem Werk liefert Neymeyr einen wertvollen Beitrag für das Kantjahr 2024 und darüber hinaus.

Das empfohlene Werk befindet sich in unserer Freihandaufstellung (12-264.Schi.2) mit der Signatur I 628793 und ist entlehnbar!

Feyerabend’s Farewell to Critical Rationalism

Zum 100. Geburtstag des Philosophen Paul K. Feyerabend fand am Donnerstag, 25. April 2024, der englischsprachige Gastvortrag von Matteo Collodel (Universität Ca’ Foscari Venedig) statt. Die Einladung erfolge durch das Karl-Popper-Archiv mit Unterstützung der Philosophischen Gesellschaft Klagenfurt und der Karl Popper Foundation Klagenfurt. Der Vortrag behandelte die Zusammenarbeit und Distanzierung von Paul Feyerabend und Karl Popper.

 

Feyerabend’s Farewell to Critical Rationalism: Chronicle of a Long Goodbye

By combining the positive insights of past scholarship with the results of extensive research work on Feyerabend’s Nachlass, this lecture strives to illuminate Feyerabend’s enduring efforts to emancipate himself from the yoke of his intellectual bond to Karl Popper.

After his university studies in post-war Vienna and London, Feyerabend became known in academic philosophy in the second half of the 1950s for his contributions to the philosophy of quantum theory, developed in critical dialogue with Popper. Feyerabend’s philosophical breakthrough, however, came only in the first half of the 1960s, when he abandoned the philosophy of quantum theory due to the negative reception that his work had met and focused on the methodology of science. Reviving intuitions dating back to his formative years within a critical rationalist framework, Feyerabend advanced his research program of theoretical pluralism as an enhanced version of Popper’s falsificationism.

Feyerabend’s novel position — which he had provisionally called “hedonism”, “anarchism”, “dadaism”, or “new liberalism” — was fully displayed under the rubric “epistemological anarchism” in his controversial book Against Method (1975), in which Feyerabend’s criticism of Popper also acquired vicious overtones. Throughout the 1970s and 1980s, Feyerabend explored the political implications of his anti-methodological perspective and targeted Popper and the Popperian School in increasingly vocal terms. Trying to dispel Popper’s suspicion concerning the totalitarian dangers inherent in it, Feyerabend emphasized the relativist component of his epistemological anarchism, outlining the political model of a pluralistic Free Society.

 

Zum Vortragenden: http://www.collodel.org/home/

Der Gastvortrag ist Teil der weltweiten Veranstaltungen anlässlich des Paul Feyerabend Centennial 2024: https://sites.google.com/view/pkf2024/home