Kostbarkeiten 30 | Künstlerbücher – Buchobjekte – Artist’s Books
Einladung zur 30. Ausstellung der Reihe KOSTBARKEITEN AUS DER BIBLIOTHEK
KÜNSTLERBÜCHER – BUCHOBJEKTE – ARTIST´S BOOKS
Bühne für Bücher
Von Ernst Jandl bis zum kleinsten Buch der Welt. Künstlerbuch-Ausstellung im Schloss Porcia im Sommer 2024
Bereits zum dritten Mal wird das Schauspielprogramm des Ensembles Porcia von einer Ausstellung bibliophiler Kostbarkeiten aus der Universitätsbibliothek Klagenfurt begleitet. Heuer werden im Foyer des Schlosses Porcia sechs ausgewählte Künstlerbücher gezeigt. Die Ausstellung „Künstlerbücher – Buchobjekte – Artist´s books“ ist im Juli und August jeweils vor den Vorstellungen geöffnet.
Die Vernissage der Ausstellung findet im Rahmen des Premierenabends mit einer Einführung durch Rektor Oliver Vitouch am 29. Juni 2024 um 19:00 statt.
Über den Sommer empfiehlt sich eine Verbindung von Theaterbesuch und Ausstellungsrundgang. Die Ausstellung läuft bis zum 30.8.2024 und ist jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn frei zu besichtigen.
Im dritten Jahr der Zusammenarbeit der Komödienspiele Porcia und der Universität Klagenfurt steht eine sehr spezielle Buchform im Fokus: Das Künstlerbuch mit seinem Sonderstatus zwischen Kunstgegenstand und Schriftwerk. Diese seltenen Stücke, oft Unikate oder in Kleinstauflagen handgefertigt, sind viel mehr als nur Illustration von Text: Die Poesie und das Material selbst werden zum künstlerischen Instrument, zum Medium, das Buch wird insgesamt zum Kunstwerk.
Die nun schon altehrwürdige Universitätsbibliothek Klagenfurt besitzt neben der klassischen historischen und wissenschaftlichen Literatur aus 1500 Jahren eine feine Sammlung von 80 zeitgenössischen Künstlerbüchern. Davon werden sechs Raritäten im Foyer des Schlosses Porcia ausgestellt. Die Objekte enthalten Weltliteratur, sind grafische Meisterwerke und stellen die herkömmlichen Vorstellungen von „Buch“ auf den Kopf:
Katarzyna Lewandowska hat Haikus von Bashō Matsuo sowie Gedichte von Ingeborg Bachmann, Ernst Jandl und Albert Einstein auf wertvolles Papier gedruckt, künstlerisch konnotiert und in Metall-Schatullen gepackt.
Weil im Detail mit freiem Auge nicht zu erkennen, kommt das kleinste Buch der Welt in einer Holzschatulle mit integrierter Lupe daher. Gerade einmal 2,9 mal 2,5 Millimeter messen die Seiten des bunten Alphabets von Josua Reichert.
Vom Tiroler Schriftsteller Raoul Schrott stammt die mit Versen gefüllte Kassette aus herzynischem Holz: „Makame“ verbirgt Doppelbödiges, Phantasievolles und Wortgewandtes in einer eindrucksvollen Kunstausstattung aus dem Haymon-Verlag.
Das BILD BUCH 6 von Claudia Hirtl ist eine mehrteiliges, japanisch bemaltes Objekt, mit dem spielerisch umgegangen werden kann.
Die klassische Kodex-Form des Buches ist auch bei einer Gedichtsammlung von Heinrich Heine und Boris Bukowski aus der Alpha-Presse nicht zu finden: Die losen Blätter samt Box wurden von der in Kärnten ansässigen Künstlerin Marlies Liekfeld-Rapetti gestaltet.
Die 18 Siebdruckmonotypien mit frechen Mundartgedichten des Liechtensteiners Guggi Kaufmann wurden gar zu einem Endlos-Leporello gebunden.
Kuratiert wurde die Ausstellung in bewährter Weise von Christa Herzog und Barbara Maier. Die 30. Ausstellung der Reihe „Kostbarkeiten aus der Bibliothek“ ist zugleich das dritte Kooperationsprojekt zwischen den Spittaler Komödienspielen unter der Intendanz von Angelica Ladurner und der Universität Klagenfurt unter Rektor Oliver Vitouch und Bibliotheksdirektorin Lydia Zellacher.
Online-Ausstellung: www.aau.at/ub/kostbarkeiten
Spielplan und Karten: www.ensemble-porcia.at
Auskünfte: m [dot] stocker [at] ensemble-porcia [dot] at
Bildnachweis: Claudia Hirtl BILD BUCH 6 | Foto © aau/bem
