Daniel Barben: Stadt-Land-Gegensatz, urbanisierte Gesellschaft, nachhaltige Siedlungsentwicklung. In: Yvonne Franz, Martin Heintel (Hg.): Kooperative Stadt- und Regionalentwicklung. Wien 2022: Facultas, utb-Band 5880, 23-44.
Dieser Beitrag widmet sich Fragen der räumlichen Organisation und Dynamik von Gesellschaft. Dafür werden Erkundungen in die Geschichte sozialwissenschaftlicher Theorien mit Beobachtungen empirischer Wirklichkeit gesellschaftlichen Lebens verbunden. Den Ausgangspunkt bildet der Stadt-Land-Gegensatz, anhand dessen oft Entwicklungs- und Vergesellschaftungsformen vor und nach der Herausbildung moderner Gesellschaften thematisiert wurden. Aber tragt diese Unterscheidung auch heute noch, wo einerseits Kontraste zwischen städtischen und ländlichen Raumen nach wie vor erfahrungsprägend sind, andererseits aber in dem, was manche „urbanisierte Gesellschaft“ nennen, aufgelöst worden zu sein scheinen? Hinzu kommt, dass es auch gegenwärtig noch eine bemerkenswerte Vielfalt an Definitionen von Stadt als Siedlungsform gibt, was sowohl als Hinweis für Klärungs- und Verständigungsbedarf als auch als Anzeichen für empirische Vielfalt verstanden werden konnte. Zu dieser Vielfalt gehören etwa Konzepte wie wachsende und schrumpfende Städte, Megacities und Megaregions, Global Cities, urbane und ländliche Raume sowie deren Beziehungen. Den Fluchtpunkt der Argumentation in diesem Beitrag bilden Fragen nach nachhaltiger, zukunftsfähiger Stadt- und Regionalentwicklung einschließlich der dafür notwendigen Formen von Kooperation und Governance.