Call for Papers für einen Workshop im Rahmen der GeoWoche 2021

„Regional Political Geography: Zur Politischen Geographie von Region und Regionalentwicklung“
Workshop auf der #GeoWoche2021

Aktuelle Entwicklungen, wie die Covid19‐Pandemie und deren Bearbeitung, aber auch rechtspopulistische Mobilisierungen machen in ihrer räumlich sehr unterschiedlichen Ausprägung die  Bedeutung von regionaler Entwicklung und der Region als Maßstabsebene deutlich. So zeigt die  Covid19‐Pandemie erhebliche regionale Unterschiede nicht nur bei den Infektions‐ und  Inzidenzzahlen, sondern auch bei den Maßnahmen zu deren Eindämmung. Die erheblichen  regionalen Disparitäten in der Gesundheitsversorgung, die durch die Pandemie in Europa deutlich  hervortreten, sind zudem ein Ergebnis von Austeritätspolitiken nach der Wirtschafts‐ und Finanzkrise  2008, die bestehende regionale Ungleichheiten verschärfte. Die wilden Streiks in Süditalien während  der ersten Covid‐Welle im März, machen die Relevanz regionaler historischer Erfahrung von  Arbeitskämpfen für die Organisation von Protesten deutlich. Zugleich zeigt die spätere Ausbreitung  dieser Arbeitskämpfe, dass regionale Proteste auch eine Bedeutung auf nationaler Maßstabsebene  erreichen können.

Die in diesen Beispielen skizzierte Bedeutung von Region und regionaler Entwicklung wollen wir zum  Anlass nehmen, den Beitrag der Politischen Geographie für ein Verständnis von Region, regionaler  Entwicklung und regionalen Konflikten zu diskutieren. Wie können konzeptionelle Zugänge der  Politischen Geographie das Verständnis von Region erweitern? Inwiefern ist die Region als Arena zu  verstehen, die neue empirische Erkenntnisse für die Politische Geographie befördern kann? Welche  methodischen Zugänge erfordert eine Regionale Politische Geographie?  Für den Workshop laden wir Beiträge ein, die sich konzeptionell, empirisch oder methodisch mit der  Herstellung von Region, des Regionalen und regionaler Maßstabsebenen auseinandersetzten. Wir  freuen uns über Beitragsvorschläge, die sich zum Beispiel

  • auf theoretisch‐konzeptioneller Ebene mit Fragen beschäftigen, wie:
    • die Aushandlung regionaler Souveränität und ihrer Wechselwirkungen zwischen der  institutionellen Verankerung und politischen Rationalitäten auf unterschiedlichen  Maßstabsebenen,
    • Prozesse der Regionalisierung in Wirtschaft und Politik und deren Auswirkungen,
    • regionale Identitätskonstruktionen oder
    • den Möglichkeiten und Grenzen emanzipatorische Ideen auf regionaler Ebene.
  • empirisch mit regionalen Phänomenen und ihren Verwobenheiten mit Politiken auf anderen  Maßstabsebenen befassen, wie:
    • regionalen Austeritätspolitiken,
    • Wandel der Regionalentwicklung und ‐planung,
    • regionalistische Bewegungen und deren emanzipatorische Potentiale,
    • regionaler Wandel gesellschaftlicher Naturverhältnisse,
    • lokale und regionale Wohnungspolitiken,
    • regionalen Politiken der Infrastrukturversorgung und Daseinsvorsorge oder
    • regionale Transformationen.
  • methodischen Herausforderungen einer Politischen Geographie des Regionalen widmen, wie:
    • der Erforschung von regionalen Identitätskonstruktionen,
    • der Bestimmung von regionaler Gerechtigkeit oder
    • den Möglichkeiten und Grenzen von Methoden der Konfliktforschung für die  Untersuchung inter‐ und intraregionaler Konflikte.

Wir bitten um Beitragsvorschläge für kurze Inputs von maximal zehn Minuten im Umfang von  maximal 300 Wörtern bis zum 10. Mai 2021 an Felicitas Kübler (felicitas [dot] kuebler [at] aau [dot] at), Michael  Mießner (michael [dot] miessner [at] aau [dot] at) und Matthias Naumann (matthias [dot] naumann [at] aau [dot] at).

Neuerscheinung: „Bildung nach reaktionären Revolutionen. Was sich von der TV Serie The Handmaid’s Tale lernen lässt.“

In der neu erschienen Publikation von Prof. Dr. Anja Besand „Bildung nach reaktionären Revolutionen. Was sich von der TV Serie The Handmaid’s Tale lernen lässt“ ist auch ein gemeinsamer Beitrag von Herrn Univ.-Prof. Dr. Matthias Naumann und Jun.-Prof. Dr. Nicole Raschke enthalten: „The Handmaid’s Space. Zu Maßstäben und Orten in The Handmaid’s Tale“.

Call for Papers für ein Forschungspanel am 8. Oktober 2021 im Rahmen der GeoWoche 2021

„Aktuelle Forschungsperspektiven: Fossile, erneuerbare und andere Energiegeographien“
CfP für ein Forschungspanel am 8. Oktober 2021 im Rahmen der GeoWoche 2021

Das Thema „Energie“ bleibt, auch in Zeiten der Pandemie, weit oben auf der Agenda politischer und wissenschaftlicher Debatten. Die Transformation hin zu einer nachhaltigen Energieversorgung ist eine klimapolitische Notwendigkeit und gleichzeitig eine große gesellschaftliche Herausforderung, die mit vielfältigen räumlichen Konsequenzen verbunden ist. Arbeiten der geographischen
Energieforschung befassen sich mit Bergbaurevieren im Prozess der Transformation, dem Ausbau und der Nutzung erneuerbarer Energieträger sowie den damit verbundenen Konflikten und
Raumstrukturen, mit Geschäftsmodellen der Energiewirtschaft, veränderten Praktiken der Strom und Wärmenutzung, mit diskursiven Aushandlungsprozessen im Kontext urbaner und regionaler
Nachhaltigkeitstransformationen, und veränderten Formen der Inwertsetzung energetischer Ressourcen.

Beiträge der geographischen Energieforschung bieten wichtige Impulse, um das Zusammenspiel von Energie, Gesellschaft und Raum kritisch zu erkunden und einen produktiven Dialog zwischen
humangeographischen Subdisziplinen zu starten (z.B. Wirtschafts‐ und Sozialgeographie, Stadtgeographie, Geographie ländlicher Räume, Politische Geographie oder Neue Kulturgeographie).
In diesem Forschungspanel möchten wir die damit einhergehende theoretische, konzeptionelle und empirische Vielfalt der geographischen Energieforschung sichtbar machen und für eine
Positionsbestimmung nutzen.

Vor diesem Hintergrund bieten wir Nachwuchswissenschaftler*innen die Gelegenheit, ihre Arbeiten im Pitch‐Format (max. zehn Minuten) vorzustellen und den Arbeitskreis geographische
Energieforschung zur Vernetzung zu nutzen. Wir laden herzlich ein, Vorschläge für die Kurzpräsentation von Forschungsvorhaben zu übersenden. Abstracts von maximal 200 Wörtern sind
bis zum 15. Mai 2021 an Sören Becker (soeren.becker@uni‐bonn.de), Antje Bruns (brunsa [at] unitrier [dot] de) und Matthias Naumann (matthias [dot] naumann [at] aau [dot] at) zu schicken.

DVAG Online-Veranstaltung „Land in Sicht: Zwischen Rückbau und Umbau — Infrastrukturen in ländlichen Regionen“ am 9. März, 17-18 Uhr

Alle weiteren Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: https://geographie-dvag.de/events/land-in-sicht-zwischen-rueckbau-und-umbau-infrastrukturen-in-laendlichen-regionen/

 

Einen Impuls erhalten wir von Univ.-Prof. Dr. Matthias Naumann, Universität Klagenfurt, der sich mit den Infrastrukturen in ländlichen Räumen befasst hat.

Mit dabei sind auch mit Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt, Universität Bonn, und Dr. Christian Krajewski, Universität Münster, die den Band „Land in Sicht“ (2020) herausgegeben haben.