Wenn Menschen mit Lernschwierigkeiten Eltern werden

Als „Menschen mit Lernschwierigkeiten“ wollen Personen bezeichnet werden, die durch die Gesellschaft Behinderungen aufgrund von diskriminierenden Zuschreibungen (etwa „geistig behindert“), Ausgrenzung und Vorurteilen erfahren. Rahel More untersucht, wie es Frauen und Männern mit Lernschwierigkeiten ergeht, wenn sie in Österreich Eltern werden.

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Alles Inklusion. Gelebte Vision oder Illusion?

Am 28. September 2018 findet die Tagung „Alles Inklusion – Gelebte Vision oder Illusion?“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt statt. Veranstalter sind der Arbeitsbereich Sozialpädagogik und Inklusionsforschung (Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung), das Beratungs-, Mobilitäts- und Kompetenzzentrum und der Behindertenbeauftragte / Integriert Studieren der AAU Klagenfurt.

Der Begriff der Inklusion ist im aktuellen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs allgegenwärtig, beinahe schon erscheint seine Verwendung inflationär. Wie vor 20 Jahren für den Integrationsbegriff festgestellt, zeichnet sich nun auch für den Begriff der Inklusion die Gefahr ab, dass dieser sich zu einem „sozialpolitischen und bildungspolitischen sowie populärwissenschaftlichen Modewort […] entwickelt“ (Balz u.a. 2012, S. 1), das Verständnis von Inklusion aber diffus bleibt. Für Menschen mit Behinderungen ist seit Inkrafttreten der UN Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderungen vor zehn Jahren Inklusion im Sinne der vollen und gleichberechtigten Teilhabe in allen Lebensbereichen verbindlich festgeschrieben, wird allerdings nur zögerlich umgesetzt. Intersektionale Zugänge, in denen Behinderung als ein Merkmal einer Person neben anderen wie sexueller und religiöser Orientierung, Geschlecht oder Alter wahrgenommen wird, bleiben die Ausnahme. Mit der damit verbundenen „Engführung durch die Fokussierung auf das Merkmal ´Behinderung´“ (Degener u.a. 2012, S. 72) und einer damit häufig verbundenen Defizitorientierung in Theorie und Praxis bleiben auch Erfahrungen von Stigmatisierung, Diskriminierung und Ausgrenzung schmerzhaft erlebte Realität von Menschen mit Behinderungen. Soziale Zuschreibungen und exkludierende Praktiken reproduzieren Stigmata fortlaufend und schaffen somit im Grunde erst „Behinderungen“ als soziales Problem (Waldschmidt, 2007).

Die Tagung will sich differenziert den angesprochenen Fragen widmen. Als Hauptreferent konnte Udo Sierck (u.a. Publizist, Behindertenrechtsaktivist und Autor) gewonnen werden. Weitere Beiträge kommen von Oswald Föllerer (Selbstvertretungszentrum Wien / people-first) und Elisabeth Jaksche-Hoffman sowie Rahel More vom IfEB.

Nähere Informationen zum Ablauf der Tagung.

Antrittsvorlesung von Peter Schlögl

Seit Oktober 2017 ist Peter Schlögl Universitätsprofessor für Erwachsenenbildung und  Berufsbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung. Seine Antrittsvorlesung hält er am 21. Juni zum Thema „Erwachsen – eine konventionalisierte Metapher und deren Verhältnis zu Bildung“.

 

Donnerstag, 21. Juni 2018
17.00 Uhr c. t.
im Stiftungssaal der Kärntner Sparkasse (Campus der AAU)

 

 

Zum Inhalt des Vortrags

„Erwachsen – eine konventionalisierte Metapher und deren Verhältnis zu Bildung“

Wenn im Alltag oder in der Politik von Lernen und Bildung gesprochen wird, ist zumeist Schule gemeint. Und in der Tat entstammt Pädagogik als professionell gefasstes Lehren und dessen wissenschaftliche Reflexion wesentlich der besonderen Betrachtung, mache sprechen auch von Erfindung, der Kindheit und des Jugendalters. Jedoch macht das Erwachsensein den umfänglichsten Teil unseres Lebens aus. Und im Grunde ist uns allen bewusst, dass das Lernen und auch persönliche Bildungsprozesse mit dem Schul- oder Ausbildungsabschluss kein Ende finden. Aber wir benutzen Begriffe, die gedankliche Konzepte von Abschluss oder Vollständigkeit nahelegen, wie etwa jenen der „Reife“-Prüfung oder Matura. Führt weiteres Reifen dann zu überreifen Menschen? Ist Erwachsenenbildung ein Konservierungsmittel? Und wenn nicht, was dann?

 

Zur Person

Peter Schlögl, geboren 1967 in Wien, ist seit Oktober 2017 Universitätsprofessor für Erwachsenenbildung und Berufsbildung am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung.

Peter Schlögl studierte Philosophie an der Universität Wien, wo er 2013 mit einer Arbeit über die Ästhetisierung des Subjekts durch lebenslanges Lernen zum Doktor der Philosophie promoviert wurde. Zunächst war er pädagogischer Mitarbeiter am Berufsförderungsinstitut Österreich, dann bis 1998 Referent für Weiterbildungspolitik der Kammer für Arbeiter und Angestellte Wien. Seit 1998 arbeitet Peter Schlögl am Österreichischen Institut für Berufsbildungsforschung und war seit 1999 dessen geschäftsführender Institutsleiter. Neben Forschung und Lehre ist er Mitglied des Boards der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ Austria), des Beirats des Nationalen Qualifikationsrahmens (NQR-Beirat) und Vorsitzender des Beirats zum Qualitätsrahmen Berliner Modell (QBM) für Bildungsberatung der Berliner Senatsverwaltung. Er ist Mitgründer der Sektion Berufs- und Erwachsenenbildung in der Österreichischen Gesellschaft für Forschung und Entwicklung im Bildungswesen (ÖFEB) und Mitglied der Philosophy of Education Society of Great Britain.

 

Forschungsschwerpunkte

Bildungstheorie und-philosophie, Kompetenz- und Lernergebnisorientierung, Erwachsenen- und Berufsbildungspolitiken sowie Bildungsberatung

 

Einladung zur Antrittsvorlesung von Peter Schlögl

„Soll und kann Entwicklungszusammenarbeit Migrationsursachen bekämpfen und wenn ja, wie?“

Anlässlich des Weltflüchtlingstages 2018 lädt die Plattform Migration ein zum Migrationsgespräch

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