Im Rahmen der Veranstaltung „Abend der Solidarität. In welchem Kärnten wollen wir leben?“ laden Prof.in Dr.in Caroline Schmitt (Arbeitsbereich Transnationale Migrations- und Solidaritätsforschung) und Ass. Prof. Dr. Jasmin Donlic (Arbeitsbereich Allgemeine Erziehungswissenschaft und diversitätsbewusste Bildung) von der Universität Klagenfurt verschiedene Akteur*innen aus Wissenschaft, Kunst und Kultur, Wirtschaft sowie dem sozialen Bereich zu einem Austausch ins magdas LOKAL in Klagenfurt ein.
Zu Beginn des Abends spricht Dr. Adnan Alijagić, Geschäftsführer des Vereins Zentralraum Kärnten+, über die Potenziale regionaler Vernetzung und Zusammenarbeit in Villach, Klagenfurt, Feldkirchen und der Region. Er betont, dass Kooperation und gegenseitiges voneinander Lernen Voraussetzungen für das Zusammenleben sowie sozial nachhaltigen Wandel sind.
Studierende der Universität Klagenfurt hatten die Gelegenheit, ihre Seminar-Ergebnisse aus den beiden Seminaren „Urban Art in der postmigrantischen Gesellschaft – Transnational Practices“ und „Urban Art in der postmigrantischen Gesellschaft – Practices of Solidarity“ (Sommersemester 2022) zum Thema Solidarität zu präsentieren. Die Studierenden präsentierten Gedichte, Raps und ein Stück auf dem Klavier. Sie hatten ihre theoretischen Kenntnisse zum Thema in künstlerische Ausdrucksgestalten übersetzt. Dabei stellten sie die Notwendigkeit solidarischen Handelns durch Raps, Gedichte und ein Gesangsstück heraus. Der Sozialpädagoge, Jugendarbeiter und Rapper Mighty M aka Himmeldach fand während seiner Rap-Performance eine emotional berührende Sprache gegen soziale Ausgrenzung, Rassismus und globale Ungerechtigkeit.
In der anschließenden Lesung des Sammelbandes „Solidarität in Bewegung. Neue Felder für die Soziale Arbeit“, herausgegeben 2021 im Schneider Verlag Hohengehren und hier online einsehbar, betonten die Herausgeber*innen Prof. Dr. Marc Hill (Universität Innsbruck) und Prof.in Dr.in Caroline Schmitt, dass Solidarität weltoffen, inklusiv und bedingungslos verstanden werden müsse. Es bedürfe eines Bewusstseins für ein globales Wir, das gemeinsam auf dem Planeten lebt, miteinander verbunden ist und gemeinsam Verantwortung trägt. Mit Blick auf die Zukunft Kärntens sprach Caroline Schmitt Konzepte der kooperativen Zusammenarbeit an: „Green Cities“ sowie „Solidarity Cities“ seien Inspiration für ein solidarisches Miteinander und lieferten konkrete Ansatzpunkte auch für den Alpen-Adria-Raum. l
Der letzte Programmpunkt des Abends stand ganz im Sinne der herausfordernden Programmatik von Solidarität: In Impulsgesprächen zum Thema „Solidarität im Alpen-Adria-Raum“ diskutieren Marcel Leuschner (Diakonie de La Tour, Kärnten), Dr.in Carla Küffner (Plattform Migration), Prof. Dr. Hans Karl Peterlini (Universität Klagenfurt; UNESCO Chair for Global Citizenship Education, Culture of Diversity and Peace), Dr.in Bettina Pirker und Martin Diendorfer (Kärnten andas), Dr.in Nadja Danglmaier (Universität Klagenfurt; erinnern.at) sowie Isabell Winter (Urban Playground Klagenfurt) über ihre je eigenen Solidaritätsauffassungen sowie die damit verbundenen aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für die eigene Arbeit und für Kärnten wie u.a. die Schaffung von mehr Räumen für Jugendliche in der Stadt und auf dem Land, die Verzahnungen von feministischer und migrationspolitischer Arbeit und die Notwendigkeit, niemanden im Solidaritätsdiskurs zu vergessen. Die vielfältigen Zugänge und Annäherungen beleuchteten dabei Ambivalenzen, Potenziale und Herausforderungen etwa in der Migrationspolitik, in der Rassismus- und Antisemitismus-Arbeit, der feministischen Arbeit sowie mit Blick auf Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts in der Weltgesellschaft im Allgemeinen. Am Ende des Abends stand ein Grundtenor: Solidarität geht nur gemeinsam!
Die Veranstalter*innen bedanken sich herzlich bei allen Beteiligten und Gästen, bei der Kulturwissenschaftlichen Fakultät und dem Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (IfEB) der Universität Klagenfurt.
Für den Arbeitsbereich „Transnationale Migrations- und Solidaritätsforschung“
Lukas Baumann, Universitätsassistent