Vortrag: Der Körper des (politischen) Führers und die Repräsentation

Einladung zum Vortrag

von Prof. Dr. Giuliana Parotto (Universität Triest), am 9. April, um 18:30 Uhr, im N.1.42

Der Körper des (politischen) Führers und die Repräsentation

 

Die Metapher des Körpers ist seit Platon ein Topos für die Definition der politischen Ordnung. Der mediale Körper des politischen Führers führt zu einer neuen und beispiellosen Deklination der Beziehung zwischen Körper und Politik. Dieser Konferenzvortrag wird die charakteristischen Aspekte des medialen Körpers in der politischen Kommunikation und seine Phänomenologie am Beispiel von Silvio Berlusconi beleuchten. Es stellt sich die Frage, ob und in welchem Ausmaß die Medienbeherrschung, die dieser italienische Unternehmer in die Politik eingeführt hat, die modellhafte Grundlage für heutige Medienkommunikation in der Politik gelegt hat.

Giuliana Parotto ist Professorin für Politische Philosophie an der Universität Triest. Sie ist Leiterin des Zentrums für die Erforschung des Imaginären und des Symbolischen der Geschichte und der Politik (CRISP) sowie Mitglied des Zentrums für die Erforschung der Politischen Theologie (CRIPT).

Monographien (Auswahl):

Teoria politica, Milano, 2019

Oltre il corpo del leader. Corpo e politica nella società post-secolare, Genova, 2016

Silvio Berlusconi. Der doppelte Körper des Politikers, Paderborn, 2009

 

Parotto_Ankündigung

 

 

Vortrag am 10.04.2025 zum Thema: Lehramtsstudium (fast) abgeschlossen? Alles zum Berufseinstieg nach dem Studium

Die School of Education lädt Sie am 10. April 2025 zum Gastvortrag von Frau HR Mag. Hermine Mösslacher und Frau Mag. iur Valentina Juritsch zum Thema

„Lehramtsstudium (fast) abgeschlossen? Alles zum Berufseinstieg nach dem Studium.“ mit anschließender Diskussion recht herzlich ein.

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Vortrag: “All sorrows can be borne if you put them into a story or tell a story about them.” Erste-Person-Krisennarrativität angesichts einer Tumorerkrankung

“All sorrows can be borne if you put them into a story or tell a story about them.” Erste-Person-Krisennarrativität angesichts einer Tumorerkrankung

Maria Robaszkiewicz, Universität Paderborn

Mittwoch, 06. November 2024, 17.00 Uhr

Institut für Philosophie, N.1.71 (Nordtrakt)

 

Wie kann, soll und will man über eine unmittelbare Lebensgefahr reflektieren, die mit einer Tumorerkrankung verbunden ist? Wie will man darüber mit anderen sprechen, obwohl man mit dieser Erkrankung allein ist, auch wenn von wohlwollenden Menschen umgeben? Wie soll man auf Fragen beantworten: auf die naive, die verwirrte, die unsensible, die neugierige? Wie soll man über eine unmittelbare Lebensgefahr reflektieren, wenn sie nicht mehr da ist? In diesem Vortrag befasse ich mich mit diesen und noch weiteren Fragen, die mit dieser besonderen Lebenserfahrung zusammenhängen. Ich zeige, wie das narrative Denken und Schreiben aus der ersten Person Perspektive eine Methode bieten, um dies anzugehen, an der Intersektion der Phänomenologie, Existenzphilosophie und Schriftlichkeit.

Dr. Maria Robaszkiewicz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fach Philosophie an der Universität Paderborn. Sie hat Philosophie in Polen, Finnland und Deutschland studiert. Sie hat 2015 an der Universität Paderborn mit einer Dissertation zu Übungen im politischen Denken bei Hannah Arendt promoviert. Sie ist eine Associate Researcher am Center History of Women Philosophers and Scientists, Mitglied der Redaktion der on-line Zeitschrift HannahArendt.net, begeisterte Konferenzorganisatorin. Ihre aktuellen Forschungsinteressen liegen in den Beriechen der politisch- und kritisch-phänomenologischen Perspektiven auf Migrationserfahrung sowie demokratische Protestbewegungen, insbesondere feministische Proteste zur Gewährung der Reproduktionsrechte. Internationale Verbindungen und Netzwerke zu schaffen ist ihr ein großes Anliegen.

 

Der Vortrag findet auf Deutsch statt. / Predavanje bo v nemščini.

Alle sind herzlich eingeladen! / Prisrčno vabimo!

 

Der Vortrag ist Teil des Kolloquiums des Instituts für Philosophie. / Predavanje je del kolokvija Inštituta za filozofijo.

Bucherscheinung: Ingeborg Bachmann und die Philosophie

„Wäre Bachmann universitäre Philosophin geworden, wäre sie vielleicht nicht Dichterin geblieben. So wurde sie Schriftstellerin, ohne das Philosophieren aufzugeben“, schreiben die Herausgeber:innen in ihrem Vorwort zum Buch „Ingeborg Bachmann und die Philosophie“, das kürzlich in der Reihe colloquium: new philologies erschien. Der Band versammelt die überarbeiteten Vorträge der gleichnamigen Tagung, die nach einer Idee von Marion Heinz gemeinsam mit Alice Pechriggl und dem Institut für Philosophie, in Kooperation mit dem Musil-Institut für Literaturforschung der Universität Klagenfurt, organisiert wurde und von 19. bis 20. Mai 2022 im Musil-Haus stattfand.

 

Ingeborg Bachmann, die bereits in ihrer Schulzeit mit dem Verfassen literarischer Texte begann, studierte von 1945 bis 1950 Philosophie, sowie Psychologie, Germanistik, Kunstgeschichte und Rechtswissenschaften an den Universitäten Innsbruck, Graz und Wien. 1950 schloss sie ihr Studium mit einer Dissertation im Fach Philosophie an der Universität Wien ab. Die Arbeit trägt den Titel: Die kritische Aufnahme der Existenzialphilosophie Martin Heideggers. Danach strebte sie eine philosophisch-wissenschaftliche Karriere an, musste aber rasch erkennen, dass eine solche Laufbahn zu dieser Zeit in dem männerdominierten Fach nicht realistisch war.

Bachmann widmete sich später in diversen Radio-Essays der Philosophie, vor allem aber wob sie sie in ihre Dichtung ein. Ihr besonderes Interesse galt dem Widerspruch zwischen der neuen Ontologie Heideggers und der sprachphilosophisch fundierten Metaphysikkritik Wittgensteins. Zwischen diesen beiden Gegensätzen suchte sie nach der Eigenart der dichterischen Rede und ihrem genuinen Anspruch auf Wahrheit.

Die „schöne Sprache“ der Dichtung sei, so Bachmann in den Frankfurter Vorlesungen, der Realität verpflichtet. Marion Heinz, Eva Laquièze-Waniek und Alice Pechriggl schreiben in ihrer Einführung: „Was aber dieses Gebot der Wahrheit und Wahrhaftigkeit dichterischer Sprache besagt, wie diese Realität zu definieren ist, welche Art der Erfassung als ihr angemessen zu gelten hat, und auch, welcher Moral bzw. Ethik dieser selbstgesetzten Norm entspricht, der Realität durch Dichtung gerecht zu werden, sind Grundfragen der Dichterin.“

Der Sammelband „Ingeborg Bachmann und die Philosophie“ wird am 4. Oktober 2024 um 18:00 Uhr, Z.1.29 (Oman-Saal) an der Universität Klagenfurt präsentiert.

Heinz, Marion; Laquièze-Waniek, Eva und Pechriggl, Alice (Hrsg.) (2024). Ingeborg Bachmann und die Philosophie. Special Issue. Colloquium: new philologies (open access), https://colloquium.aau.at/index.php/Colloquium/issue/view/16.