Alltage und Kultur/en der Digitalität – 30. Tagung der ÖGEKW (18.5.-20.5.2023) in Klagenfurt / Celovec

Was kann eine alltagskulturwissenschaftliche Perspektive auf Digitalität im Sinne einer kritischen Gesellschaftsanalyse leisten? Die 30. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft und Volkskunde (ÖGEKW) widmet sich der Beziehung von Digitalität und Alltag. Ausgehend von sozial distinkten Alltagskontexten wird eine kulturanalytische Perspektive vorgeschlagen, die den soziokulturellen Wandel aus einer nicht-technikdeterministischen Perspektive in den Blick nimmt. Die Tagung vernetzt Wissenschaftler:innen, Kulturinstitutionen und Interessierte aus Österreich, Deutschland und der Schweiz und bietet zusätzlich ein Panel für Studierende. Neben Vorträgen gibt es weitere Formate wie einen Roundtable, eine Fishbowl-Runde sowie eine Posterausstellung.

Den Donnerstag und Freitag beschließen die Keynote Speaker:innen Estrid Sørensen (Bochum) und Felix Stalder (Zürich/Wien).

Die Tagung findet vom 18. bis 20. Mai 2023 an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) statt.

Mitveranstalter sind das Institut für Kulturanalyse (AAU), das Digital Research Center (D!ARC/AAU) und das kulturwissenschaftliche Netzwerk Alltag und Technik.

Ein ausführliches Rahmenprogramm wurde von einem Seminar des Studiengangs Angewandte Kulturwissenschaft am Institut für Kulturanalyse erarbeitet.

Weiterführende Informationen zu Programm, Rahmenprogramm und Anmeldung (bis 30.4.23) finden sich auf unserer Tagungs-Website.

oegekw-tagung2023[at]aau.at
Österreichische Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft und Volkskunde (ÖGEKW)
c/o Institut für Kulturanalyse
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt

Die Konferenz wird unterstützt aus Mitteln des Bundesministeriums Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, des Landes Kärnten, Abteilung Kunst und Kultur, durch den Forschungsrat der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, von Seiten der Fakultät für Kultur- und Bildungswissenschaften der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, von Landschaft des Wissens /Wissenschaftsverein Kärnten, vom Kärntner Universitätsbund, von der Österreichischen HochschulschülerInnenschaft Klagenfurt (ÖH) und vom Klagenfurt Festival.

Neueste Publikation des Instituts für Kulturanalyse

Ein neues Werk aus dem Institut für Kulturanalyse, der Universitätsbibliothek und dem Studiengang Angewandte Kulturwissenschaft und Transkulturelle Studien der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt unter maßgeblicher Leitung von Ute Holfelder ist soeben erschienen:

 

#UNGELAUFEN

501 Ansichtskarten aus der Alpen-Adria-Region

Ute Holfelder (Hg. unter Mitarbeit von Sophia Fritzer, Christa Herzog, Barbara Maier)

128 Seiten, 23,5 x 20 cm, rd. 70 Farbreproduktionen historischer Ansichtskarten, Schweizer Broschur. ISBN: 978-3-7084-0675-6; € 19,90

https://www.verlagheyn.at/buch/detail/ungelaufen/

Mit Texten von Michaela Adlberger, Morena Bignotti, Sophia Fritzer, Iris Hobel, Nina Hofbauer, Ute Holfelder, Katharina Kavallar, Karina Lochner, Leonie Loipold, Denise Lueder, Karolina Wochocz, Denise Zaros

 

Ansichtskarten können viele Geschichten erzählen – selbst dann, wenn sie „ungelaufen“ sind, also nicht versendet wurden.

#UNGELAUFEN zeigt in 12 Kapiteln rund 70 historische Ansichtskarten aus einer Sammlung im Besitz der Universitätsbibliothek Klagenfurt, die aus insgesamt 501 „Correspondenzkarten“ der Jahre 1901 bis 1942 mit Motiven aus der Alpen-Adria-Region besteht.

Zwei Semester lang beschäftigten sich Studierende des Studiengangs Angewandte Kulturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität mit dieser Sammlung und mit der Geschichte des so erfolgreichen Kommunikationsmittels Postkarte.

Aus ihrer Arbeit entstand zunächst die an verschiedenen Orten gezeigte Ausstellung #UNGELAUFEN. 501 Ansichtskarten aus der Alpen-Adria-Region (https://ausstellung.aau.at/) und nun das gleichnamige Buch, das mit kurzen Textbeiträgen auch die vielen Facetten des Mediums thematisiert – von seinen Produktionsbedingungen über die Bildgestaltung und die erstaunliche Vielfalt ihrer Motive bis hin zur Perspektive der potenziellen Empfänger*innen, die sich mit den Grüßen aus „große Welt“ schon einmal eine kleine „Galerie im eigenen Heim“ hängten oder zu Sammler*innen wurden.

„Wenn wir uns Ansichtskarten mit einem kulturanalytischen Blick nähern, erfahren wir, wie das Medium unseren Blick auf die Welt und unsere Sehgewohnheiten geformt hat.“
Ute Holfelder

 

Aus dem Inhalt:

Das Geschäft mit den Ansichtskarten: Verlagswesen
In den Rahmen gebracht: Bildbearbeitung
Bitte wenden: Bild und Text
Bühne für Sprachpolitik: Mehrsprachigkeit
Nächster Halt – Next Stop: Bahnhofsansichten
Bau der Karawankenbahn: Eisenbahnbau
Fabriken auf Reisen: Industriepostkarten
Bergwelten: Alpinismus
Fenster zur Vergangenheit: Klagenfurter Ansichten
Personen und Persönlichkeiten: Personendarstellungen
Aufgeputzt: Trachtenpostkarten
Kunst im kleinen Format: Künstlerpostkarten

Ausstellung „Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten 1942 / Pregon koroških Slovencev leta 1942“ an der Universität Klagenfurt zu sehen

11. November – 02. Dezember 2022

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec, Ostbrücke

 

Im Rahmen des Symposiums »Aneignung und Abstoßung – Geschichte und Erinnerung. Symposium anlässlich des 80. Jahrestages der Zwangsaussiedelung der Kärntner Slowen*innen« wurde am 11.11.2022  an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt /Celovec auch die Ausstellung Pregon koroških Slovencev leta 1942 / Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten 1942 eröffnet. Die vom Slowenischen wissenschaftlichen Institut/Slovenski znanstveni inštitut (SZI) erstellte Ausstellung wird bis zum 2. Dezember 2022 in der Ostbrückje zu sehen sein.
(Veranstalter: Institut für Kulturanalyse, Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft)

Im April 1942 wurden 227 slowenisch sprechende Kärntner Familien gewaltsam von ihren Höfen und Wohnstätten vertrieben, entschädigungslos enteignet und in spezielle Lager im »Altreich« verbracht. Dort blieben sie bis zum Kriegsende unter Bewachung und mussten Zwangsarbeiten verrichten. Wehrfähige Männer wurden, obwohl sie als »volks- und staatsfeindlich« stigmatisiert wurden, in die Wehrmacht gepresst. Über 50 Männer, Frauen und Kinder erlebten das Kriegsende nicht mehr.

Für die Überlebenden gestaltete sich die Rückkehr im Juli 1945 äußerst schwierig. Zuhause angekommen mussten sie um die Rückgabe ihrer Besitzungen kämpfen und ihre Wohnstätten vielfach erst wieder bewohnbar machen. Die Erinnerung an diese NS-Verfolgungsmaßnahme, die allein dem Wunsch nach einem ethnisch reinen Kärnten geschuldet war, wurde in Kärnten lange verdrängt.

2012 entstand am Slowenischen wissenschaftlichen Institut/Slovenski znanstveni inštitut eine Wanderausstellung, die sich mit den Themenbereichen Vorbereitung, Sammellager in der Klagenfurter Ebentalerstrasse, Aussiedlungsvorgang, Lager, Widerstand als Reaktion, Heimkehr und Entschädigung, justizielle Aufarbeitung sowie Erinnerungskultur(en) beschäftigt.

Nach Stationen in Maribor/Marburg, Ljubljana/Laibach, Brixen/Bressanone, Meran/Merano, Wien, Graz und zahlreichen anderen österreichischen Orten wird sie nun an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt/Celovec gezeigt.

11. November – 02. Dezember 2022

Univerza v Celovcu, vzhodni most, ki povezuje centralni trakt z južnim

 

V okviru simpozija »Aneignung und Abstoßung – Geschichte und Erinnerung. Symposium anlässlich des 80. Jahrestages der Zwangsaussiedelung der Kärntner Slowen*innen« [Prilaščanje in odvračanje – zgodovina in spomin. Simpozij ob 80-letnici prisilne izselitve koroških Slovencev] bo na univerzi na ogled tudi razstava Pregon koroških Slovencev leta 1942 / Zwangsweise Aussiedlung slowenischer Familien aus Kärnten 1942.

Aprila 1942 so 227 slovensko govorečih koroških družin prisilno izgnali z njihovih kmetij in domov, jih brez odškodnine razlastili in odpeljali v posebna taborišča v »Altreich«. Tam so ostali pod nadzorstvom do konca vojne in morali opravljati prisilno delo. Moški, ki so bili sposobni za vojaško službo, so bili vpoklicani v Wehrmacht, čeprav so bili označeni za »narodu in državi sovražne«. Nad 50 moških, žensk in otrok ni dočakalo konca vojne.

Za preživele je bila vrnitev julija 1945 skrajno težka. Po vrnitvi domov so se morali boriti za vrnitev svojega premoženja in v mnogih primerih so morali svoje domove ponovno usposobiti za bivanje. Spomin na ta nacistični preganjalni ukrep, ki je bil izključno posledica želje po etnično čisti Koroški, je bil na Koroškem dolgo časa zatajen.

Leta 2012 je na Slovenskem znanstvenem inštitutu nastala potujoča razstava, ki obravnava naslednje tematike: priprave na deportacijo, zbirno taborišče v celovški Ebentalerstrasse, postopek izselitve, življenje v taboriščih v Nemčiji, protinacistični upor na Koroškem kot reakcija na deportacijo, vrnitev domov, vprašanja odškodnine, sojenje krivcem in kulturo oz. kulture spominjanja.

Po gostovanjih v Mariboru, Ljubljani, Brixnu/Bressanone, Meranu/Merano, na Dunaju, v Gradcu in številnih drugih avstrijskih krajih bo razstava zdaj na ogled na Alpsko-Jadranski univerzi v Celovcu.

 

Aneignung und Abstoßung – Geschichte und Erinnerung. Symposium anlässlich des 80. Jahrestages der Zwangsaussiedelung der Kärntner Slowen:innen

Freitag, 11. November 2022

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec (AAU)

Stiftungssaal (O.0.01), 9:00 – 17:15 Uhr

 

Veranstalter/Konzeption

Institut für Kulturanalyse (AAU), Ute Holfelder / Klaus Schönberger

Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (AAU), Nadja Danglmaier

Slovenski znanstveni inštitut / Slowenisches wissenschaftliches Institut Celovec/Klagenfurt (SZI), Brigitte Entner

in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Erinnerungskultur (AAU)

 

Im Jahr 2022 jährt sich zum 80. Mal das, was später als „zwangsweise Aussiedlung“ der Kärntner Slowen:innen bezeichnet wurde. Bis heute ist umstritten, wie das historische Geschehen bezeichnet werden soll  – als Aussiedlung, zwangsweise Aussiedlung, oder Deportation? Mit der Erinnerung an die historischen Ereignisse, die Auseinandersetzung mit denselben und ihren Folgen sollten sich neben der slowenischen Volksgruppe und ihren Verbänden auch zentrale wissenschaftliche Bildungseinrichtungen in Kärnten/Koroška befassen. Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt/Celovec (AAU) möchte in Kooperation mit dem Slowenischen wissenschaftlichen Institut / Slovenski znanstveni inštitut Klagenfurt/Celovec (SZI) einen deutlichen wissenschaftlichen Akzent setzen. Das Symposium unternimmt eine wissenschaftliche Annäherung an die historischen Ereignisse (1942 – 1945) Zwangsaussiedelung in Kärnten/Koroška, ihren Niederschlag und ihre Repräsentationen in Geschichtsschreibung, Ausstellungen, Literatur und Denkmalslandschaft und der hiermit verbundenen Erinnerungskultur.

 

9:00 – 9:30
Rektor Oliver Vitouch

Begrüßung

Nadja Danglmaier/Klaus Schönberger (Klagenfurt/Celovec):

Einführung

9.30 – 10:30 Uhr Brigitte Entner (Klagenfurt/Celovec):

Aussiedlung – Vertreibung – Deportation (1942 • 2022)

10:30 Uhr
Kaffeepause
11:00 – 12:00 Uhr
Lea Knez (Slovenj Gradec):

Gestapo prison in Dravograd, rememberance through the eyes of a museum

12:00 – 13:00  Uhr
Monika Kokalj Kočevar (Ljubljana):

Slovenski izgnanci 1941–1945. Zur Konzeption der Ausstellung auf Grad Rajhenburg (Brestanica)

13:00 Uhr Mittagspause
14:00 – 15:00 Uhr
Ute Holfelder (Klagenfurt/Celovec):

Die Erinnerung an die Zwangsaussiedelung 1942 in der Denkmalslandschaft in Kärnten/Koroška

15:00 – 16:00 Uhr
Andrej Leben (Graz):

Genese von Erinnerung. Zur Verschriftlichung von Erlebnissen deportierter Kärntner SlowenInnen

16:00 Uhr
Pause
16:15 – 17:15 Uhr
Dominic Srienc (Klagenfurt/Celovec):

Fortschreibung von Erinnerung. Zur literarischen Repräsentation der Vertreibung von Kärntner SlowenInnen

17:15 Uhr
Abschluss