News veröffentlicht vom Institut für Germanistik

 

 

Neuerscheinung: Österreichbilder: Mediale Konstruktionen aus Eigen- und Fremdperspektive (Schriften zur Kultur- und Mediensemiotik). Hrsg. Ulrike Krieg-Holz und Arno Rußegger

Mediale Welten sind Konstruktionen, die zum einen Auskunft über Perspektiven auf die Welt geben. Zum anderen sind sie kulturelle und historische Speichermedien für Ideologien, Anthropologien sowie Denk- und Handlungslogiken. Mediale Welten geben damit ein implizites kulturelles Selbstverständnis wieder, das eine Kultur von sich oder anderen Kulturen präsentiert. Die Tagung fokussiert aus verschiedensten fachspezifischen Blickwinkeln (literatur- und medienwissenschaftlichen, sprachwissenschaftlichen, fachdidaktischen usw.) und methodischen Positionen heraus auf Konstruktionen, die das Selbst- und Fremdverständnis Österreichs transportieren. Erkennbar werden sollen wesentliche soziale, politische und kulturelle Kräfte, die in einem (möglichst) weiten historischen Rahmen zu reflektieren sind. Es geht um die Entdeckung und Erforschung von offenen und versteckten Zusammenhängen, Entwicklungen, Verbindungslinien im Ästhetischen wie im Gesellschaftlichen.

Ringvorlesung „Medialität und Narrativität der Erinnerung am Beispiel des Alpe-Adria-Raums“

https://www.aau.at/wp-content/uploads/2022/10/Programm_Ringvc_A3.pdf

Hörtipp – Über Bücher reden. Literaturanalysen im Wohnzimmer und im Kaffeehaus. Zu Besuch bei Buchclubs und Leserunden.

Das Interview zum nachhören – Ö1 – Moment – Leben heute, 9.11. 2021, 15:30: https://oe1.orf.at/programm/20211109/656926/Ueber-Buecher-reden

Ein Streifzug durch österreichische Lesegemeinschaften, bei dem auch Doris Moser zu Wort kommt und über Forschungsergebnisse aus dem FWF-Projekt „Literarische Bedeutungen aushandeln“ berichtet.
Literaturtipp: Doris Moser, Claudia Dürr: Über Bücher reden. Literaturrezeption in Lesegemeinschaften.
Link zum Abschnitt übers Buch https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/literatur-sprach-und-kulturwissenschaften/sprach-und-literaturwissenschaften/literaturwissenschaft-komparatistik/56764/ueber-buecher-reden)

 

Die ÖGG trauert um Luigi Reitani (1959-2021)

(http://www.oegg.org/aktuelles.html)

Nachruf von Primus-Heinz Kucher (31. Oktober 2021):

Heute erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser langjähriges Mitglied Luigi seinen Kampf gegen einen heimtückischen Impfdurchbruch in Berlin verloren hat und von uns gegangen ist.

Luigi Reitani, 1959 nahe Foggia geboren, hat in Bari und Wien Italianistik und Germanistik studiert und über Arthur Schnitzler seine Dissertation verfasst. Seit 1991 an der Universität Udine tätig (seit 2005 als Professor), hat er neben seiner lebenslangen Passion für Friedrich Hölderlin, dessen lyrisches Gesamtwerk er für die renommierte ›Meridiani‹-Reihe (Mondadori) ins Italienische übertrug (ausgezeichnet mit dem nicht minder renommierten Premio Mondello), kontinuierlich Autorinnen und Autoren der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts beforscht und viele davon ins Italienische übertragen. Darunter waren, um nur einige zu nennen, Ingeborg Bachmann, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Werner Kofler, aber auch so schwer übersetzbare wie Ernst Jandl und Friederike Mayröcker, – Projekte, die er meist mit Tagungen verknüpfte sowie einer unermüdlichen Arbeit der Dissemination in regionalen wie überregionalen Zeitungen und deren literaturkritischen Beilagen. 2004 hat er maßgeblich die gemeinsame Tagung der ÖGG und der italienischen Germanist:innen in Udine organisiert. Zwischenzeitlich auch eine Leihgabe an die Udineser Kulturpolitik hat er 2015-19 die Funktion des Direktors des Italienischen Kulturinstituts in Berlin ausgeübt und dabei nachhaltige Konturen in der Ausgestaltung und Vertiefung von deutsch-italienischen Kultur- und Literaturbeziehungen setzen können. 2019 wurde er in das Leitungsgremium des Forschungsinstituts ›L’Istituto Italiano di Studi Germanici‹ in Rom berufen, wo er u.a. im Herausgeberteam der Zeitschrift Studi Germanici tätig war und seine Professionalität eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Mit Luigi verlieren wir nicht nur einen „intellettuale europeo“ (Messaggero Veneto, 31.10.2021), einen ausgezeichneten, vielseitig ausgewiesenen Literaturwissenschaftler, sondern viele von uns einen Freund und Weggefährten.

 

Das Institut für Germanistik/ AECC schließt sich eingedenk der vielfältigen fachlichen und persönlichen Bezüge (von der Gastprofessur bis zur Initiative zur Gründung des Double Degree für interkulturelle Germanistik der Universitäten Udine und Klagenfurt), die Luigi Reitani über Jahrzehnte mit uns verbanden, dem Nachruf von Primus-Heinz Kucher (Vorsitzender der ÖGG) an.

4. November 2021
Sabine Seelbach (Institutsvorständin)