Referent: PD Dr. Hans-Joachim Hahn (Universität Aachen / Universität Graz)
Termin: Donnerstag, 26. April 2018, 15.30 – 16.30 Uhr, Raum: I.1.45
Abstract:
Literatur und Judentum gehören bei Kafka, so auch der Kafka-Experte Andreas Kilcher (Zürich), aufs engste zusammen, und zwar gerade auch darin, dass beide keineswegs selbstverständlich gegeben sind. Ausgehend von der bisherigen Forschung zu Kafkas Mehrsprachigkeit, seiner transkulturellen Verwendung der deutschen Sprache und seiner Auseinandersetzung mit dem Judentum analysiert der Vortrag drei ausgewählte Erzählungen. Verbunden sind diese analytischen Lektüren mit der Vorstellung und Diskussion einzelner zentraler Forschungsansätze, die vom Konzept einer „minoritären Literatur“ (Deleuze/Guattari) über die Arbeiten von Giuliano Baioni, Ritchie Robertson oder Hanns Zischler bis hin zu dem von Stephan Braese in Anlehnung an Angelika Linke entwickelten Konzept einer „deutschen Sprachkultur von Juden“ reichen.
Zur Person:
H.-J. Hahn hat sich nach seinem Studium an der FU Berlin, einer WMA-Stelle am Simon Dubnow Institut für jüd. Geschichte und Kultur, einem Postdoc-Stipendium für die Forschungsgruppe ›Geschichte und Gedächtnis‹ an der Univ. Konstanz 2017 an der Univ. Aachen habilitiert. Er ist u.a. MitHg. der Bände Beschreibungsversuche der Judenfeindschaft (De Gruyter, 2015) sowie des Bds. Darstellen, Vermitteln, Aneignen. Gegenwärtige Reflexionen des Holocaust (Vandenhoek, 2018 i.Dr.). Derzeit ist er Inhaber der Kurt David Brühl-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Graz
Plakat zum Gastvortrag