Referent: Univ.-Prof. Dr. Paul Michael Lützeler (Washington University/St. Louis)
Termin: Montag, 28. Mai 2018, 12.00 Uhr, Raum: I.1.44
Abstract:
Zu Beginn werden die großen Krisen des europäischen Staatensystems in den letzten 200 Jahren vergegenwärtigt (Ende der Napoleonischen Epoche, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg sowie die neue Nationalisierung in der Gegenwart.) Als Weg aus den Krisen des Kontinents wurden von Intellektuellen und Schriftstellern wiederholt Forderungen nach einer Verfassung für Europa erhoben, und zwar im Hinblick auf eine mögliche Föderalisierung des Kontinents. Diese Forderungen waren nicht vergessen, als man 2005 das Projekt einer Konstitution für die Europäische Union vorschlug, die allerdings nicht akzeptiert wurde. In der neuen Krise nach Brexit und dem drohenden Stillstand oder gar Verfall und angesichts der neuen französischen Initiativen verlohnt es, sich der alten Ideen von einer Verfassung für Europa zu erinnern. Der Vortrag wird Konzepte von Schriftstellern seit der Romantik, insbesondere aber des frühen und späteren 20. Jahrhunderts dabei in den Blick nehmen.
Zur Person:
Univ.-Prof. Dr. Paul Michael Lützeler:
Rosa May Distinguished University Professor in the Humanities
Director, Max Kade Center for Contemporary German Literature
Er ist bekannt als Herausgeber der Werkausgabe von Hermann Broch und hat darüber hinaus intensiv zu Europa-Konzepten, aber auch zu postkolonialen, zu literarästhetischen und literaturgeschichtlichen Fragestellungen publiziert. Er ist auch Hg. des Jahrbuchs Gegenwartsliteratur (2017 Schwerpunkt: Daniel Kehlmann)
Zuletzt erschienen: H. Broch im Kontext der Donaumonarchie (MitHg., 2017, Stauffenburg); Publizistische Germanistik (De Gruyter, 2015)
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