Paul Celan zum 50. Todestag: „Ich nehme niemals ein Gedicht zurück“

Heute, am 20. 4. 2020 jährt sich der fünfzigste Todestag des vor 100 Jahren im ehemals k.k. Czernowitz, dann im rumänischen Cernăuți, heute ukrainischen Tscherniwzi geborenen Lyrikers Paul Celan, einer der lyrischen Stimmen des 20. Jahrhunderts schlechthin.
Wir verweisen auf ein Interview, das an ihn und Aspekte seines Werkes erinnert: : https://www.tagesspiegel.de/kultur/paul-celan-zum-50-todestag-ich-nehme-niemals-ein-gedicht-zurueck/25754080.html

ÖGG – Österreichische Gesellschaft für Germanistik

Am 27.2.2020 hat eine a.o. Mitgliederversammlung der Österr. Gesellschaft für Germanistik (ÖGG), die seit 2017 ihren Sitz an der Univ. Salzburg hatte, beschlossen, mit sofortiger Wirkung Klagenfurt als neuen ÖGG-Standort bis 31.12.2021 zu wählen. Der im Zuge dieser Mitgliederversammlung neugewählte Vorstand setzt sich unter dem Vorsitz von Primus-Heinz Kucher aus Kolleginnen und Kollegen aller Fachbereiche zusammen. Zur Zeit wird der Transfer formal abgewickelt, um die Agenda der ÖGG für die nächsten beiden Jahre gemäß der bisherigen Tätigkeiten (ÖGG-Preis, Workshops, Tagungen, nationale wie internationale Vernetzungen etc.) sowie anstehender Herausforderungen bestmöglich umsetzen zu können.

Kulturmetropole Wien in der Zwischenkriegszeit: Rund 300 Portraits fast vergessener Stars in Online-Lexikon

Zwanzig Jahre liegen zwischen 1918 und 1938: Für Wien, das plötzlich nicht mehr Hauptstadt eines Kaiserreichs war, aber im Zentrum Europas ein Anziehungspunkt für Intellektuelle blieb, war diese Zeit trotz einschneidender politisch-sozialer Krisen kulturell und künstlerisch spektakulär und fruchtbar. In Kunst, Tanz, Literatur, Journalismus und Theater war man mit Berlin in einem beflügelnden Konkurrenzverhältnis und prägte so die zeitgenössische Moderne und Avantgarde entscheidend mit. Ein Team rund um Primus-Heinz Kucher möchte das Wirken der Protagonistinnen und Protagonisten dieser Zeit – gefördert vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF – erhalten. Aktuelle Ergebnisse sind die nunmehr dritte große Publikation sowie ein umfassendes Online-Lexikon.

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INGEBORG BACHMANN – HANS MAGNUS ENZENSBERGER: „schreib alles auf was wahr ist“ Der Briefwechsel

Es sollte ein luftiges und mit Wärme betriebenes gemeinsames Projekt werden, was Enzensberger in seinem ersten Brief der Dichterin vorschlug: ein Buch wie eine Montgolfière.

Ingeborg Bachmann war jedoch in jenen Monaten des Jahres 1957 anderweitig engagiert. Die Liebe zu Paul Celan war neu aufgeflammt, ein halbes Jahr später kommt es zur Begegnung mit Max Frisch in Paris. Nach einer gemeinsamen Romreise und dem Aufenthalt der Bachmann bei Enzensbergers in Lanuvio bei Rom stabilisiert Enzensberger ihre inzwischen freundschaftliche Beziehung auf einem anderen Vehikel, einem Floß der Freundlichkeit: „wohin es führt: lassen wir’s offen. denn es ist kein ende, auch dann nicht, wenn unser geheimer pakt nie mehr besiegelt würde. er ist es längst.“ Jahrelang muss er dennoch um Beiträge für sein Kursbuch betteln, und als sie nach langem Zögern Gedichte schickt, darunter ihr liebstes, Böhmen liegt am Meer, ist er zu ihrer Enttäuschung nicht mehr zuständig, er ist „zu Schiff nach Cuba“, wie sie im Herbst 1968 resigniert feststellt.

Der Briefwechsel zwischen den vielleicht bedeutendsten Lyrikern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist – über alles Persönliche hinaus – ein Dokument des literarischen Lebens jener Zeit. Herausgeber Hubert Lengauer stellt im Gespräch mit Doris Moser den Briefwechsel vor, ausgewählte Briefe lesen Katrin Ackerl Konstanstin und Erik Rippmann.

Ort: Robert-Musil-Institut

Zeit: Freitag, 28. Juni, 19.30 Uhr