Welches Thema bearbeitest Du und was bedeutet es für Dich?
Ich habe mich im Zuge meiner Masterarbeit mit dem Thema „Schulverweigerung“ beschäftigt, insbesondere mit der Prävention und Intervention durch Schulsozialarbeit. Seit einigen Jahren beschäftige ich mich beruflich als Schulleiter einer Mittelschule intensiver mit diesem Thema, weil Schulverweigerung in etwa 5% der Schülerinnen und Schüler betrifft.
Durch die intensive Recherche während des Schreibens der Arbeit konnte aufgezeigt werden, wie wichtig die Implementierung von Schulsozialarbeit an allen Schulstandorten wäre, und dass eine Rückführung von schulverweigernden Kindern und Jugendlichen mit Hilfe von Schulsozialarbeit durchaus möglich ist – wenn die Intervention so früh wie möglich beginnt.
Für meine berufliche Tätigkeit habe ich durch diese Arbeit eine wichtige Argumentationsquelle für den Verbleib von Schulsozialarbeit an meiner Schule erhalten, umgekehrt hat auch die Schulsozialarbeit eine Argumentationsquelle für die wichtige Arbeit an den Schulen gewonnen.
Wie ist dieses Thema mit Deinem Studium verbunden?
Im Zuge des Studiums „Schulpädagogik“ habe ich eine Veranstaltung zur Schulsozialarbeit und deren Angeboten besucht, wodurch ich auf die Einzelfallhilfe von Schulsozialarbeit aufmerksam wurde. Die Inhalte des Seminars habe ich dann mit meiner beruflichen Arbeit perfekt verbinden können. Ich wollte mit dem Thema die gering bis gar nicht beachtete Gruppe der schulverweigernden Kinder und Jugendlichen vor den Vorhang holen.
Wie gehst Du im Forschungsprozess vor?
Im ersten Teil der Arbeit habe ich mich intensiv mit der vorhandenen Literatur zu den Themen Schulverweigerung und Schulsozialarbeit beschäftigt: Was sind die Gründe und die auslösenden Faktoren für Schulverweigerung, wie viele schulverweigernde Kinder und Jugendliche gibt es, wurden dazu bereits Studien durchgeführt? Ein großes Kapitel hat sich mit der Arbeit der Schulsozialarbeit beschäftigt. Danach habe ich versucht diese beiden Themengebiete in Verbindung zueinander zu setzen.
Im qualitativen Forschungsteil der Arbeit wurden Experteninterviews geführt, welche die Wichtigkeit von Schulsozialarbeit an allen Schulstandorten unterstrichen haben, im Besonderen bei der heiklen und zeitintensiven Rückführungsarbeit von schulverweigernden Kinden und Jugendlichen. Die Interviews wurden im Zuge der Auswertung in Bezug zur Literaturrecherche gesetzt.
Was möchtest Du anderen Studierenden an Erfahrungen und Tipps mitgeben?
Die Themenauswahl einer Arbeit ist eine wichtige Entscheidung. Man taucht über einen längeren Zeitraum in ein Thema ein, daher sollte dieses Thema eines sein, welches man mit Neugier, Interesse und Freude angeht. Der wichtigste Tipp ist, sich genügend Zeit für die Arbeit zu nehmen, um nicht unter Druck schreiben zu müssen. Manchmal benötigt man dazwischen ein paar Tage Abstand, um dann wieder voll durchstarten zu können. Und mit dem richtigen Betreuer an der Seite wird das Schreiben zum Genuss!