Konferenz: Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis

Am Samstag, den 7. Oktober 2023, fand an der Universität Klagenfurt die zweite internationale Konferenz des trinationalen Projekts „Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis / La memoria dialogica nella pratica educativa / Dialoško spominjanje v izobraževalni praksi“ statt. Nadja Danglmaier vom Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung ist Teil des Projektteams.

30 Wissenschaftler*innen und Lehrer*innen aus Slowenien, Italien und Österreich traten in Austausch, um gemeinsam Überlegungen zugunsten eines transnationalen Geschichtsverständnisses im Alpen-Adria-Raum anzustellen. Neu erarbeitete Unterrichtsmaterialien mit einem mulitiperspektivischen Blick auf die Region und ihre Bewohner*innen wurden vorgestellt und werden auf der Website www.dialogischeserinnern.at zugänglich gemacht. Alle Angebote sind dreisprachig in Deutsch, Slowenisch und Italienisch verfügbar.

Einladung Vortrag Globale Solidarität

Das Dialogforum Zusammenleben lädt hiermit herzlich zu folgender Veranstaltung ein:

Mittwoch, 18. Oktober 2023, 18.00, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (Stiftungssaal/O.0.01)

Globale Solidarität. Wie wir die imperiale Lebensweise überwinden und die sozial-ökologische Transformation umsetzen

Vortrag von und Diskussion mit Alexander Behr

Veranstaltet vom Dialogforum Zusammenleben in Kooperation mit dem Klimarat der Bürger:innen, Scientist4Future Kärnten sowie dem

ÖH Klagenfurt/Celovec Referat für Antirassismus, Antifaschismus und antikapitalistische Systemkritik

 

Es bleibt nicht viel Zeit, um die irreversiblen Schäden einzudämmen, die der global entfesselte Kapitalismus verursacht. Die Klimakrise wirkt heute als Brandbeschleuniger für alle anderen Krisen – seien es soziale, ökonomische und ökologische Krisen oder kriegerische Auseinandersetzungen. Wir stehen vor dem Jahrhundertprojekt der sozial-ökologischen Transformation, das nur mit globaler Solidarität gelingen kann. Der Vortragende widmet sich anhand konkreter Beispiele der Frage, wie es gelingen kann, die imperiale Lebensweise zu überwinden und globale soziale Gerechtigkeit innerhalb der ökologischen Grenzen unseres Planeten durchzusetzen.

Alexander Behr (*1979), ist Politikwissenschaftler, Übersetzer und Journalist. Neben der Lehrtätigkeit an Universitäten, an Schulen und bei Gewerkschaften ist er Aktivist im Netzwerk Afrique Europe Interact und bei forumcivique.org. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter bei „Diskurs. Das Wissenschaftsnetz“ und Mitglied im Kollektiv Mühle Nikitsch sowie Mitglied im Kuratorium der Hilfsorganisation medico international. Er gestaltet regelmäßig Radiobeiträge für Ö1 und schreibt für ORF.at, ND, Taz, der Standard und andere. Arbeitsschwerpunkte: Klimagerechtigkeit, imperiale Lebensweise, Flucht und Migration, Rechte von migrantischen Landarbeiter*innen in der industriellen Landwirtschaft.

Vortrag Globale Solidarität

 

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe

Zusammenleben gestalten! Solidarische, kritische, grenzüberschreitende Perspektiven für ein gemeinsames gutes Leben

Mit der Veranstaltungsreihe soll eine längst fällige Debatte darüber angestoßen werden, wie sich Forderungen nach einem guten Leben für alle in aktuellen (Krisen)Kontexten umsetzen lassen. Dabei werden Einzelphänomene miteinander in Bezug gesetzt, die Frage nach Gestaltungsmacht gestellt und diskutiert, wie Bündnisse geschlossen werden können. Vor allem wollen wir aber miteinander und mit Ihnen ins Gespräch kommen, um uns darüber auszutauschen, wie wir heute und in der Zukunft zusammen leben wollen und können.

Weitere Veranstaltungen:

Freitag, 20. Oktober 2023 bis Sonntag, 23. Oktober 2023, Stift St. Georgen am Längsee

Gegen den Strom. Wort & Gewalt. Versunkene Sprachen

Alpen-Adria Literatursymposion 2023

Vorträge/Lesungen/Workshops von/mit Werner Wintersteiner, Giustina Selvelli, Silvano Kobald, Viktorija Ratković, Peter Wawerzinek, Victoria Rabinowe und Martina Kircher

Veranstaltet vom Kärntner SchriftstellerInnen Verband in Kooperation mit flussaufwärts und dem Dialogforum Zusammenleben

Dienstag, 28. November 2023, 18.30, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Forum Kinderrechte und Beteiligung mit Expert*innen.

Diskussion im Kontext von Forschung und Praxis

Veranstaltet vom Dialogforum Zusammenleben in Kooperation mit dem Studiengang Soziale Arbeit der University of Applied Science Kärnten und der Pädagogischen Hochschule Kärnten – Viktor Frankl Hochschule

Kinderrechte sind seit über 45 Jahren im theoretischen, praktischen und politischen Diskurs vertreten. Seit dem Jahr 1989 haben 196 Staaten weltweit die UN-Kinderrechtskonvention anerkannt, und heuer jährt sich zudem am 10. Dezember zum 75. Mal der Tag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen. Die Kinderrechtskonvention ist zweifellos ein enormer Fortschritt, da damit Kinder und Jugendliche und ihre Interessen mittig in der Gesellschaft platziert werden. Dass Kinderrechte umfassend umgesetzt werden, davon sind wir jedoch noch weit entfernt. Beim Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Armut und Gewalt und der Gewährleistung eines selbstverständlichen Zugangs zu Bildung sind große Defizite zu verzeichnen. Im Besonderen muss es uns ein Anliegen sein, der Beteiligung von Heranwachsenden an politischen Entscheidungen und gesellschaftlichen Prozessen, mit dem Ziel, mehr Gerechtigkeit in Machtverhältnissen zu erreichen, Rechnung zu tragen. Die Veranstalter*innen möchten sich gerade auf diesen letztgenannten Bereich, der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, fokussieren und ausloten, wie der Status quo einzuschätzen ist, um anschließend gemeinsam Perspektiven zu diskutieren.

Die gerade erschienene Publikation ‚Kinderrechte – Bildung – Beteiligung. Perspektiven aus Theorie und Praxis‘, hrsg. von Waltraud Grillitsch / Florian Kerschbaumer / Christian Oswald / Josefine Scherling, stellt hier einen Rahmen der Veranstaltung dar und wird von den Herausgeber*innen vorgestellt.

Nach Statements von Expert*innen mit unterschiedlichen Perspektiven zum Thema Kinderrechte und Beteiligung ist das Publikum herzlich eingeladen, sich in die Diskussion einzubringen.

Samstag, 13. Jänner 2024, 19.30, Volkskino Klagenfurt

The Game: Spiel zwischen Leben & Tod

Filmvorführung & Diskussion

Veranstaltet vom Dialogforum Zusammenleben in Kooperation mit kärnten andas und der Plattform Migration

An der bosnisch-kroatischen Grenze dreht sich alles um THE GAME, den illegalen Gang über die EU-Außengrenze. An diesem Spiel nehmen nicht nur junge Männer, sondern ganze Familien teil. Manuela und Bernd, zwei Flüchtlingshelfer*innen aus Bayern, möchten helfen und erkennen schnell, dass bei diesem Spiel auch Schlepper,  Polizei, internationale Organisationen und viele weitere Spielende mitmischen. Nach und nach lernen die beiden die Spielenden kennen und werden selbst Teil des GAMES.

Mit dieser Veranstaltung wollen wir auf die weltweiten Krisen aufmerksam machen, die Menschen zur Flucht zwingen und aufzeigen, wie sich die Lage entlang der sogenannten „Balkanroute“ immer weiter verschärft. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist eine Welle der Hilfsbereitschaft auch in Kärnten zu beobachten, gleichzeitig verstärkt sich jedoch in Teilen der Bevölkerung eine problematische Haltung, durch die hilfesuchende Menschen in gute und schlechte, willkommene und unwillkommene, legale und illegale Menschen unterteilt werden. Ziel ist es, die Menschen zur Solidarität mit allen schutzsuchenden Menschen zu ermuntern, einen Raum zur Diskussion und Reflexion der eigenen Haltung zu eröffnen und zu einer Sensibilisierung dafür beizutragen, dass Menschenrechte immer für alle Menschen gültig sind.

Das Dialogforum Zusammenleben wurde 2015 von der Katholischen Hochschulgemeinde und dem Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung initiiert. Es ist ein Zusammenschluss von in Kärnten tätigen Initiativen, Aktivist*innen, Forscher*innen und engagierten Privatpersonen. Diese setzten sich gemeinsam mit Interessierten damit auseinander, wie mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen in einer produktiven Art und Weise umgegangen werden kann.

 

 

Kärntner Gespräche zur demokratiepolitischen Bildung 2023

Freitag, 20. Oktober 2023 | 9:00 bis 13:30 Uhr
Konferenzsaal der AK Kärnten, Klagenfurt am Wörthersee

Der Sozialstaat bildet die zentrale Grundlage für individuelle Freiheit, Sicherheit, sozialen Ausgleich und Demokratie. Im Rahmen der „Kärntner Gespräche zur demokratiepolitischen Bildung 2023“ sollen u. a. gegenwärtige Herausforderungen des Sozialstaats skizziert und Optionen für einen armutsfesten und zukunftsfähigen Sozialstaat diskutiert werden.
Darüber hinaus gilt es die Bedeutung der betrieblichen Mitbestimmung als „Schule der Demokratie“ in den Fokus zu rücken und sich die Frage zu stellen, wo sozialpolitisch angesetzt werden muss, um eine nachhaltige Klimapolitik mit sozialer Absicherung zu verbinden.

Einladung/Programm | Info & Anmeldung

SPOTLIGHT IfEB, Oktober 2023: Madeleine Fries „Die neu aufkeimende öffentliche Debatte über die Universitätsreform, 25 Jahre nach Beginn der Revolution 1848/49“

Welches Thema bearbeitest Du und was bedeutet es für Dich?

In meiner Arbeit interessiert mich der wiederaufkommende Diskurs zur Universitätsreform 1848/49 im Spiegel ausgewählter Zeitschriften des Jahres 1873. 25 Jahre nach den revolutionären Umbrüchen und der Thun-Hohenstein’schen Reform der Wiener Universität kommt in der Krisenzeit um 1873 – Nachwehen der Niederlage Österreichs gegen Preußen in Königgrätz, Reichsgründung Deutschlands und Weltwirtschaftskrise – die Universität erneut ins öffentliche Gerede und Diskussion. Das in einer Lehrveranstaltung kennengelernte Konzept der Pädagogisierung sozialer Probleme und der Methode des Kritischen Diskursanalyse schienen mir hier hilfreich, anhand von Zeitungsartikeln der Zeit die historischen Gegebenheiten zu rekonstruieren und zu fragen, warum gerade Universitäten im Zentrum der Debatte standen. Meine Beobachtung, dass im Studium und anderswo Geschichte zusehends vor dem Hintergrund des Gegenwärtigen und Zukünftigen verstummt und mein persönlicher Bezug zur Universität und Erwachsenenbildung als FirstGen-Studierende, die „Universität als Geheimnis“ dargestellt bekommen hat, interessieren mich jetzt die Entwicklungen und Strukturen der Institution ebenso wie eine Einschätzung zu ihrer Geschichte und öffentlichen Wahrnehmung besonders.

Wie ist dieses Thema mit Deinem Studium verbunden?

Im Pflichtmodul 5 werden besonders Lehrveranstaltungen zur Geschichte von Bildungsinstitutionen, pädagogischen Ideen, Konzepten und Theoretikern angeboten. Hier habe ich Einblicke erhalten, wie sich beispielsweise Universität entwickelt hat und dass es lange gebraucht hat, bis ich heute hier als Frau, aber auch als Berufstätige studieren kann. Das hat viel mit historischen Entwicklungen, Reformen und nicht zuletzt der öffentlichen Wahrnehmung der Institution zu tun.

Wie gehst Du im Forschungsprozess vor?

Neben der ‚klassischen Literaturarbeit‘ und Quellenbearbeitung wende ich die kritische Diskursanalyse nach Fairclough an. Besonders die Eingrenzungen und Einbindung historischer Umstände in den Forschungsprozess haben mich davon überzeugt. Sehr hilfreich fand ich auch, dass über die Plattform ANNO der Österreichischen Nationalbibliothek eine Vielzahl an digitalisierten Zeitschriften leicht verfügbar sind und nach Zeit, Medium und Suchfunktionen durchstöbert werden können.

Was möchtest Du anderen Studierenden an Erfahrungen und Tipps mitgeben?

Trotz meiner Bedenken, schon sehr früh im Studium über die Abschlussarbeit nachzudenken und damit auch aktiv zu beginnen, habe ich die Entscheidung dranzubleiben und vorauszugehen, nicht den Mut zu verlieren und sich vom Berg an Arbeit nicht abschrecken zu lassen, nicht bereut. Wenn thematisch in einer Lehrveranstaltung, soll sie noch so früh im Studium angesiedelt sein, ein Interesse geweckt wird, dann gilt es dranzubleiben. Sehr hilfreich empfand ich, gerade bei Themen mit offenem Forschungsausgang, diese zu strukturieren. Dazu habe ich Mindmaps mit einem Punktesystem angelegt, wo ich eine Themenhierarchisierung vorgenommen habe und nur ‚wichtige‘ Ideen verfolge, die aber auch etwas Platz für „Joker-Punkte“ geben, die ich bei Bedarf noch einbauen kann. Grundsätzlich scheint mir heute: wenn’s einmal läuft, dann geht’s eigentlich eh.

Zu allen Spotlights