Neue Publikation: Von Klagenfurt nach Israel

Nadja Danglmaier: Von Klagenfurt nach Israel. Der Lebensweg von Erna Zeichner/Esther Schuldmann. Studien Verlag 2021.

ISBN 978-3-7065-6092-4, 216 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 34,90 Euro

Das im März erschienene Buch von Nadja Danglmaier, Postdoc. Ass. am Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung und _erinnern.at_ Netzwerk-Koordinatorin von Kärnten, erzählt vom Aufwachsen des jüdischen Mädchens Erna Zeichner in Klagenfurt und von der schwierigen Flucht mit dem tragisch berühmt gewordenen „Kladovo-Transport“ ins rettende Palästina.

Ein historischer Überblick über die Entwicklung jüdischen Lebens in Kärnten stellt die Geschichte der Familie Zeichner in den Kontext der historischen Ereignisse, zahlreiche historische Fotos ergänzen die Erzählung anschaulich. Ein Kapitel über Gedenkprojekte in Klagenfurt zeigt die positiven Effekte historisch-politischer Bildungsarbeit sowie Erinnerungsarbeit auf beiden Seiten: auf Seite der Lernenden und auf Seite der (spät) erinnerten Überlebenden und Ermordeten. Den Abschluss des Buches bildet ein Kapitel zu den Grundsätzen historisch-politischer Bildungsarbeit, in dem Chancen und Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der lokalen NS-Geschichte aufgezeigt werden. Das Buch über Erna Zeichner/Esther Schuldmann dient so mehreren Absichten: Es ist bedeutsam als historische Dokumentation, als Erinnerungsprojekt Ermordeter und Überlebender des Holocausts und als Anregung für historisch-politische Bildungsarbeit.

 

Buchpräsentation: Erinnerungskulturen im Grenzraum – Spominske kulture v obmejnem obmocju

Daniel Wutti / Nadja Danglmaier / Eva Hartmann: „Erinnerungskulturen im Grenzraum – Spominske kulture v obmejnem obmocju“. Hermagoras Verlag, Klagenfurt/Celovec, 2020.

Buchpräsentation am Freitag, 9. Oktober um 10 Uhr im Konzerthaus Klagenfurt, Mozartsaal.

Anmeldung bis 6. Oktober erforderlich! ivana [dot] anic [at] ph-kaernten [dot] ac [dot] at – 0463/508508-502

Dieses wissenschaftlich-pädagogisch-praktische Projekt zur Kärntner Landesausstellung 2020 wurde mit finanzieller Förderung des Landes Kärnten im Rahmen der Landesausstellung „CarinthiJA 2020“ ermöglicht und vom Institut für Mehrsprachigkeit und Transkulturelle Bildung der PH Kärnten in Kooperation mit der AAU Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Arbeitsbereich diversitätsbewusste Bildung, in den Jahren 2019 und 2020 durchgeführt. ForscherInnen und LehrerInnen bearbeiteten gemeinsam Formen der schulischen Auseinandersetzung mit der Geschichte des Grenzraums, deren gegenwärtige Wirkungen und damit verwobene Narrative. Im Zentrum stand dabei die Frage, wie SchülerInnen heute noch Zugang zu den historischen Ereignissen vor 100 Jahren finden können und welche Teile der Geschichte zur Auseinandersetzung mit zukunftsrelevanten Fragen nützlich sind. Ziel war es, Wege für historisch-politische Bildung zu finden, mit denen inklusive Geschichtsnarrative gestärkt und nicht alte Ressentiments gefördert werden.

Die Publikation umfasst die Projektergebnisse der Zusammenarbeit zwischen ForscherInnen-LehrerInnen-SchülerInnen und theoretische Inputs zu Geschichtsnarrativen als Lernchance. Weiters finden sich darin didaktische Vorschläge und Arbeitsmaterialien für den (Projekt-)Unterricht zur historisch-politischen Bildung und best-practice-Beispiele aus Schulen in Kärnten und Slowenien.

Einladung mit Detailinformationen

IfEB an der Vor-Konferenz „Ideenreichtum“ der 12. Armutskonferenz beteiligt

9. März 2020, Salzburg, St. Virgil

Die Vor!-Konferenz für junge ArmutsforscherInnen „Ideenreichtum“ findet auf der 12. Armutskonferenz erstmalig als Kooperation mit dem Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und der Sektion Soziale Ungleichheit der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie statt. Die vom IfEB-Mitarbeiter Alban Knecht ins Leben gerufene und mitorganisierte Vor-Konferenz bietet NachwuchsforscherInnen die Möglichkeit ihre Forschungsarbeiten im Rahmen einer interdisziplinären Gruppe von Nachwuchsforscher*innen vorzustellen und zu diskutieren sowie sich auszutauschen, zu vernetzen und die Hauptkonferenz kennenzulernen.  Im Rahmen eines “Posterwalks” werden alle Arbeiten auch den Besuchern der Hauptkonferenz zugänglich gemacht.

Unter den präsentierten Arbeiten befindet sich auch das von den studentischen Projektmitarbeiterinnen Isabell Winter und Sara Schönberg vorgestellte IfEB-Projekt Be first! – aber wie? Perspektiven auf Beweggründe und Barrieren für / gegen die Aufnahme eines Hochschulstudiums (Projektteam: Hans Karl Peterlini, Jasmin Donlic, Julia Stopper, Isabell Winter, Sara Schönberg)

Programm Vorkonferenz 9.-10.3.2020

Film & Diskussion: Eine eiserne Kassette

17. März 2020, 18:00 Uhr, HS 1

1985 sorgte der österreichische Politiker Freidhelm Frischenschlager für einen Skandal, weil er den früheren SS-Offizier und Kriegsverbrecher Walter Reder in Wien am Flughafen in Empfang nahm, als dieser nach Verbüßung einer langen Haftstrafe in Italien zurückkehrte. Reder war die Schlüsselfigur im Zusammenhang einer Reihe von Massakern, die deutsche Truppen auf dem Rückzug durch Oberitalien im Jahr 1944 an der Zivilbevölkerung verübten. Eines der Mitglieder in der SS-Formation von Reder war Olaf Jürgenssen, der als Sanitäter diente. Nebenbei machte er zahlreiche fotografische Aufnahmen, wovon einzelne Abzüge in einer eisernen Kassette aufbewahrt wurden, deren Negative sein Enkel Nils Olger im Nachlass fand. Der Filmemacher nimmt dieses Familienerbe zum Anlass einer Reise auf den Spuren des Großvaters. (mehr Infos unter https://olger.net/)

Im Anschluss der Filmvorführung gibt es ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur Nils Olger.

Veranstaltet durch: erinnern.at, ÖH Klagenfurt Stv. Erziehungs- und Bildungswissenschaft, IfEB, BMBWF