07.11.: Rahmenprogramm zur Tagung: Peter Clar und Markus Köhle

Donnerstag, 07. 11.

Peter Clar und Markus Köhle antworten auf Alfred Döblin und Robert Musil

19.30 Uhr

 

07.-09.11.: „Alfred Döblin und Robert Musil – Essayismus, Eros und Erkenntnis“, Internat. Tagung

„Alfred Döblin und Robert Musil – Essayismus, Eros und Erkenntnis“

 Internationale Tagung

in Kooperation mit der Internationalen Alfred-Döblin-Gesellschaft und der Internationalen Robert-Musil-Gesellschaft

 

Nicht nur durch ihre Lebensläufe, durch die Tatsache, dass beide zur gleichen Zeit lebten und arbeiteten, dass beide eine wissenschaftliche Ausbildung durchliefen, im Exil lebten etc., sind Alfred Döblin (1878-1957) und Robert Musil (1880-1942) miteinander verbunden. Mehr noch,

war der jeweils eine aufmerksamer Leser des jeweils anderen. Über diese biographischen Berührungspunkte hinaus weisen die Werke beider Autoren thematische und inhaltliche Parallelen auf. Auch formal ist beiden Schriftstellern, trotz deutlicher Unterschiede, einiges gemein, wobei bei beiden das

Formale ohne das Inhaltliche und vice versa, nicht zu denken ist. Die Frage nach dem ‚Essayistischen‘ in den Werken Döblins und Musils soll einer der Hauptfokusse der Tagung sein, und, zum Teil damit verbunden, jene nach der Erkenntnis, in einem absichtsvoll weit gefassten Sinn.

 

RAHMENPROGRAMM

7. 11., 19.30 Uhr Peter Clar und Markus Köhle antworten auf Alfred Döblin und Robert Musil

8. 11., 19.30 Uhr Slammer. Dichter. Weiter 2.0: Slammer*innen antworten auf Döblin und Musil

Mit Estha Sackl, Mieze Medusa und Lukas Hofbauer

 

 

 

Weitere Informationen und Tagungsprogramm

 

21.10.: Raphaela Edelbauer: „Das flüssige Land“, Lesung

Raphaela Edelbauer:

Das flüssige Land, Lesung

21. Oktober 2019

19:30 Uhr

Eine gemeinsame Veranstaltung des Robert Musil Instituts für Literaturforschung & Robert Musil Literatur Museums

 

Raphaela Edelbauer: Das flüssige Land. Klett Cotta, 2019.

https://www.klett-cotta.de/buch/Gegenwartsliteratur/Das_fluessige_Land/106630

 

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2019 (Shortlist)
Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2019 (Shortlist)

Ein Ort, der nicht gefunden werden will. Eine österreichische Gräfin, die über die Erinnerungen einer ganzen Gemeinde regiert. Ein Loch im Erdreich, das die Bewohner in die Tiefe zu reißen droht. In ihrem schwindelerregenden Debütroman geht Raphaela Edelbauer der verdrängten Geschichte auf den Grund.

 

»„Das flüssige Land“ [ist] eine abgründige und einfallsreiche Parabel auf Österreich und den Umgang mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit, ein philosophisch-phantastischer Roman« (Florian Baranyi, ORF, 25.08.2019)

 

Der Unfalltod ihrer Eltern stellt die Wiener Physikerin Ruth vor ein nahezu unlösbares Paradox. Ihre Eltern haben verfügt, im Ort ihrer Kindheit begraben zu werden, doch Groß-Einland verbirgt sich beharrlich vor den Blicken Fremder. Als Ruth endlich dort eintrifft, macht sie eine erstaunliche Entdeckung. Unter dem Ort erstreckt sich ein riesiger Hohlraum, der das Leben der Bewohner von Groß-Einland auf merkwürdige Weise zu bestimmen scheint. Überall finden sich versteckte Hinweise auf das Loch und seine wechselhafte Historie, doch keiner will darüber sprechen. Nicht einmal, als klar ist, dass die Statik des gesamten Ortes bedroht ist.

Wird das Schweigen von der einflussreichen Gräfin der Gemeinde gesteuert? Und welche Rolle spielt eigentlich Ruths eigene Familiengeschichte? Je stärker sie in die Verwicklungen Groß-Einlands zur Zeit des Nationalsozialismus dringt, desto vehementer bekommt Ruth den Widerstand der Bewohner zu spüren. Doch sie gräbt tiefer und ahnt bald, dass die geheimnisvollen Strukturen im Ort ohne die Geschichte des Loches nicht zu entschlüsseln sind.

 

Raphaela EDELBAUER

geb. 1990 in Wien, studierte Sprachkunst an der Univ. für Angewandte Kunst unter Robert Schindel. Ab 2009 Veröffentlichungen in Literaturmagazinen, Anthologien sowie Lesetätigkeit und Auftritte bei Literaturfestivals. Im Februar 2017 Veröffentlichung ihres Debüts Entdecker bei Klever. Entdecker gewann den Rauriser Literaturpreis (Hauptpreis 2017) für das beste deutschsprachige Prosadebüt. Sie war 2017/8 Stipendiatin des Deutschen Literaturfonds. 2018 Teilnahme am Bachmannpreis und Gewinn des Publikumspreises. Klagenfurter Stadtschreiberin 2019. Ihr Roman Das Flüssige Land erschien im Sommer 2019 bei Klett-Cotta. http://www.raphaelaedelbauer.com

 

23.10.: „wer ist denn schon bei sich“. Ein Abend für Elfriede Gerstl

„wer ist denn schon bei sich“
Ein Abend für Elfriede Gerstl. Zum 10. Todestag der Dichterin

19.30 Uhr

 

Christa Gürtler (Moderation) und Bettina Rossbacher (Rezitation) stellen in einer Doppelconférence Leben und Werk von Elfriede Gerstl vor und spannen dabei den Bogen von den Anfängen bis zu Texten, die kurz vor ihrem Tod entstanden sind.
Gerstl, 1932 i
n Wien geboren, überlebte als jüdisches Mädchen die Jahre 1942-1945 in wechselnden Verstecken. Sie begann in den 1950er-Jahren in Zeitschriften zu publizieren. Als einzige Frau im Umkreis der Autoren der Wiener Gruppe und der frühen Aktionisten, die aus Wien vertrieben wurden, verbrachte sie die bewegten 1960er-Jahre in Berlin und Wien, 1972 zog sie wieder nach Wien, wo sie sich konsequent außerhalb des Literaturbetriebs positionierte und 1978 ihre erste „eigene“ Wohnung bezog, in der sie bis zu ihrem Tod 2009 lebte. Für ihre Gedichte, Essays und Prosa, die in verschiedenen Kleinverlagen erschienen, erhielt sie erst spät literarische Auszeichnungen, u.a. 1999 den Georg-Trakl-Preis und den Erich-Fried-Preis.

Die fünfbändige Gerstl-Werkausgabe (Mittellange Minis, Behüte behütet, Haus und Haut, Tandlerfundstücke, Das vorläufig Bleibende) erschien von 2012–2017 im Literaturverlag Droschl in Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek.

 

wer ist denn schon bei sich

wer ist denn schon zu hause

wer ist denn schon zu hause bei sich

wer ist denn schon zu hause

wenn er bei sich ist

wer ist denn schon bei sich

wenn er zu hause ist

wer ist denn schon bei sich

wenn er zu hause bei sich ist

wer denn

(Werke 2, S. 106)

 

 

Christa Gürtler, geb. in Linz, lebt in Salzburg als Literaturwissenschaftlerin, Literaturkritikerin, Literaturvermittlerin und Lehrbeauftragte an der Universität Salzburg; zahlreiche Publikationen und Herausgaben zur österreichischen Literatur und Gender Studies, Mitherausgeberin (mit Helga Mitterbauer 1-2; mit Martin Wedl 3-5) der Elfriede-Gerstl-Werkausgabe in fünf Bänden.

Bettina Rossbacher, geb. in Salzburg, lebt als Profisprecherin, Rezitatorin, Programmgestalterin in der Nähe von Wien. Schwerpunkte ihrer Arbeit sind Literatur-Lesungen (u.a. Jüdisches Museum Wien, Österr. Gesellschaft für Literatur, Österr. Galerie Belvedere, Literaturhaus Salzburg, Internat. Trakl-Forum Salzburg, Stadt:Bibliothek Salzburg) und Hörbuch-Produktionen. www.bettinarossbacher.com