Veranstaltung ABGESAGT: 16.10. – liTONale. Festival für Sound & Poetry

Bereits von Mai auf den Herbst verschoben hätte dieses Jahr die zweite Auflage unseres zusammen mit Oliver Welter gegründeten Musik und Literatur-Festivals  stattfinden sollen.
Schweren Herzens müssens wir die liTONale für dieses Jahr nun absagen.

Nach derzeitigen Bedingungen für Veranstaltungen ist das geplante Konzept mit mehreren Stationen nicht durchführbar.

Wir werden das Programm mit den geplanten beiträgen zu einem späteren Zeitpunkt nachholen.

16.10.: Gerhard Rühm: WORT UND BILD. Eröffnung und Sprechkonzert

WORT UND BILD

Werkschau Gerhard Rühm

Eröffnung/Sprechkonzert: Freitag, 16. 10. 2020, 19.30 Uhr (Anmeldung erforderlich)

Ausstellungsdauer: 19. 10. 2020 – 15. 01. 2021

Öffnungszeiten: Mo–Fr 09.00-16.00 Uhr (um vorherige Anmeldung wird gebeten)

Anmeldung für Sprechkonzert/Eröffnung: musil-institut [at] aau [dot] at oder 0463 27002914

 

Weitere Termine:

Samstag, 17.10.2020, 15 Uhr: Künstlergespräch / Kuratorenführung in der Ausstellung WORT UND BILD mit Gerhard Rühm und Erec Gellautz

Mittwoch, 18.11.2020, 17 Uhr: Kuratorenführung durch die Ausstellung Gerhard Rühm – WORT UND BILD mit Erec Gellautz und Michaela Mak

 

 

Eine Ausstellung im 1. Stock des Musil-Instituts zeigt eine kleine Werkschau des Universalkünstlers Gerhard Rühm zu visueller und auditiver Poesie und Musik. Präsentiert werden u.a. Collagen, Buch- und Textobjekte sowie experimentelle Videoarbeiten aus der Co-Produktion mit Hubert Sielecki.

Rühms Werkkosmos situiert sich durch vielfältige Bezüge von Musikalität, Sprachpoesie und bildnerischem Ausdruck in den Grenzbereichen zwischen den Künsten und Gattungen. Durch kompositorische Strenge oder das Zufallsprinzip, mittels Reduktion und Rhythmisierung erschließen seine Arbeiten neue mediale Codierungsformen und erweitern damit das Spektrum des ästhetischen Ausdrucks und seiner Sinnzusammenhänge.
Vergleichbar mit den Ansätzen von Arnulf Rainer oder John Cage betreibt Rühm eine radikale Reduktion der Mittel wie Klang, Bild und Text, was ihn u.a. zur Collage von „Einworttafeln“ oder zur Komposition von „Eintonstücken“ führte.
Seine Werkgruppe der Visuellen Musik umfasst zahlreiche Arbeiten, die nicht mehr für die Aufführung, sondern nur zum Anschauen für das „innere Ohr“ der Betrachter*innen gedacht sind.

Das Medium Buch mit seinem fortlaufenden Satzspiegel regte Rühm schon Anfang der 1960er Jahre zu Übermalungen (in seinen Worten „Vertuschungen“) und zu Cut-outs ganzer Passagen an. Zahlreiche der so entstandenen Künstlerbücher werden in der Ausstellung präsentiert. Seit über sechs Jahrzehnten entwickelt Gerhard Rühm eines der vielgestaltigsten Werke der Gegenwartskunst und agiert mit unverkennbarem Stil als Dichter, Komponist und Performer seiner eigenen Werke.

Das Musil-Institut freut sich sehr, dass Rühm am Eröffnungstag der Ausstellung gemeinsam mit Monika Lichtenfeld eines seiner Sprechkonzerte geben wird, die von seiner Fangemeinde, zu der auch Falco zählte, enthusiastisch aufgenommen wird.

 

Gerhard Rühm
Geboren 1930 in Wien. Autor, Komponist und bildender Künstler, lebt in Köln und Wien. Er studierte Klavier und Komposition in Wien. Im Rahmen der „Wiener Gruppe“ arbeitete er mit F. Achleitner, H.C. Artmann, K. Bayer und O. Wiener zusammen und wurde zu einem der wichtigsten Anreger der österreichischen Literatur nach 1945. Von 1972 bis 1996 war er Professor an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und von 1978 bis 1982 Präsident der Grazer Autorenversammlung. Rühms Arbeiten sind im Grenzbereich von Musik, Sprache, Gestik und Visuellem angesiedelt. Seine Hör-Produktionen sind herausragende Beispiele für das Neue Hörspiel und die Akustische Kunst. Außerdem verfasste er zahlreiche Werke der experimentellen Poesie für zwei Stimmen, die er gemeinsam mit seiner Frau Monika Lichtenfeld vorträgt. Viele seiner Publikationen erschienen im Klagenfurter Ritterverlag.

 

Organisation der Ausstellung
Robert-Musil-Institut für Literaturforschung und Abt. Visuelle Kultur der Universität Klagenfurt

Kuratorisches Team
Erec Gellautz mit Michaela Mak

Covid-19-Hinweise für Sprechkonzert und Eröffnung
Die Veranstaltung findet unter den derzeit geltenden Bestimmungen statt, dazu zählen Contact Tracing (namentliche Registrierung mit Telefonnummer und E-Mail vor Ort), Mitnahme und Verwendung eines eigenen Mund-Nasen-Schutzes während der gesamten Veranstaltung, Einhaltung des 1-Meter-Abstands zu allen nicht im gleichen Haushalt lebenden Personen. Einlass und Auslass
in möglichster Ordnung und unter Einhaltung des Mindestabstandes von einem Meter. Händedesinfektionsmittel wird in bestimmten Bereichen (Sanitäranlagen, Eingang/Ausgang) bereitgestellt.

 

 

13.10.: Simone SCHÖNETT – Das PI der Piratin, Lesung

Simone Schönett
Das Pi der Piratin

Lesung 19.30 Uhr

 

Können Frauen in der männlich gefärbten Sprachwelt ihre eigene, die weibliche Begierde zum Ausdruck bringen? Die Ich-Erzählerin in Simone Schönetts rasanter Prosa begibt sich auf die Suche nach einer weiblichen Sprache der Lust. Sie will ihrer Libido Ausdruck verleihen, forscht nach den ihr gerechten Worten, merkt aber bald, dass es nicht genügt, nur aus dem Fundus der Männer Ausdrücke für das zu nehmen, worum es eigentlich geht. Etwas Neues muss entstehen. Denn solange das Wort einer Frau nicht gilt, bleibt die mögliche Eintracht zwischen den Geschlechtern immer nur Utopie …

Eine lustvolle Revolution der weiblichen Sprache, die uns über die Grenzen der gängigen Ausdrucksweise hinausführt.

 

Simone Schönett, 1972 in Villach in eine jenische Familie geboren, studierte Romanistik, Pädagogik und Medienkommunikation. Längere Aufenthalte in Italien, Israel, Australien. Seit 2001 arbeitet sie als freie Schriftstellerin.
Mitbegründerin von ‚Wort-Werk‘ und Mitveranstalterin von ‚Die Nacht der schlechten Texte‘. Zuletzt erschien der Roman Andere Akkorde (Edition Meerauge, 2018).

Moderation: Michaela Monschein

06.10.: Eva Schörkhuber – author@musil

Eva Schörkhuber

author@musil

Nachricht an den großen Bären

Lesung

19.30 Uhr            

 

Eva Schörkhuber ist nach Mladen Savić die zweite Autorin, die auf Einladung des RMI/KLA in Klagenfurt sein wird. An diesem Abend liest sie aus ihrem Roman Nachricht an den Großen Bären, der sich mit Mechanismen der Angst und Formen des Widerstandes beschäftigt und von Verzweiflung und der Hoffnung auf eine bessere Welt erzählt.

Nachricht an den Großen Bären
Geheime Papiere gegen den Faschismus. In naher Zukunft: Die Rechtspopulisten haben die Macht ergriffen, Europa ist in Zonen aufgeteilt, die Menschen sind angesichts des neuen faschistischen Regimes verängstigt. Während Claire hinter Barrikaden kämpft, sitzt ihre Freundin Su mit geheimen Papieren im Zug. Wenn es ihr gelingt, damit unbemerkt die Grenze zu passieren, ist es vielleicht noch nicht zu spät.

Eva Schörkhuber, 1982 in St. Pölten geboren, aufgewachsen in Oberösterreich. Literaturwissenschaftliche Promotion über Archiv- und Gedächtnistheorien. Lebt und arbeitet in Wien. Konzeption und Durchführung der Wiener Soundspaziergänge. Redaktionsmitglied bei PS – Politisch Schreiben / Anmerkungen zum Literaturbetrieb. exil-Literaturpreis 2012, Theodor-Körner-Preis 2013, Buchprämie der Stadt Wien 2015, author@musil in Klagenfurt 2020.
Zuletzt erschien ihr Roman Nachricht an den Großen Bären (2017), der Sammelband Warum feiern – Beiträge zu 100 Jahre Frauenwahlrecht (Hg. gemeinsam mit Elena Messner und Petra Sturm, 2018) sowie die Monografie Akte(n) der Verwahrung. Zugänge zu einem Archiv der Literatur (2019). Ihr neuer Roman wird im Frühling 2021 in der Edition Atelier erscheinen.

 

 

author@musil: Das RMI / KLA lädt Autor/innen ein, für einen Zeitraum von drei oder vier Monaten Gast-Mitarbeiter/in am Institut zu sein. Sie beteiligen sich an Forschungsschwerpunkten des Instituts, geben Einblick in die eigene Schreibarbeit, wirken am Veranstaltungsprogramm des RMI durch Planung und Mitgestaltung einer eigenen Reihe mit oder leiten Schreibworkshops.

In Kooperation mit FOR FOREST

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