Literatur der Kärntner Slowen*innen im Wandel: Wie kann man eine Literatur beschreiben, die sich aufmacht, zunehmend Grenzen zu überwinden?

Felix Oliver Kohl, Erwin Köstler, Andreas Leben und Dominik Srienc legen mit ihrer Monographie „Überregional, mehrsprachig, vernetzt: Die Literatur der Kärntner SlowenInnen im Wandel“ den Versuch vor, eine Literatur zu beschreiben, die beweglicher geworden ist und sich nicht mehr so klar wie bisher durch den Lebensort ihrer Autor*innen, durch die Sprache oder durch Themensetzung lokalisieren lässt.

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18.02.: ONLINE – Sprechstunde mit Publikum

Die österreichischen Häuser der Literatur sind für das Publikum seit Monaten geschlossen. Um neue Gesprächsräume zu öffnen, planen die am Projekt „mitSprache“ beteiligten Häuser für ihre Besucherinnen und Besucher am 18. oder 19. Februar eine digitale

SPRECHSTUNDE MIT PUBLIKUM.

Literatur verfassen ist zumeist eine einsame Tätigkeit. Das literarische Leben wird aber auch geprägt durch den intensiven Kontakt zwischen Schreibenden und Lesenden. Der unmittelbare Austausch bei Veranstaltungen ist ein wesentliches Element der Rezeption und integraler Bestandteil von Lesungen, Buchmessen, Präsentationen und Begegnungen. Pandemie-bedingt kann all dies seit Monaten nur online stattfinden, wo aus den Gesprächsorten reine Bühnen werden und das Publikum sein „Mitspracherecht“ verliert. Deshalb laden wir Sie herzlich ein, am

Donnerstag, 18. Februar um 18:00 Uhr

an unserer Sprechstunde teilzunehmen und mit uns zu diskutieren:

Wie geht es dem Literatur-Publikum im Lockdown? Wieviel wird gelesen, wo wird über Literatur gesprochen? Was bewirkt der unterbrochene direkte Austausch zwischen Leser/inne/n und Autor/inne/n? Wie lässt sich der Kontakt trotz fehlender öffentlicher Veranstaltungen aufrechterhalten? Sind ins Internet verlegte gestreamte Veranstaltungen ein adäquater Ersatz?

Am Gespräch nehmen Edith Bernhofer (Musil-Institut) und die Autorin Eva Schörkhuber (author@musil) teil und freuen sich auf den Austausch mit Interessierten.

 

ANMELDUNG zur Veranstaltung: musil-institut [at] aau [dot] at

Oder hier direkt einsteigen: https://classroom.aau.at/b/ber-6nz-9pu-dux

 

 

Die digitale SPRECHSTUNDE MIT PUBLIKUM ist eine gemeinsame Aktion von mitSprache

 

Kulturpreise des Landes Kärnten 2020: Dominik Srienc, Elena Pilipets und Hannah Senfter werden am 19. Dezember ausgezeichnet

Die Kulturpreisträger*innen des Landes Kärnten 2020 stehen fest. Die Verleihung geht am kommenden Samstag, 19. Dezember 2020 um 10:30 Uhr online über die Bühne. Interessierte können der Videostream-Feier unter www.ktn.gv.at beiwohnen. 

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Anna Baar – Das Bild

Anna Baar

Das Bild

Das Bild, aufgenommen 1944 im Zeltlager von El Shatt, einem Wüstenort auf der Halbinsel Sinai in Ägypten, nahe der Stadt Suez, zeigt Franka und Antun, meine dalmatinischen Urgroßeltern. Sie und mehr als dreißigtausend dalmatinische Zivilisten, darunter vor allem Angehörige der Partisanen, waren kurz zuvor auf großen Schiffen nach Afrika gebracht worden, um sie vor den Gräueln, so genannten „Strafaktionen“, deutscher Truppen zu schützen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme hatten die beiden fast alles verloren: Zwei Jahre zuvor war ihr bäuerliches Haus am Nordrand eines kleinen Fischerdorfs auf der Insel Brač von den kapitulierenden italienischen Faschisten bis auf die Mauern niedergebrannt worden – als Rache für den erbitterten antifaschistischen Widerstand der Partisanen, den ihr jüngster Sohn, mein späterer Großvater, mit zwei seiner Cousins angezettelt und maßgeblich angeführt hatte. Die beiden älteren Söhne waren in den 1920er Jahren mit einem Tabakbeutel voll karger Heimaterde auf Nimmerwiedersehen nach Argentinien ausgewandert, weil die Reblaus die armen Weinbauern um ihre Lebensgrundlage gebracht hatte.

Franka und Antun kehrten 1946 nach Jugoslawien zurück. Die abenteuerliche Flucht nach El Shatt blieb ihre einzige Reise. Das Elternhaus meines Großvaters steht heute noch als Brandruine am Dorfrand – bewachsen von Kapernbüschen.