12.11.: Literarische Neuerscheinungen – Kaśka Bryla und Eva Schörkhuber

Kaśka Bryla: Roter Affe und Die Eistaucher

Eva Schörkhuber: Die Gerissene

 

Freitag, 12. 11. 2021, 19.30 Uhr                    

ORT: Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 1. Stock, 9020 Klagenfurt

 

Lesungen und Gespräch der Autorinnen Kaśka Bryla und Eva Schörkhuber über die utopischen Aspekte in ihren Romanen.

 

Temporeich und intensiv erzählt Kaśka Bryla in ihrem ersten Roman über geteilte Geschichte, Verrat und die Macht der Freundschaft.
Roland K., mehrfacher Mörder und Vergewaltiger, sitzt in der JVA Moabit seine Haftstrafe ab. Mit Mania, der Gefängnispsychologin, scheint ihn mehr zu verbinden als ein paar Therapiestunden. Doch als Manias Kindheitsfreund Tomek aus Wien verschwindet und sie sich gemeinsam mit der Hackerin Ruth auf die verzweifelte Suche nach ihm macht, beginnt ein rasant erzählter Wettlauf mit der Zeit. Werden sie Tomek finden? Und will Tomek überhaupt gefunden werden? Und was hat das alles mit Roland K. zu tun?

Mutig und lustvoll verknüpft Kaśka Bryla in Roter Affe die großen Fragen von Schuld und Vergebung, von Gut und Böse mit einer unerwarteten Liebesgeschichte zu einer mitreißenden road novel.

Die Gerissene ist ein weiblicher Schelmen- und Reiseroman, in dem Eva Schörkhuber Romantik mit Zeitkritik und sozialem Realismus gekonnt verknüpft.
Mira hat genug vom Landleben. Schon seit ihrer Kindheit fühlt sie sich im Dorf fremd und unverstanden. Ohne einen Cent in der Tasche reist sie in die Welt hinaus, um ihren Platz darin zu finden. In Marseille macht sie sich mit dem Upcycling alter Kleidung einen Namen, in Oran näht sie aus Djellabas Minirocktaschen und in der Sahara schließt sie sich einer Reisekarawane an und arbeitet in einem Flüchtlingscamp mit. Stets begegnet Mira den Menschen und Umständen mit wachem, kritischem Blick und dem Drang, einen Beitrag zu leisten. Als in Havanna ihre Erwartungen auf eine echte, lebendige Revolution enttäuscht werden, gründet sie eine neue aufständische Bewegung. Wieder steht Mira vor einer Chance, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Doch diesmal muss sie alles riskieren. Ein Roman mit feiner Ironie und sprachlicher Finesse, der sich mit dem Status quo nicht zufrieden gibt und eine zeitgenössische Schelmin zur Hauptfigur macht.

 

Kaśka Bryla und Eva Schörkhuber sind Teil des Netzwerks und der Redaktion der 2015 gegründeten Zeitschrift PS. Anmerkungen zum Literaturbetrieb / Politisch Schreiben

 

Kaśka Bryla, zwischen Wien und Warschau aufgewachsen. Studium der Volkswirtschaft in Wien, Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, wo sie 2015 die Literaturzeitschrift und das Autor*innennetzwerk „PS-Politisch Schreiben“ mitbegründet. Sie lebt und arbeitet am liebsten in kollektiven Zusammenhängen. Sie war Redakteurin des Monatsmagazins an.schläge, erhielt 2013 das STARTStipendium, 2018 den Exil Preis für Prosa. 2021 wurde ihr Theaterstück „Das verkommene Land“ uraufgeführt. 2020 erschien ihr hochgelobter Debütroman „Roter Affe“, 2022 der Roman „Die Eistaucher“.
www.kaskabryla.com

Eva Schörkhuber, 1982 in St. Pölten geboren, aufgewachsen in Oberösterreich. exil-literaturpreis 2012, Theodor-Körner-Preis 2013, Buchprämie der Stadt Wien 2015, author@musil am Musil-Institut in Klagenfurt 2020. Literaturwissenschaftliche Promotion über Archiv- und Gedächtnistheorien. Lebt und arbeitet in Wien. Konzeption und Durchführung der Wiener Soundspaziergänge. Redaktionsmitglied bei PS – Politisch Schreiben und Mitglied im Papiertheaterkollektiv Zunder.
Eva Schörkhuber | Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung (IMI) (mdw.ac.at)

 


ACHTUNG

Aufgrund der neuesten Verordnungen der Österreichischen Bundesregierung zum Schutz vor weiterer Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) gelten ab 08. November 2021 folgende Schutzbestimmungen:

2-G-Regel bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Besuchern: Eine Zutrittsberechtigung (genesen / geimpft) ist erforderlich. Wir bitten Sie, einen entsprechenden Nachweis zusammen mit einem Lichtbildausweis beim Eingang vorzuweisen:

  • Ärztliche Bescheinigung über die Genesung oder Absonderungsbescheid (Gültigkeit 180 Tage)
  • Nachweis über eine erfolgte (zweite) Impfung; für Personen mit erster Teilimpfung gilt in Verbindung mit einem gültigen negativen PCR-Test eine Übergangsfrist von vier Wochen 

Für den Besuch unserer Veranstaltungen im Musilhaus bitten wir aufgrund der begrenzten Anzahl an Sitzplätzen um Anmeldung unter: musil-institut [at] aau [dot] at oder unter der Telefonnummer 0463 2700 2914. Ihre Reservierung wird einem fixen Sitzplatz zugewiesen.

Registrierung: Für jede Person müssen Kontaktdaten hinterlegt werden. Die Anmeldedaten werden vier Wochen nach der Veranstaltung gelöscht. Sie können sich entweder per QR-Code registrieren oder Ihre Daten in ein Formular eintragen.

09.11.: Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger – Dokumente einer Freundschaft. Der Briefwechsel

„halten wir einander fest und halten wir alles fest!“           

Der Briefwechsel Ingeborg Bachmanns mit Ilse Aichinger und Günter Eich

Buchpräsentation der Hg. Irene Fußl-Pidner und Roland Berbig

 

Dienstag, 09. 11. 2021

19.30 Uhr     

ORT: Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 1. Stock, 9020 Klagenfurt

 

Ingeborg Bachmann und Ilse Aichinger haben sich im Wien der Nachkriegszeit kennengelernt. Zwei Frauen im männlich dominierten Literaturbetrieb, von unterschiedlicher Herkunft, mit grundlegend verschiedenen Erfahrungen in der NS-Zeit und mit gegensätzlichen Lebensentwürfen werden die bedeutendsten österreichischen Autorinnen nach 1945. Trotz der unvermeidlichen literarischen Konkurrenzsituation versuchen sie, ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten.

Ihre Korrespondenz aus den Jahren 1949 bis 1962, in die auch Günter Eich als Ehemann Aichingers einbezogen ist, dokumentiert diesen prekären Versuch in rund 100 Briefen – 30 von Bachmann, 74 von Aichinger und Eich. Der auffallend familiäre Ton wird von Aichinger vorgegeben. Für sie, die nahe Verwandte durch die Shoah verlor und in Wien der Verfolgung ausgesetzt war, blieb die Familie das größte zu schützende Gut, in der Bachmann als „dritter Zwilling“ und als „kleine Schwester“ Günter Eichs ihren Platz erhält.

 

Dass diese Freundschaft trotz aller Bemühungen scheiterte, gehört zur Tragik, die sich in diesem Briefwechsel verbirgt und nur selten hervorbricht, in einem „Suchen, grundlos, krankhaft, nach dem Grund des Ausbleibens jeder Nachricht […] mit dem Wunsch um ein Wort“.

 


ACHTUNG

Aufgrund der neuesten Verordnungen der Österreichischen Bundesregierung zum Schutz vor weiterer Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) gelten ab 08. November 2021 folgende Schutzbestimmungen:

2-G-Regel bei Veranstaltungen mit mehr als 25 Besuchern: Eine Zutrittsberechtigung (genesen / geimpft) ist erforderlich. Wir bitten Sie, einen entsprechenden Nachweis zusammen mit einem Lichtbildausweis beim Eingang vorzuweisen:

  • Ärztliche Bescheinigung über die Genesung oder Absonderungsbescheid (Gültigkeit 180 Tage)
  • Nachweis über eine erfolgte (zweite) Impfung; für Personen mit erster Teilimpfung gilt in Verbindung mit einem gültigen negativen PCR-Test eine Übergangsfrist von vier Wochen 

Für den Besuch unserer Veranstaltungen im Musilhaus bitten wir aufgrund der begrenzten Anzahl an Sitzplätzen um Anmeldung unter: musil-institut [at] aau [dot] at oder unter der Telefonnummer 0463 2700 2914. Ihre Reservierung wird einem fixen Sitzplatz zugewiesen.

Registrierung: Für jede Person müssen Kontaktdaten hinterlegt werden. Die Anmeldedaten werden vier Wochen nach der Veranstaltung gelöscht. Sie können sich entweder per QR-Code registrieren oder Ihre Daten in ein Formular eintragen.

02. 11.: Mieze MEDUSA & Markus KÖHLE, Lesung

 

Mieze Medusa: Du bist dran

Markus Köhle: Zurück in die Herkunft

 

Lesung, 19.30 Uhr  

ORT: Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 1. Stock, 9020 Klagenfurt

 

 

Als Poetry Slammer sind beide seit Jahren erfolgreich, nun hat Mieze Medusa einen Roman vorgelegt, der mit Witz, Humor und Herzenswärme und einem ganz eigenen Sound die Stimmen der Gegenwart einfängt. Markus Köhle präsentiert in seinem neuen Buch die literarischen Quellen seiner Schreibarbeit.

 

Eine Lesung ist keine Durststrecke! Spritziger Live-Lese-Schaulauf von und mit Mieze Medusa & Markus Köhle

 

Du bist dran heißt Mieze Medusas neuer Roman (Residenz 2021), in dem drei Figuren dreier Generationen, verbunden durch das Internet, präsentiert werden. Der Titel ist Programm und sanfte Aufforderung zu lesen, zu handeln, dabei zu sein. Lifehacks, Lachflashs und Liebenswürdigkeit garantiert!

Drei liebenswerte Außenseiter sind auf der Suche nach ihrem Platz im Leben: die 18-jährige Agnesa, ein Wiener Mädel mit Migrationshintergrund und ohne Schulabschluss, der Computer-Nerd Eduard, den die Midlife-Crisis zum Stalker in den Weiten des WWW macht, und die Feministin Felicitas, die mit 69 immer noch rebellisch unterwegs ist, mittlerweile allerdings – der Liebe wegen – in der tiefen Provinz. Ihre Wege kreuzen sich und allen wird klar: Gemeinsam geht es besser, auch wenn dabei ein paar liebgewonnene Lügen auf der Strecke bleiben müssen.

Markus Köhles jngste Veröffentlichung trägt den Titel Zurück in die Herkunft. Ein Nabelschaulauf zu den Textquellen (Sonderzahl 2021) und bietet in spielerischer Formenvielfalt biografische und poetologische Einblicke in das Leben, Lieben, Schreiben des Autors. Raus aus dem Gegenwartsmatsch und rauf aufs Gedankensprungbrett! Wenn der Slam-Poet und Assoziationsvirtuose Markus Köhle dazu ansetzt, die vielfältigen literarischen Quellen seiner Schreibarbeit vorzuführen, dann kommt viel mehr dabei heraus, als nur ein persönlicher Abstecher in die Literaturgeschichte: In 27 Kurztexten wird quer durch die Genres den eigenen poetischen Idolen auf den Zahn gefühlt, werden Vorbilder geplündert, Respektlosigkeiten ausgekostet und der dichterische Mut der Vergangenheit tollkühn in die Literatur der aktuellen Zukunft überführt.Ergibt das eine Autofiktion in Leseexperimenten, eine Bestandsaufnahme noch gewitternder Geistesblitze oder den produktivsten Raubüberfall auf den Kanon? In jedem Fall wird hier eine unverwechselbare Stimme der österreichischen Gegenwartsliteratur auf ihre vielfältigen Einflüsse hin lesbar, von Herbeck über Bernhard, Gerstl, Okopenko, Mayröcker, Jonke, Radax, Rühm und Jandl bis zu Pataki, Ujvary, Priessnitz und Kräftner.

 

Mieze Medusa und Markus Köhle lesen abwechselnd aus ihren aktuellen Büchern, lassen dabei auch Poetry-Slam-Texte einfließen. Denn das Publikum ist immer mitbestimmender Teil ihrer Auftritte.

 

Beitragsbild Koehle_Medusa

29.10.: Solidarnost ob meji. Zapuščina janka messnerja / Solidarität an der Grenze. Janko Messners Hinterlassenschaft

SOLIDARNOST OB MEJI. ZAPUŠČINA JANKA MESSNERJA

SOLIDARITÄT AN DER GRENZE. JANKO MESSNERS HINTERLASSENSCHAFT

Ausstellungseröffnung, Film, Lesung mit Musik

 

Freitag, 29. 10. 2021

18.00 Uhr                    

 

Hundert Jahre nach Janko Messners Geburt ist sein Werk ein Reservoir Kärntner slowenischer Erfahrungen. Seine Arbeiten umfassen nicht nur literarische, sondern auch journalistische, politische und essayistische Texte sowie Drehbücher, Übersetzungen oder Briefe. Themen wie Faschismus, Nazismus, die Deportationen der Kärntner Slowenen und Sloweninnen und der Kampf um ihre Rechte im Nachkriegsösterreich sind die bestimmenden Stoffe, die sich durch Messners Werk und durch seine Nachlassmaterialien ziehen.

 

Die Ausstellung stellt eine Schnittstelle für Text-, Bild- und Filmsequenzen dar, mit denen sich nicht nur kulturelle, sondern auch politische Geschichtslinien rekonstruieren lassen. Die Auseinandersetzung mit diesem markanten Vertreter der Kärntner slowenischen Literatur soll dabei helfen, sich sowohl die gewaltvolle Geschichte Kärntens als auch 100 Jahre Solidarität in dieser Region zu vergegenwärtigen.

 

Begrüßung: Anke Bosse, Dominik Srienc, Helena Verdel

Zu Ausstellung / Buch / Film: Dana Rausch, Elena Messner, Tobias Zarfl

Lesung mit Musik – Lyrik von Janko Messner, Milka Hartmann und Andrej Kokot: Dietmar Pickl und Emil Krištof

 

Kristof_Pickl_Janko Messner

 

 

 

 

Ausstellung / razstava: Elena Messner, Dana Rausch, Tobias Zarfl Redaktion / uredništvo: Elena Messner Grafik / grafika: Dana Rausch, Tobias Zarfl Übersetzungen / prevodi: Jože Messner, Mirko Messner Beiträge / prispevki: Marko Arich, Anke Bosse, Brigitte Entner, Franc Kuežnik, Andrej Leben, Elmar Lenhart, Elena Messner, Vida Obid, Peter Pirker, Jelena Simić, Dominik Srienc, Jože Strutz

 

GEFÖRDERT VON / FINANČNA PODPORA

Robert-Musil-Institut / Kärntner Literaturarchiv der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Bundeskanzleramt Österreich, Abteilung II/5 -Volksgruppenangelegenheiten, Slovenska prosvetna zveza / Slowenischer Kulturverband

 

DANK / ZAHVALA

Institut für Slawistik der Karl-Franzens-Universität Graz

Slovenski znanstveni inštitut / Slowenisches Wissenschaftsinstitut

Edith Bernhofer, Brigitta Busch, Thomas Busch, Laura Fekonja Fonteyn, Tatjana Koren, Janko Malle, Tatjana Messner, Sissi Rausch, Valentin Sima, Mitja Rovšek