20.04.: Stefan Kutzenberger & Sama Maani, Lesung

 

Sama Maani: Žižek in Teheran

Stefan Kutzenberger: Kilometer Null

Lesungen der beiden Autoren und Gespräch

 

Mittwoch, 20. 04. 2022

19.30 Uhr

Moderation: Walter Fanta

 

Žižek in Teheran: Ein über 600-seitiges Versepos rund um ein fiktives islamisches Regime, das mit Hilfe der Literatur zu Fall gebracht werden soll. Das artet mitunter in verschlungene, märchenhaft-absurde, aber höchst amüsante Erzählpfade aus. Rund acht Jahre hat Sama Maani an Žižek in Teheran gearbeitet, bevor der Text im Frühjahr 2021 als Roman erscheinen konnte. In diesem Buch entwickelt er nicht nur sein Spiel in und mit der Ambiguität menschlicher Existenz ebenso behutsam wie beherzt weiter, sondern stellt dabei auch gleich etliche literarische Formen zur Disposition, indem er sich über alle Genregrenzen hinweg lustvoll ihrer bedient.

Kilometer Null: In einer Pension des uruguayischen Grenzortes Santa María blickt der österreichische Exilschriftsteller Kutzenberger plötzlich in den Mündungslauf einer Pistole.

So beginnt Kilometer null und nimmt die Leser mit auf eine Achterbahnfahrt, die ihren unfreiwilligen Helden quer durch den südamerikanischen Kontinent, tief in dessen Weltliteratur hinein und schließlich bis vor die Himmelspforte führen wird. Ein neues, ausgelassenes wie bewegendes Abenteuer des gleichnamigen Autors Stefan Kutzenberger, das mitten ins Herz unserer immer unwirklicher erscheinenden Gegenwart trifft und eindeutig beweist: Literatur kann alles.

 

Stefan Kutzenberger, geb. 1971 in Linz, studierte in Wien, Buenos Aires, Lissabon und London und lebt als Schriftsteller, Kurator und Literaturwissenschaftler in Wien.

Sama Maani, geboren in Graz, aufgewachsen in Österreich, Deutschland und dem Iran. Studium der Medizin in Wien und der Philosophie in Zürich. Ausbildung zum Psychiater und Psychoanalytiker in Graz. Lebt heute als Schriftsteller in Wien.

 

07.04.: SPUREN. SLEDI – Soft Opening der Ausstellung, ab 11.00 Uhr

1942 VERTREIBUNG. PREGON 2022 – Zum 80. Gedenkjahr der Deportation von Kärntner Sloweninnen und Slowenen

 

Donnerstag, 07. 04. 2022

ab 11.00 Uhr

 

SPUREN. SLEDI

Soft-Opening der Ausstellung

mit Beiträgen der Künstler:innen

Verena Gotthardt / Marko Lipuš / Tanja Prušnik / Karl Vouk

 

ORT: Robert-Musil-Literatur-Museum (EG) und im Robert-Musil-Institut (1. Stock)

 

Ausstellungsdauer: 07.04. – 02.06.2022

 

Im Jahr 2022 wird der 80. Jahrestag der Deportation von Kärntner Sloweninnen und Slowenen begangen. Der ZSP – Zveza slovenskih pregnancev/Verband zwangsweise ausgesiedelter Slowenen möchte das Gedenkjahr mit einem Programm begehen, das nicht nur die Betroffenen und ihre Nachfahren, sondern darüber hinaus eine breite Öffentlichkeit, also auch Landsleute mit deutscher Muttersprache anspricht. Dazu erscheint auch der Sammelband und Ausstellungskatalog 1942 Vertreibung. Pregon 2022, für den u.a. die Autorin Lydia Mischkulnig einen Essay verfasst hat.

Die Ausstellung SPUREN. SLEDI der Künstler:innen Verena Gotthardt, Marko Lipuš, Tanja Prušnik und Karl Vouk im Musilhaus ist bis 02. Juni 2022 zu sehen.

05.04.: Lob der mittleren Höhen. Alois Brandstetters ‚Sanftes Gesetz‘, Vortrag von Hans-Jürgen Schrader

 

Hans-Jürgen Schrader

Lob der mittleren Höhen: Alois Brandstetters ‚Sanftes Gesetz‘

Vortrag, anschließend Lesung mit Alois Brandstetter

 

Dienstag, 05. 04. 2022

19.30 Uhr

 

„Mir geht es im großen und ganzen ums Kleine“, hat Alois Brandstetter im charakteristischen Wortspiel 1993 in seinem Großessay Almträume postuliert ‒ und das auch zu seiner poetologischen Maxime erhoben. Alles Übersteigerte, Bombastische und Pathetische verfällt seit seinen frühesten Veröffentlichungen satirischer Entsteigerung oder mildem Spott. Das Besondere und Aufmerkenswerte erweist er auch bei den Menschen lieber im Alltäglichen und Gewöhnlichen als im Extremen, seine Sympathie gilt ‒ als Autor wie auch als Maler ‒ eher dem sanften Hügelland als den Gipfelriesen.

Als er 2005 zum 200. Geburtstag Adalbert Stifters mit dem Stifter-Preis ausgezeichnet wurde, hat er sich ‒ im vollen Bewusstsein höchst unterschiedlicher Schreibweisen ‒ programmatisch auf dessen Leitbild eines „sanften Gesetzes“ berufen. Reizvolle, oft hinreißend komische Textproben aus dem bisherigen Gesamtwerk sind auf dieses charakteristische „Lob der mittleren Höhen“ fokussiert.

 

Hans Jürgen Schrader, em. Univ.-Prof., ist 1943 geboren. Studien in Saarbrücken, Wien und Göttingen (Deutsch, Geschichte, Philosophie). 1988–2008 Univ. Prof. für deutsche Sprache und Literatur an der Université de Genève. Im Oktober 2008 emeritiert und zum „professeur honoraire“ ernannt. Forschungsschwerpunkte mit Bezug zu Österreich: Grillparzer, Nestroy, Roth, Celan, Rezzori und zeitgenössische österreichische Literatur (u.a. H.C. Artmann, Alois Brandstetter, Ernst Jandl). Zahlreiche Publikationen.

30.03.: Roland Grohs, Maya Olah, Barbara Pachler, Lesungen

Roland Grohs, Maya Olah, Barbara Pachler

Präsentation der Schreibwerkstatt mit Stephan Roiss

 

Mittwoch, 30. 03. 2022

19.30 Uhr

 

Von Jänner bis März 2022 ist Stephan Roiss als „author@musil“ am Robert-Musil-Institut zu Gast. Während seines Aufenthaltes in Klagenfurt leitet er einen Workshop, der junge Autor:innen bei der Entwicklung ihrer Schreibkunst unterstützt. Es werden in Arbeit befindliche Gedichte und Prosastücke besprochen, dienliche Literaturbeispiele beleuchtet und poetologische Fragen erörtert. An diesem Abend findet die Schreibwerkstatt ihren Abschluss und zugleich ihren öffentlichen Höhepunkt. Die drei Teilnehmer:innen lesen aus ihren Texten:

 

Maya Olah (geb. 1990), lebt in Zürich und nahm 2019 am Klagenfurter Literaturkurs teil.

 

Barbara Pachler (geb. 1997), lebt in Klagenfurt und studiert dort Angewandte Kulturwissenschaft (Master).

 

Roland Grohs (geb. 1993), lebt in Graz und veröffentlichte u.a. 2021 den Roman Joe baut ein Meer (Edition Meerauge).

 

 

Moderation: Stephan Roiss (geb. 1983, Autor & Musiker, stand 2020 mit seinem Debütroman Triceratops auf der Longlist des Deutschen Buchpreises).