Internationale Tagung: Edition als Vermittlung

Wie wird ein Dokument für ein Publikum lesbar, also ein literarischer Text zum Buch, ein Notentext zur Partitur? Und wie interessiert man ein Publikum dafür? Die von Anke Bosse und Artur R. Boelderl vom Robert-Musil-Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv an der Universität Klagenfurt veranstaltete internationale Tagung stellt diese Frage unter dem Titel Edition als Vermittlung in den Mittelpunkt (21.-24. September 2022 im Hauptgebäude der Universität). Auftraggeber ist die renommierte Arbeitsgemeinschaft für germanistische Edition.

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Andreas Jungwirth: Im Atlas, Lesung

                  

ANDREAS JUNGWIRTH
Im Atlas

Lesung

Donnerstag, 06. 10. 2022
19.30 Uhr  

 

Der Atlas ist ein Hochgebirge, ein Nachschlagewerk und sonst auch noch allerhand. In Andreas Jungwirths raffiniertem Roman ringen die Figuren um Deutungshoheit und mit sich selbst. David und Stefan reisen als Paar nach Marokko. Die Fahrt in die Wüste mit dem Taxifahrer Kalifa macht die Spannungen sichtbar: Was ist Loyalität? Was ist Liebe? Ist das noch aufregend oder schon Gefahr?

Diesen Urlaub haben David und Stefan dringend nötig. Acht Tage Marokko, von Marrakesch in die Wüste – um dort den einzigartigen Nachthimmel zu sehen. Doch die Reise steht schon vor Beginn unter keinem guten Stern. Einen Tag vor dem Abflug geht ein Video von der Ermordung zweier Däninnen im Touristenort Imhil viral. Stefan will den Flug stornieren. Aber David, der sich von den Bildern auf seltsame Weise angezogen fühlt, überredet ihn, die Reise anzutreten. In Marokko bleibt die Stimmung angespannt. Sie sind sich uneinig, ob sie ihre Beziehung hier offen zeigen sollen, und ihr Fahrer Kalifa erscheint ihnen von Tag zu Tag rätselhafter. Als er David und Stefan im Hohen Atlas auf der Straße sitzen lässt, wandern sie wohl oder übel zum nächstgelegenen Ort: ausgerechnet nach Imhil …

 

Andreas Jungwirth
1967 in Linz geboren, lebt nach langer Zeit in Berlin wieder in Wien. Studierte in Wien Germanistik und Theaterwissenschaft sowie am Konservatorium Schauspiel. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit (Theater, Hörspiel) arbeitet er als Hörspielregisseur und moderiert Publikumsveranstaltungen für Ö1 („Hörspielgala“, „radiophone Werkstatt“). Zuletzt erschienen die Jugendromane Kein einziges Wort (2014, Ravensburger Buchverlag) und Schwebezustand (2017, CBT) sowie in der Edition Atelier seine Erzählung Wir haben keinen Kontakt mehr (2019).

 

Foto: Jorghi Poll/Edition Atelier

Werner Kofler: Vom Schreibtisch aus, Ausstellungseröffnung

Mittwoch, 21. September 2022
17.45 Uhr
Universität Klagenfurt, Foyer
Universitätsstraße 65-67
9020 Klagenfurt
P R O G R A M M
Zur Ausstellung:
Elmar Lenhart und Wolfgang Straub
„Ah, ich erledigte sie alle!“
Texte von Werner Kofler
mit Dietmar Pickl (Stimme)
und Stefan Gfrerrer (Kontrabass, Perkussion, Omnichord, Kalimba)
Foto von Dietmar Pickl und Stefan Gfrerrer, Foto: Mark Duran
A U S S T E L L U N G
„Vom Schreibtisch aus“

Der Schriftsteller Werner Kofler (1947–2011), eine der markantesten literarischen Stimmen Österreichs, macht den Schreibtisch zum Beteiligten an seiner Literatur. Auf diesem profanen Möbelstück finden Bilder, Zeitungsberichte, Schallplatten und Filme zueinander, die der geniale Autor in seiner Literatur aufruft, persifliert und verfremdend montiert. „Kaum einer seiner Texte ist isoliert denkbar, ohne andere, die ihn umfluten“, schreibt Claudia Dürr, Mitherausgeberin der Werkausgabe.

Die Ausstellung Werner Kofler: „Vom Schreibtisch aus“ unternimmt mit Materialien aus dem Nachlass den Versuch, einen Schreibprozess in Momenten festzuhalten und macht Verbindungen zu den Zeitdiskursen sichtbar.
Drei große detailreiche Installationen aus Schreibtischteilen bannen den Augenblick des Schreibens und erzählen zugleich das Davor und das Danach. Der solcherart geöffnete Blick erfasst wichtige Teile des Koflerschen Werks und seiner Umgebung. Kuratiert wird die Ausstellung von Elmar Lenhart (Kärntner Literaturarchiv), gestaltet von Peter Karlhuber.

01.07.: liTONale – Festival für Sound & Poetry

liTONale

Festival für Sound & Poetry

 

Freitag, 01. 07. 2022

16.00-22.00 Uhr        

liTONale – Festival für Sound & Poetry 2022 – Universität Klagenfurt (aau.at)

 

Das Festival liTONale dient dem Zusammenspiel akustischer, visueller, atmosphärischer und

ge­meinschaftlich-gesellschaftlicher Elemente.  Es soll Soundscapes und Klangräume eröffnen, in denen sich Performer und Publikum, Musik und Literatur miteinander verbinden. Literatur war seit jeher kein geschriebener oder gedruckter Text, sondern klangliche Performance und darin mit Musik innig verbunden. Und: Performer und Publikum waren im gemeinsamen Erlebnis vereint, Kunst eine gemeinschaftliche Unternehmung. Mit der Erfindung von Schrift, Notation und Druck, mit der Dominanz des Auges, haben sich Literatur und Musik, aber auch Performer und Publikum voneinander entfernt.

Wir möchten diese vier ‚natürlichen‘ Partner wieder zusammenbringen, unter heutigen Bedingungen und mit Blick auf heutige Herausforderungen an die Gesellschaft und an die Kunst.

 

5 Stationen mit Literatur-Musik-Performances, die im Stundentakt inklusive Pause aufeinander folgen und abwechselnd an 3 Orten des Musil-Hauses stattfinden – in der Literaturlounge im EG, im Veranstaltungssaal im 1. Stock und im Innenhof.

Das Festival wird kulinarisch umrahmt durch Getränke und Bewirtung des benachbarten Cafes.

 

PROGRAMM

Mieze Medusa & Tenderboy mit Julie Anastassiou und Stefan Thaler
Rap! Hiphop! Spoken Word!

Ferdinand Schmalz & Clara Frühstück
Von knöchernen Tänzen und trauernden Märschen

Natascha Gangl & Duo Rdeča Raketa

Klangcomic. Frei nach Unica Zürn

Anna Anderluh

Pop mit „Riss“

Dietmar Pickl & Gilbert Sabitzer
Duell/tt mit Jani Oswald und Ernst Jandl

 

 

In Kooperation mit dem Robert-Musil-Literatur-Museum
MusilMuseum