12.05.: liTONale – Festival für Sound & Poetry

liTONale – Festival für Sound & Poetry

Auch in diesem Jahr wird es wieder eine Ausgabe unseres jährlichen Literatur/Musik-Festivals geben.
Nach außerordentlichen und denkwürdigen Darbietungen von Größen wie Bodo Hell, Verena Dürr, Ferdinand Schmalz und Clara Frühstück, Natascha Gangl & Rdeča Raketa usw. wird es am 12. Mai 2023 im Musilhaus in Klagenfurt abermals zu einem Schaulaufen des ‚Who is Who‘ der literarisch-performativen Szene Österreichs kommen.

FREITAG, 12. MAI 2023
16.00– 22.00 UHR

MUSILHAUS
INDOOR & OUTDOOR

 

P R O G R A M M und weitere Informationen HIER

09.05.: Markus Ostermair: Der Sandler, Lesung und Podiumsgespräch

Markus Ostermair

Der Sandler

Lesung und Podiumsdiskussion

 

Dienstag, 09. 05. 2023
ACHTUNG: Beginnzeit 19.00 Uhr

 

Selten hat sich ein Roman so intensiv und kenntnisreich mit Obdachlosen auseinandergesetzt. Einer von ihnen ist Karl Maurer. Er mäandert durch die Stadt, besucht Suppenküchen und Kleiderkammern und manchmal wird er von den Bildern seines früheren Lebens eingeholt – von seiner Frau und seiner kleinen Tochter, der Zeit als Mathematiklehrer und dem Kind, das ihm vors Auto lief. Gleichzeitig durchstreift auch sein Freund Lenz die Stadt auf der Suche nach ihm. Lenz, ein Zettelschreiber und Utopist, spürt, dass es mit ihm zu Ende geht. Er will Karl seine unfertigen Notizen vermachen und, was noch viel wichtiger ist, den Schlüssel zu seiner Wohnung, die er geerbt hatte, in der er sich aber geweigert hatte zu leben. Lenz’ Tod ist ein Wendepunkt. Die Wohnung könnte Karls Chance sein, die diffusen, stets auf die lange Bank geschobenen Pläne, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen, in die Tat umzusetzen. Der Sandler ist ein Roman über Reue, Ausgrenzung, fehlende und dann auch wieder überraschende Solidarität. Der Sprachlosigkeit der Obdachlosen setzt Markus Ostermair eine Sprache entgegen, die nahe an ihr Leben heranführt, ohne dabei zu werten, zu romantisieren oder voyeuristisch zu sein.

 

Markus Ostermair, geboren 1981, lebt in München, wo er Germanistik und Anglistik studierte und freiberuflich als Schriftsteller, Texter und Übersetzer aus dem Englischen arbeitet. Seine Auseinandersetzung mit dem Thema Obdachlosigkeit begann als Zivildienstleistender in der Münchner Bahnhofsmission. Im Oktober 2021 wurde ihm für Der Sandler der Bayerische Kunstförderpreis in der Sparte „Literatur“ verliehen.

 

Podiumsdiskussion mit

Markus Ostermair (Autor)

Mara Lesjak (WoSaMa – Interessensgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Kärnten)

Alexander Brenner (Kärntner Armutsnetzwerk)

Alfred Woschitz (Kärntner SchriftstellerInnenverband)

Moderation: Alban Knecht (Universität Klagenfurt /Die Armtskonferenz)

 

Institut f. Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung in Kooperation mit dem Armutsnetzwerk Kärnten und dem Robert-Musil-Institut

05.05. Elena Messner: Schmerzambulanz, Lesung und Gespräch

 

Elena Messner
Schmerzambulanz

Lesung und Podiumsgespräch

Freitag, 05. 05. 2023
19.30 Uhr

 

Als Barbara Steindl im Bad ihres Krankenhauszimmers zusammenbricht, sind die stationsführende Ärztin Judit Kasparek und ihr Team ratlos. Während die Patientin auf der Intensivstation um ihr Leben kämpft, ist das Personal mit Schuldzuweisungen, Selbstzweifeln und Überforderung beschäftigt. Judit fühlt sich alleine gelassen, vom Pfleger Jovo, der für sie mehr als nur ein Kollege ist, ihrer Freundin und Anästhesistin Asja und ihrem Mentor Tom. Sie beruft ein Ethikkonsil ein, das den Fall aufklären und Frau Steindls weitere Behandlung ermöglichen soll. Denn nicht nur deren Tochter beginnt allmählich zu verzweifeln.

Elena Messner zeigt in ihrem sprachlich brillanten Roman das komplexe System Krankenhaus zwischen Rentabilität und Patient:innenwohl und geht kompromisslos der Frage nach der Verantwortung in der Medizin auf den Grund.

 

Elena Messner, 1983 in Klagenfurt geboren, aufgewachsen in Ljubljana und Salzburg, Studium der Komparatistik und Kulturwissenschaften in Wien und Aix-en-Provence. Für ihren neuen Roman Schmerzambulanz erhielt sie den Theodor Körner Preis. Sie lehrt regelmäßig an der Universität Klagenfurt und forscht seit 2023 als Senior Scientist an der Universität Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen und Herausgeberschaften, zuletzt (gem. mit Peter Pirker): Kriege gehören ins Museum! Aber wie? (2021).

 

 

Am Podium:
Elena Messner
Ronald Rabitsch, Betriebsratsvorsitzender KABEG

weitere Teilnehmende angefragt

25.04.: Gertraud Klemm & Alina Lindermuth

 

Gertraud Klemm: Einzeller

Alina Lindermuth: Fremde Federn

 

Dienstag, 25. 04. 2023, 19.30 Uhr

Moderation: Heimo Strempfl und Edith Bernhofer

 

Einzeller
In Simone Hebenstreits neuer WG versammeln sich fünf Frauen aus verschiedenen Generationen, mit verschiedenen Ansichten. Was sie eint, ist ihr Widerstand gegen den drohenden Rechtsruck. Wahlen stehen an, und diesmal werden Herdprämien, Müttergeld und Abtreibungsverbote versprochen. In einem Reality-TV-Format diskutieren die Frauen öffentlich ihre Positionen, und bald zeigen sich die Bruchlinien zwischen ihnen und ihren feministischen Vorstellungen von Religion, Gender-Identität und Sexarbeit: Während sie einander vor laufender Kamera zerfleischen, nimmt die politische Wende ihren Lauf.

Gertraud Klemm, in Wien geboren, studierte Biologie und arbeitete als hygienische Gutachterin bei der Stadt Wien. Seit 2006 ist sie freie Autorin. Für ihre Texte erhielt sie zahlreiche Preise, u.a.: zuletzt Outstanding Artist Award für Literatur 2020, Ernst Toller Preis 2021, Anton Wildgans Preis 2022. 2015 war Gertraud Klemm Stadtschreiberin in Klagenfurt.

 

Fremde Federn
Tom zieht bei seiner Großmutter ein und erfüllt ihr den Wunsch eines lang ersehnten Hühnerstalls im Garten. Die unkonventionelle Wohngemeinschaft funktioniert überraschend gut, bis Rosmarie nach einem Unfall nicht mehr allein zurechtkommt. Neben seinem Start-Up-Job ist Tom überfordert mit der Situation und entscheidet sich schließlich für ein 24-Stunden-Pflegemodell. Als dann Betreuerin Kata ins Haus kommt, blüht Rosmarie auf. Doch der zweiten, Josipa, traut sie nicht über den Weg. Hat sie es etwa auf die Hühner abgesehen?

Alina Lindermuth, in Villach geboren. Nach dem Schulabschluss Aufenthalt in Indien, im Anschluss Studien der Südasienkunde, BWL und VWL in Wien und Singapur. Ihre Kurzgeschichte Zum Schreien wurde 2010 beim Junior Bachmann Literaturwettbewerb ausgezeichnet. 2022 war sie Writer-in-Residence in Sri Lanka, Stipendiatin der Werkstatt für junge Literatur und erhielt den Sonderpreis des Wiener Werkstattpreises.

 

Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Robert Musil Literatur Museum