09.06.: Aus der Erinnerung für die Gegenwart leben. Gespräch mit dem Zeitzeugen Ernst Grube – 18.00 Uhr

 

Aus der Erinnerung für die Gegenwart leben.

Erinnerungskultur nach Auschwitz – lebendig, aktuell, widerständig

Gespräch

 

Freitag, 09. 06. 2023

18.00 Uhr

 

Ein Gesprächsabend mit dem Zeitzeugen und antifaschistischen Aktivisten Ernst Grube (*1932) über sein Leben nach der Befreiung aus dem „Judenlager“ in München und dem Konzentrationslager Theresienstadt.

Ernst Grube spricht aus persönlicher Erfahrung über den notwendigen Widerstand gegen jede Art von rassistischer Ausgrenzung und Entrechtung und über die Verpflichtung von allen demokratisch gesinnten Menschen, gegen das neuerliche Aufkeimen von antisemitischer und nationalistischer Gewalt aufzustehen. Er gehört zu den unbequemen Zeitgenossen, die den staatlichen Institutionen und deren verbalen Versprechungen von Schutz- und Vorsorgemaßnahmen misstrauen. Seiner Meinung nach werden die Würde, die Rechte und die Existenz der Menschen von einem Staat, dessen Demokratieverständnis ausgehöhlt und allenfalls auf ein militarisiertes Einschreiten programmiert ist, weder gesichert noch verteidigt. Deshalb mischt sich Ernst Grube dort ein, wo er Menschen und die Menschlichkeit bedroht sieht – vom Rechtsextremismus über Waffenexporte bis hin zur Flüchtlingsfrage.

Mehr zu seinem Engagement im Buch von Matthias Bahr, Peter Poth und Mirjam Zadoff (Hrsg.): Aus der Erinnerung für die Gegenwart leben. Geschichte und Wirkung des Shoah-Überlebenden Ernst Grube (Göttingen 2022).

 

Das Gespräch mit Ernst Grube führt Peter Gstettner, Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška

 

In Kooperation mit dem Mauthausen Komitee Kärnten/Koroška 

 

05.06.: Ramona Kasheer: Heimgehn. Lavant-Vertonungen, Konzert – 20.00 Uhr

HEIMGEHN

 

Die Musikerin Ramona Kasheer stellt im Rahmen der Ausstellungseröffnung I, DIE LAVANT im Robert-Musil-Literatur-Museum ihr neues Album mit Lavant-Vertonungen vor.

Montag, 05. Juni 2023
20.00 Uhr

Musilhaus, Veranstaltungssaal, 1. Stock
Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt

 

 

 

 

31.05.: MEIN BUCH: Valentin Inzko im Gespräch – 19.30 Uhr

MEIN BUCH

Valentin Inzko im Gespräch mit Anke Bosse

 

Mittwoch, 31. 05. 2023, 19.30 Uhr                    

 

Diplomat Valentin Inzko im Gespräch über die Bücher, die ihn geprägt und beeinflusst haben. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe lädt die Leiterin des Musil-Instituts prominente VertreterInnen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft ein, über „mein Buch“ zu sprechen und sich Fragen zu stellen wie:
Wie prägen mich Erlebnisse mit Literatur? Welches Buch hat mich zur Literatur geführt? Was war mein liebstes Kinder- oder Jugendbuch? Was lese ich jetzt gerade und warum? Welches Buch hat mich so nachhaltig geprägt, dass ich es unbedingt weiterempfehlen möchte?

Folgende Titel stehen an diesem Abend im Mittelpunkt des Gesprächs:

Martin Krpan (Kindheitsbuch)

Antoine de Saint-Exupéry: „Die Stadt in der Wüste“ (Lebensbuch)

Timothy D. Snyder: „Bloodlands“ (Aktuelles Buch)

 

Valentin Inzko, geboren 1949 in Sveče/Suetschach, besuchte das Bundesgymnasium für Slowenen in Klagenfurt und begann 1967 ein Studium der Rechtswissenschaften sowie von Serbokroatisch und Russisch an der Universität Graz (Promotion 1972 zum Doktor juris). Im Anschluss absolvierte er die Diplomatische Akademie in Wien. Es folgten Aufgaben für das Außenministerium in der Politischen Sektion, als Presse- und Kulturattaché in der Botschaft in Belgrad und bei der UNO. 1996 wurde Inzko zum Botschafter für Bosnien und Herzegowina berufen, wo er nach der Belagerung von Sarajevo die Botschaft aufbaute. Von 2005 bis 2009 war er Botschafter in Ljubljana für die Republik Slowenien.
2009 kehrte er nach Bosnien zurück und war mehr als zwölf Jahre Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, Beauftragter der UNO für die Resolution 1031 des UN-Sicherheitsrates und die Umsetzung des Dayton-Abkommens zur Konsolidierung des Landes.
Er ist mit der argentinischen Mezzosopranistin slowenischer Wurzeln und Kammersängerin Bernarda Fink verheiratet und hat zwei Kinder.

24.05.: Die wir Freunde waren. Ein Abend für Arnulf Ploder – 19.30 Uhr

 

Die wir Freunde waren. Ein Abend für Arnulf Ploder

Mittwoch, 24.05. 2023

19:30 Uhr

Heinrich Baumgartner liest Auszüge aus Arnulf Ploders Roman Kleider des Himmels, den unveröffentlichten Text Die wir Freunde waren und drei Gedichte, mit denen der Autor den ersten  bzw. dritten Platz beim Lyrikwettbewerb der Stadtwerke errungen hat.

 

Würdigung: Peter Deibler

Musik: Matthias Forenbacher

 

Der 1955 in Graz geborene Schriftsteller und Pädagoge Arnulf Ploder lebte seit dem Jahr 1963 in Kärnten. Er studierte Deutsche Philologie und Philosophie/Pädagogik/Psychologie für das Lehramt an der Universität Klagenfurt und war von 1980 bis 2019 als Gymnasiallehrer tätig, zumeist am BG/BRG Mössingerstraße. Ploder war Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und der IG Autorinnen Autoren.

Der Autor veröffentlichte seit 1976 in Anthologien und Literaturzeitschriften. Texte von ihm waren auch im Kultursender Ö1 zu hören. Bereits im Jahr 1986 wurde er im Rahmen des Bachmann-Preises mit dem Ernst-Willner-Stipendium ausgezeichnet. Von 1978 bis 1986 war er darüber hinaus Mitorganisator des Klagenfurter „Literaturcafes“ und des Literaturfestivals „kärntner frühling“.

2010 wurde Ploders Drama Gegenliebe an der Neuen Bühne Villach unter der Regie von Manfred Lukas-Luderer uraufgeführt. Im Jahr 2019 wurde er mit dem Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt ausgezeichnet. 2020 erschien sein Roman Kleider des Himmels über „ein Frauenleben zwischen Erdenschwere und Sehnsucht“ im Verlag Bibliothek der Provinz. Das Buch wurde im Klagenfurter Musilhaus, dem er eng verbunden war, präsentiert.

Arnulf Ploder starb im August 2021 in Klagenfurt.

 

Veranstalter: Grazer Autor*innenversammlung in Kooperation mit dem Robert Musil Institut für Literaturforschung / Kärntner Literaturarchiv sowie mit dem Robert Musil Literatur Museum

 

Matthias Forenbacher:
Eine italienische Reise | skug MUSIKKULTUR