20.12.: Maja Haderlap – Nachtfrauen. ORT: theaterHALLE11

»Maja Haderlaps Werk steht für eine Literatur, die sich mit keiner Grenze abfindet. Ihre Dichtung entdeckt hinter jedem Wort ein anderes, enthüllt hinter jedem Schweigen eine Klage und findet hinter jedem Geheimnis eine Tat.«
(Jurybegründung zum Max-Frisch-Preis 2018)
 

Aufgrund des großen Andrangs zum ersten Lesetermin im Oktober findet eine weitere Lesung von Maja Haderlap aus ihrem neuen Roman Nachtfrauen statt.

Maja Haderlap
NACHTFRAUEN

Kooperation des klagenfurter ensemble mit dem Robert-Musil-Institut für Literaturforschung

20. Dezember 2023 / 19:30 Uhr
Ort: theaterHALLE11, Messeplatz 1 / 11, Klagenfurt
Kartenreservierung: 0463 310 300 / ke [at] klagenfurterensemble [dot] at
Kartenpreis: 16 Euro (regulär) / 8 Euro (ermäßigt – nur Schüler:innen)

 

Zum Buch:
Eine Rückkehr in die Südkärntner Heimat bildet den Rahmen von Maja Haderlaps Roman Nachtfrauen: Mira muss ihre alte Mutter auf den notwendigen Auszug aus dem jahrzehntelang bewohnten Haus vorbereiten. Die schwierige Begegnung zwischen Mutter und Tochter führt Mira zurück in ihre Kindheit, geprägt von Patriarchat und Katholizismus. So brechen unaufgelöste Konflikte auf, geben jedoch auch Raum für einen Blick in die lang beschwiegenen Lebensgeschichten der Ahninnen. Tagelöhnerin die eine, Partisanin die andere, verbindet sie mit Mira der Kampf um Autonomie. In eindringlichen Bildern erzählt Maja Haderlap aus dem Leben dreier Generationen von Frauen, von ihren Verstrickungen in aufgezwungene und verinnerlichte Leitbilder und ihrem Ringen um Autonomie.

 

Maja Haderlap wurde in Bad Eisenkappel / Železna Kapla geboren. Nach einem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik war sie Lehrbeauftragte an der Universität Klagenfurt und lange Jahre Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Sie veröffentlichte Lyrik in slowenischer Sprache, ehe sie für einen Auszug aus ihrem Romandebüt Engel des Vergessens 2011 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. Weitere renommierte Preise folgten, wie der Max-Frisch-Preis (2018) oder der Christine-Lavant-Preis (2021).

 

Kooperation: MAJA HADERLAP – „NACHTFRAUEN“ – klagenfurter ensemble

 

 

12.12.: Alois Brandstetter – Nachspielzeit -> ABGESAGT

ACHTUNG:
Die Veranstaltung musste leider abgesagt werden!

 

Alois Brandstetter: Nachspielzeit

Buchpräsentation und Lesung

 

Dienstag, 12. 12. 2023
19.30 Uhr

 

In seiner Lebensreise hatte Alois Brandstetter ein augenzwinkerndes Resümee seiner Vita gezogen, nun geht das Spiel des Erzählens weiter. Auf einem seiner Spaziergänge sticht ihm eine Aufschrift ins Auge: „Rubicon“ steht da, und der Name bezeichnet zu seinem größten Erstaunen einen brachial aussehenden Pickup-Jeep. Brandstetter beginnt über die Autos und die Reisen seines Lebens zu erzählen, über Unfälle und Zwischenfälle, über Wege, Ziele und über den Charme des ziellosen Mäanderns durch die Welt der Dinge und der Wörter.

Sprachkritische Anmerkungen wechseln mit Anekdoten, Erinnerungen mit literarischen Anspielungen, und am Ende überschreiten wir keineswegs den Rubikon, sondern die Ziellinie einer vergnüglichen Ausfahrt mit einem unvergleichlich gewitzten Autor.

 

„Ein großer Stilist und kluger Menschenfreund.“ (Christian Schacherreiter, ÖON)

 

Alois Brandstetter, geboren 1938 in Pichl (Oberösterreich), lehrte als Professor für Ältere deutsche Sprache und Literatur an der Universität Klagenfurt, Emeritierung 2007. Veröffentlichte zahlreiche Romane und Prosatexte und wurde dafür vielfach ausgezeichnet: u.a. Adalbert-Stifter-Preis und Großer Kulturpreis des Landes Oberösterreich (2005), Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (2018), Franz-Theodor-Csokor-Preis des Österreichischen P.E.N.-Clubs (2018). Zuletzt erschienen: Lebenszeichen (2018), Lebensreise (2020).

 

 

05.12.: Drago Jančar – Als die Welt entstand

WABEN DER WORTE | SATOVJE BESED
Slowenien als Gastland der Frankfurter Buchmesse 2023

 

Drago Jančar

Als die Welt entstand

 

Zweisprachige Lesung und Gespräch mit Drago Jančar und dem Übersetzer Erwin Köstler

Moderation: Dominik Srienc

 

Dienstag, 05. 12. 2023

19.30 Uhr

 

Danijel weiß nicht, wem er es recht machen soll: dem Vater, der mit seinen Kameraden vom kommunistischen Kämpferbund permanent den Sieg über Nazideutschland feiert, oder der Mutter, die ihn trotz allem zum Religionsunterricht zu den Kapuzinern schickt? Staatlich verordneter Pioniereid da, Glaubensbekenntnis von Pater Aloisius dort.

Veränderungen kündigen sich an, als die junge Sekretärin Lena in die Erdgeschosswohnung einzieht und damit nicht nur Danijels Fantasie anregt, sondern den ganzen Stadtteil in Unruhe versetzt. Meisterhaft erzählt Drago Jančar diese Geschichte aus dem Maribor der ausgehenden 1950er Jahre, in der sich die Widersprüche der slowenischen Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg spiegeln.

 

Drago Jančar, geboren 1948 in Maribor, lebt in Ljubljana und gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren seines Landes; seine Romane, Essays und Stücke wurden in viele Sprachen übersetzt. 1974 wurde er wegen „feindlicher Propaganda“ inhaftiert. Zahlreiche Auszeichnungen: u. a. Kresnik-Preis, Jean-Améry-Preis und 2020 Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur. Zuletzt erschienen: Wenn die Liebe ruht (2019).

 

 

 

29.11.: NEUE LITERATUR – Antonio Fian & Bernhard Strobel

Antonio Fian: Präsidentenlieder

Bernhard Strobel: Der gute Mann Leidegger

 

Mittwoch, 29. 11. 2023
19.30 Uhr                

 

Moderation: Angelika Reitzer

     

 

Präsidentenlieder:
Pointierte, amüsante Alltagsgeschichten voll Hintersinn präsentiert Antonio Fian, Großmeister der kleinen Form und hintersinniger Pointen, in seinem vierten Gedichtband rund um das Leben eines sogenannten Präsidenten, einem Vertreter einer aussterbenden Spezies, der des patriarchalischen Familienvaters. Mag er auch im Herzen bemüht und stets gutwillig sein, seine Zeit ist vorbei: All die Belehrungen und welterklärenden Weisheiten des Universalinteressierten, seine Ausführungen über Philosophie und Dichtkunst rufen bei seiner Frau und den Kindern, selbst bei der Katze meist nur Kopfschütteln hervor oder werden überhaupt überhört.

 

Der gute Mann Leidegger:

Einen Abgesang auf toxische Männlichkeit liefert auch Bernhard Strobels Roman anhand eines kriselnden Mannes, dem männliche Stereotypen eigentlich zuwider sind. Als „Affärenbetreiber“ steht er sich selbst im Weg, und als selbstständiger Fotograf tritt er auf der Stelle. Gewitzt beschreibt Strobel, wie sich einer immer weiter in die Patsche reitet.
„Bernhard Strobel ist ein Beobachtungskünstler erster Güte – und sein neuer Roman ein großes Vergnügen.“ (Sebastian Fasthuber, Falter)

 

 

Antonio Fian, geboren 1956, lebt in Wien. Erzählungen, Romane, Hörspiele. Veröffentlicht regelmäßig Dramolette in: Der Standard. Letzte Buchpublikation: Wurstfragen. Dramolette VII (2022).

Bernhard Strobel, geboren 1982, lebt in Neusiedl am See. Autor, Übersetzer aus dem Norwegischen. Zuletzt veröffentlicht: Geschichten aus der Hienzey (2022).