18.02.: ONLINE – Sprechstunde mit Publikum

Die österreichischen Häuser der Literatur sind für das Publikum seit Monaten geschlossen. Um neue Gesprächsräume zu öffnen, planen die am Projekt „mitSprache“ beteiligten Häuser für ihre Besucherinnen und Besucher am 18. oder 19. Februar eine digitale

SPRECHSTUNDE MIT PUBLIKUM.

Literatur verfassen ist zumeist eine einsame Tätigkeit. Das literarische Leben wird aber auch geprägt durch den intensiven Kontakt zwischen Schreibenden und Lesenden. Der unmittelbare Austausch bei Veranstaltungen ist ein wesentliches Element der Rezeption und integraler Bestandteil von Lesungen, Buchmessen, Präsentationen und Begegnungen. Pandemie-bedingt kann all dies seit Monaten nur online stattfinden, wo aus den Gesprächsorten reine Bühnen werden und das Publikum sein „Mitspracherecht“ verliert. Deshalb laden wir Sie herzlich ein, am

Donnerstag, 18. Februar um 18:00 Uhr

an unserer Sprechstunde teilzunehmen und mit uns zu diskutieren:

Wie geht es dem Literatur-Publikum im Lockdown? Wieviel wird gelesen, wo wird über Literatur gesprochen? Was bewirkt der unterbrochene direkte Austausch zwischen Leser/inne/n und Autor/inne/n? Wie lässt sich der Kontakt trotz fehlender öffentlicher Veranstaltungen aufrechterhalten? Sind ins Internet verlegte gestreamte Veranstaltungen ein adäquater Ersatz?

Am Gespräch nehmen Edith Bernhofer (Musil-Institut) und die Autorin Eva Schörkhuber (author@musil) teil und freuen sich auf den Austausch mit Interessierten.

 

ANMELDUNG zur Veranstaltung: musil-institut [at] aau [dot] at

Oder hier direkt einsteigen: https://classroom.aau.at/b/ber-6nz-9pu-dux

 

 

Die digitale SPRECHSTUNDE MIT PUBLIKUM ist eine gemeinsame Aktion von mitSprache

 

19.11.: ONLINE – Elena Messner: Die Nebelmaschine, Lesung. Im Anschluss: Tentakel. Forum für emanzipatorische Kulturpolitiken

ONLINE-Veranstaltung

Zur TEILNAHME: https://classroom.aau.at/b/zei-sm3-cla-iwd

 

Elena Messner
Nebelmaschine
Lesung

18:00: Lesung von Elena Messner aus „Nebelmaschine“

Elena Messners neuer Roman ist nicht nur die präzise Aufarbeitung eines Wirtschaftskriminalfalls, sondern auch eine unwiderstehliche Hommage an die Durchsetzungskraft von politischer Kunst und investigativem Theater.

Elena Messner, 1983 in Klagenfurt geboren, aufgewachsen in Ljubljana und Salzburg, Studium der Komparatistik und Kulturwissenschaften in Wien und Aix-en-Provence. Sie ist als Lehrende und Kulturwissenschaftlerin tätig, schreibt Prosa, Essays und Theatertexte. In der Edition Atelier erschienen die Anthologie Warum feiern. Beiträge zu 100 Jahren Frauenwahlrecht (2018) sowie ihre Romane Das lange Echo (2014) und In die Transitzone (2016).

 

18.30: Tentakel. Forum für emanzipatorische Kulturpolitiken

Statements der Teilnehmerinnen des Forums (jeweils 5 Minuten), moderiert von Elena Messner, Eva Schörkhuber und Alina Zeichen

Im Anschluss an die Lesung von Elena Messner eröffnen die Autorin sowie Eva Schörkhuber und Alina Zeichen ein kritisches Forum für emanzipatorische Kulturpolitiken.

Ausgangspunkt der Debatten, Manifeste, Stellungnahmen und Statements ist die Frage, weshalb Positionen von Frauen in der Kultur- und Theaterlandschaft immer noch marginalisiert erscheinen bzw. als solche behandelt werden, obwohl es einen unübersehbaren Reichtum an engagierten Initiativen, Festivals und Bühnen gibt, die unter weiblicher Leitung und Kuratierung stehen.

Konkreter Auslöser für die Abhaltung des Forums ist die „Causa Klagenfurter Stadttheater“, die die Tatsache, dass die bisherigen Spielpläne ausgesprochen patriarchal waren, verdeutlichte. Die Debatte, um die das Forum kreist, ist aber eine viel breitere und umfassendere: Wie steht es um die freie, zeitgenössische Szene überhaupt? Wie steht es um die Innovationskraft von Theater, Kunst, Literatur und Tanz? Welche Rolle spielt die (Un-)Sichtbarkeit von Frauen und anderer marginalisierter Gruppen dabei? Denn ja, Geschlechterungerechtigkeit, Benachteiligung von Anderssprachigen, rassistische und sexistische Strukturen im Theaterbetrieb, auch Ausbeutungsverhältnisse und psychologische Folgen für Theaterpersonal sind seit Jahren in aller Munde. Gründe dafür werden zwar analysiert, aber Änderungen und Lösungen sind nicht so leicht zu finden.

Teilnehmerinnen:

Kathrin Ackerl Konstantin, Simone Dueller, Alenka Hain, Sandra Hölbling-Inzko, Yulia Izmaylova, Ute Liepold, Gabriele Russwurm-Biró, Andrea K. Schlehwein, Elena Stoisser

 

 

In Kooperation mit dem Kulturverein/kulturno društvo Barba

KD Barba wurde als Plattform gegründet, um Kooperationen und Synergien in Kunst und Kultur nach feministischen Prinzipien und im zweisprachigen Kontext aufzubauen.

 

 

 

ABGESAGT: Die Veranstaltung findet zu einem späteren Termin statt – 12.11.: Lydia Mischkulnig: Die Richterin

Aufgrund der jüngsten Verordnung der Österreichischen Bundesregierung zum Schutz vor weiterer Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) können die Veranstaltungen des Musil-Instituts derzeit nicht wie geplant stattfinden.
Daher muss auch diese Buchpräsentation vorerst abgesagt werden.

Lydia Mischkulnig

Die Richterin
Lesung
 19.30 Uhr

 

Richterin über das Schicksal: Lydia Mischkulnigs sprachgewaltiges Psychogramm gibt Einsicht in die Welt einer Asylrichterin.

Gabrielle ist Asylrichterin. Auf ihr Geheiß hin dürfen Menschen im Land bleiben – oder müssen es verlassen. Täglich bestimmt sie über Schicksale. Doch worauf fußen diese Urteile? Sind es sachlich nachvollziehbare Gründe? Sind sie politisch motiviert? Wirken dabei unbewusst auch persönliche Sympathien mit? Die Entscheidung, die Gabrielle heute trifft, kann morgen unter neuen Umständen schon wieder falsch erscheinen. Die Konsequenzen aber sind nicht rückgängig zu machen. Als das Gerücht umgeht, jemand wolle sich für ein Urteil an Gabrielle rächen, gerät ihr Leben aus den Fugen. Wird sie verfolgt? Oder ist alles nur Einbildung? Was wirklich ist, verliert für sie immer mehr seine Konturen.

Lydia Mischkulnig stellt längst überholte, aber immer noch verbreitete Rollenbilder auf den Kopf
Gabrielle ist eine Frau in einer Machtposition. Während sie am Gericht einen Beruf mit gesellschaftlicher und politischer Reichweite ausübt, geht ihr frühpensionierter Mann zuhause seinem Putzzwang nach. Eigentlich hat sich das kinderlose Paar gut eingerichtet. Aber auch dort wird die vermeintliche Ordnung erschüttert. Als Gabrielle eines Tages nach der Arbeit nach Hause kommt, glaubt sie ihren Augen nicht: Trägt ihr Mann tatsächlich heimlich ihre Kleider? Welche Unsicherheiten tun sich für die Asylrichterin auch im scheinbar sicheren Rückzugsgebiet des Privaten auf?

Ein feinnerviger Roman mit unterschwelligem Sog
Jedes Ja, jedes Nein, jedes Schweigen, jedes Handeln – jede unserer Entscheidungen besitzt Tragweite. Welche Entscheidungen werden für uns getroffen? Und was bedeutet das für unser Dasein als „Frau“ oder „Mann“? Lydia Mischkulnig ist eine sprachmächtige und unbestechliche Beobachterin: Mit psychologischem Tiefgang gibt sie Einblick in einen Berufsalltag, der uns sonst verschlossen bleibt. Schonungslos spürt sie die Sprünge auf, die unseren fragilen, vermeintlich klaren Blick auf die Welt durchziehen.

Lydia Mischkulnig ist eine der spannendsten und unkonventionellsten literarischen Stimmen Österreichs. Sie schreibt Erzählungen, Romane und Hörspiele. Als Prosaminiaturen sind ihre monatlichen Kolumnen in der FURCHE zu lesen.

 

Lydia Mischkulnig, geboren 1963 in Klagenfurt, lebt und arbeitet hauptsächlich in Wien. Seit 1991 ist sie literarisch tätig, 1994 debütierte sie im Droschl Verlag mit dem Roman Halbes Leben. Zuletzt erschienen: Die Paradiesmaschine (Erzählungen, 2016), Die sieben Leben der Marie Schwarz (Anthologie, 2020).
Würdigungspreis für Literatur des Landes Kärnten 2020.

 

ABGESAGT: Die Veranstaltung findet zu einem späteren Termin statt – 05.11.: Michael Stavarič: Fremdes Licht

Aufgrund der jüngsten Verordnung der Österreichischen Bundesregierung zum Schutz vor weiterer Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) können die Veranstaltungen des Musil-Instituts derzeit nicht wie geplant stattfinden.
Daher muss auch diese Buchpräsentation vorerst abgesagt werden.

 

Michael Stavarič

Fremdes Licht

Lesung, 19.30 Uhr

Moderation: Paul Keckeis

 

Sie ist an einem unbekannten Ort und in einer eisigen, unwirtlichen Umgebung. Erst nach und nach kehrt die Erinnerung zurück, und Elaine begreift, was passiert ist: dass ihr Großvater einst bei den Inuit in Grönland lebte und er sie mit dem Überleben in Eis und Schnee vertraut machte. Dass sie zuletzt für einen Konzern im Schweizer Ort Winterthur tätig war und sich dort als Genforscherin mit der Rekonstruktion von Leben beschäftigte.

Dass die Erde während eines Kometeneinschlages zugrunde ging und sie die letzte Überlebende zu sein scheint. Was das alles mit ihrer Urgroßmutter aus Grönland zu tun hat, ahnt sie nicht.

Eine Weltraumsaga über den letzten lebenden Menschen, die alten Mythen der Inuit auf Grönland und die Abenteuer des Polarforschers Fridtjof Nansen. In seinem neuen Roman entwirft Michael Stavarič ein dystopisches Zukunfts­szenario, in dem die Naturgesetze durch den Menschen ausgehebelt werden und das die Grenzen der Wirklichkeit, die uns umgibt, in Frage stellt. Michael Stavarič versteht es in seiner Erzählung von einer vielleicht gar nicht fernen Zukunft und einer längst verschwundenen Vergangenheit, den Blick für die Gegenwart zu schärfen.

 

Michael Stavarič wurde 1972 in Brno (Tschechoslowakei) geboren. Er lebt als freier Schriftsteller, Übersetzer und Dozent in Wien. Studierte an der Universität Wien Bohemistik und Publizistik/Kommunikationswissenschaften. Zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, zuletzt: Adelbert-Chamisso-Preis, Österreichischer Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur.

 

 

Aufgrund der derzeit begrenzten Sitzplätze bitten wir um Anmeldung zur Teilnahme an unseren Veranstaltungen. Entweder telefonisch unter 0463 – 2700 – 2914 oder per Mail unter: musil-institut [at] aau [dot] at
Bei allen Veranstaltungen herrscht Mund-Nasen-Schutz-Pflicht.
Bitte halten Sie stets einen Mindestabstand zu anderen Personen von einem Meter ein.
Da sich die Regelungen für Veranstaltungen kurzfristig ändern können, bitten wir Sie, sich regelmäßig auf unseren Online-Plattformen (Website, Blog, Facebook) über die aktuelle Situation zu informieren.