10. 12. Werner Fiedler – Lesung

NEUE LITERATUR

 

Werner Fiedler
Die Apokalypse des frommen Jakob

Buchpräsentation und Lesung

 

Dienstag, 10. 12. 2024

19.30 Uhr

 

Im Frühjahr 1985 bereiten sich die Mitglieder einer christlichen Sekte auf den drohenden Weltuntergang vor. Der zwölfjährige Jakob Feldhofer will aber nicht in das von Gott diktierte Paradies. Er möchte wie die anderen Kinder in der beschaulichen Kleinstadt ein unbeschwertes Leben führen. Also schmiedet der fantasievolle Junge einen Plan: Er muss die Apokalypse verhindern und seine geraubte Kindheit zurückerobern.

 

Musik: Man of Isle

 

Werner Fiedler, geboren 1976 in der Steiermark, war lange Jahre in der Medienbranche als Kameramann und Drehbuchautor tätig, wo er das Handwerk des Geschichtenerzählens von Grund auf lernte und seine Liebe zum Schreiben wiederentdeckte. Er lebt in Klagenfurt, arbeitet als Autor und Filmemach und betreibt einen Plattenladen. 2022 ist sein erster Roman Der Pionier erschienen.

 

06. 12. wie fast: texte von ernst jandl

WORT UND TON

    

wie fast. texte von ernst jandl

lesung und musik zum 99er des sprachdichters und experimentalisten

 

freitag, 06. 12. 2024

19.30 Uhr                

 

 

knapp vor dem ganz runden geburtstag – daher „wie fast“ (so lautet auch der titel eines seiner gedichte) – versucht das programm, die vielfalt des i-tüpflers / wortklaubers / satzbauers und poeten ernst jandl (1925–2000) aufzuzeigen.

sinn und unsinn treffen ernst und spaß. lust und last. beide rotzfrech, zuweilen derb obszön. nie fad. lechts und rinks eben. laut und luise sowieso.

der sound designer tut mit. gibt seinen senf dazu. geht auch eigene wege. verschränkt sich mit dem text. oder schweigt.

 

dietmar pickl (lesung)

martin sadounik (sound design, composition)

26.11. Norbert Kröll und Anna Maria Stadler, Lesungen

NEUE LITERATUR

 

Anna Maria Stadler: Halbnah

Norbert Maria Kröll: Arcus

Dienstag, 26. 11. 2024

19.30 Uhr

Lesung

Moderation: Arno Rußegger

 

Halbnah

Drei Frauen gehen aus unterschiedlichen Gründen nicht nach Hause, jede streift für sich durch die Stadt, bevor der Tag vorbei ist. Für Kata ist sie voller Erinnerungen, die sie vermeidet. Als Kind, wenn die Mutter wohnungslos war, hat sie viel Zeit draußen verbracht. Jetzt, im Gehen, fällt ihr auf, dass der öffentliche Raum manche Menschen ausschließt. Katas Kindheit war anders als die von Mira, ihrer Pflegeschwester, bei der sie auch heute noch unterkommt, wenn sie zu Besuch hier ist. Mira verbringt immer weniger Zeit in ihrer Wohnung. Auf ihrem Streifzug denkt sie über Formen der Gemeinschaftlichkeit nach, in Nischen der Stadt, bevor sie selbst in eine solche stolpert. Sarah wiederum bewegt sich an den Rändern, aus der Stadt und ihrem Leben hinaus. Sie hat gerade ihre Sachen in einen stillgelegten Trakt eines Krankenhauses übersiedelt. Anders als Elias, mit dem sie nur noch die gemeinsame Wohnung verbindet, weiß sie, dass dies auch ein Abschied ist.

 

Arcus

Als seine Eltern tragisch versterben, erbt Marcus Himmeltroff-Gütersloh unverhofft Milliarden. Obwohl er sich als Avantgarde-Künstler Arcus von seinen konservativen Eltern losgesagt hat, muss er nun Entscheidungen treffen: Zuerst spielerisch, dann immer radikaler lotet Arcus neue Freiheiten aus und reißt damit nicht nur seine Freunde, sondern die ganze Stadt in einen aberwitzigen Wirbel aus Gier, Schuld und dem letzten Rest Würde. Ein radikaler Roman über Kunst, Geld und Macht.

Norbert Maria Kröll zeigt in dicht gewebter, kompromissloser Sprache die wachsende gesellschaftliche Ungleichheit auf und weitet die Debatte auf die Verantwortung der Kunst aus.

 

Anna Maria Stadler, 1992 geboren, lebt als Autorin und Künstlerin in Salzburg. Studium der Bildhauerei, Kulturwissenschaft und Germanistik. Ihre Arbeiten bewegen sich an den Nahtstellen von Literatur, Bildender Kunst und Theorie.

Norbert Maria Kröll, geboren 1981 in Villach, lebt und arbeitet in Mödling bei Wien. Studium der Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Mitherausgeber des Literaturmagazins JENNY #2 (De Gruyter).

Arno Rußegger, geboren 1959, Literatur- und Filmwissenschaftler, Lehr- und Publikationstätigkeit mit den Schwerpunkten Österreichische Gegenwartsliteratur, Kinder- und Jugendliteratur, Literatur im intermedialen Kontext (vor allem Literatur und Film).

 

 

 

 

 

19.11. Zdenka Becker & Manuela Tomić – Lesungen

NEUE LITERATUR

 

Manuela Tomić: Zehnfingermärchen

Zdenka Becker: An einem anderen Ort

 

Dienstag, 19. 11. 2024
19.30 Uhr

Lesung

Moderation: Andreas Jungwirth

 

Zehnfingermärchen
Großvater Ivo versteckt jugoslawische Dinar im Radio. Mutter hat nur Augen für den Sänger Zdravko Čolić. Vater rollt im LKW durch die Nacht. Großonkel Tomo verbrennt seinen Pass. Wenn der Zahnteufel Großmutter quält, zündet sie sich eine Zigarette an. Auf dem Eiffelturm steckt eine Erdbeere und Supermarios Kopf landet in der schäumenden Kakaotasse.
99 lyrische Prosaminiaturen eröffnen ein Familienpanorama zwischen Sarajevo, Völkermarkt und Wien. Es sind Märchen für Erwachsene, die in die Welt des Kitsches, des Kommunismus und eines Kärntner Schützenvereins führen. Die Autorin findet eine spielerische Sprache für die fürchterlichen Absurditäten des Fremdseins.

 

An einem anderen Ort

Mit dem Fremdsein in einem Land und in einer Sprache befassen sich auch Zdenka Beckers Essays. Zdenka Becker „spricht fünf Sprachen, in denen sie auch denkt und träumt. In ihrem Dasein fühlt sie sich als Slowakin, Österreicherin, Europäerin und Weltbürgerin“. So heißt es über die Autorin in der Zeitschrift morgen, in der sie seit einigen Jahren die Europakolumne schreibt. Darin reflektiert Zdenka Becker über das Reisen, vor allem aber über Begegnungen mit interessanten, oftmals andersdenkenden Menschen. Jede Begegnung und jede Reise bringt neue Erfahrungen sowie die Erkenntnis mit sich, dass man auch in der Fremde ein Zuhause finden kann.
Im Rahmen der Veranstaltung werden auch die im Essayband veröffentlichten Fotos von Nikolaus Korab gezeigt.

 

 

Manuela Tomić, geboren 1988 in Sarajevo, aufgewachsen in Völkermarkt. Arbeitet als Journalistin (Die Furche) und schreibt als Autorin Prosa, Lyrik und Hörspiele.

Zdenka Becker, geboren 1951 in Eger (Tschechien). Wirtschaftsuniversität in Bratislava, Dolmetsch-Institut in Wien. Übersetzerin und Autorin von Romanen, Theaterstücken, Kolumnen.

Andreas Jungwirth, geboren 1967, Hörspiel-, Theater-, Romanautor.