Wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in (Ganztags-)Schulen verankert werden kann

Wie kann Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in (Ganztags-)Schulen integriert werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt des internationalen Erasmus+ Projektes SustainALL mit den beteiligten Ländern Österreich, Deutschland, Portugal und Norwegen.  Das Ziel ist, auf Basis von Ergebnissen aus Fallstudien berufsbegleitende Weiterbildungsmodule für Lehrer*Innen aus Ganztagesschulen zu entwickeln. Seit Jänner 2022 arbeiten die Projektbeteiligten in den vier Ländern eng mit Schulen zusammen, die für ihre fortschrittliche Umsetzung von Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung anerkannt sind.

Forschung und Kooperation als Grundlagen

Durch Fallstudien wurden die Erfahrungen an 8 Ganztageschulen (2 in jedem teilnehmenden Land) erhoben. Durch diese Forschung und eine Kooperation mit diesen Schulen konnte das SustainAll-Team wertvolle Einblicke in bewährte Praktiken und Herausforderungen der Bildung für nachhaltige Entwicklung gewinnen. Basierend auf den Erfahrungen der Schulleitungen, Lehrkräfte und Schüler:innen entwickelten die Projektverantwortlichen – neben Tagungsbeiträgen und Publikationen – ein praxisnahes Modell. Dieses Modell soll den Schulen helfen, BNE dauerhaft in den Schulalltag zu integrieren.

Kompetenzentwicklung durch iMoox-Kurs

Darüber hinaus wurde ein iMoox-Kurs entwickelt, der die Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte und Schulleitungen weiter fördert. Der Kurs zielt darauf ab, gute BNE-Praktiken in Schulen im Sinne eines Whole-School-Approaches zu identifizieren, zu implementieren und zu optimieren.
Link: SustainAll – Ein Erasmus+ Projekt im Bereich Schulbildung

Vernetzung und Austausch

Von 4. bis 5. Oktober 2024 fand an der Universität Klagenfurt die Abschlusstagung des SusatinALL Projektes statt. Rund 50 Lehrkräfte, Wissenschaftler:innen und Bildungsexpert:innen aus einer Reihe von Ländern kamen zusammen, um ihre Erfahrungen rund um das Thema nachhaltige Entwicklung in Schulen auszutauschen. Die Veranstaltung bot eine Plattform für die Vernetzung und den Austausch zwischen Lehrer:innen und Wissenschaftler:innen. Das IUS ist Partner im Projekt SustainALL (Franz Rauch, Mira Dulle, Markus Messerschmidt). Das ebenfalls am IUS im Auftrag des BMBWF wissenschaftlich koordinierte Programm und Netzwerk ÖKOLOG ein zentraler Kooperationspartner.

Ausblick

Das SustainALL-Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulen. Durch das entwickelte Modell und den iMoox-Kurs haben Schulleitungen und Lehrkräfte konkrete Werkzeuge, um BNE in ihren Schulen zu verankern und weiterzuentwickeln.

Videos von den Vorträgen und Diskussionen:

Team Lecture: „ESD and transformational Learning in all day schools”

Practical ESD insights – case study findings

Panel Discussion

       

 

Erfolgreicher Kickoff für das Sparkling Science Projekt „Klagenfurt wird klimaneutral“!

Zahlreiche Gäste folgten der Einladung zur Auftakt-Veranstaltung des Sparkling Science Projekts „Klagenfurt wird klimaneutral“. Im Projekt erforscht die Universität Klagenfurt gemeinsam mit Schüler:innen, wie eine klimagerechte Stadt der Zukunft gestaltet werden kann.

Klagenfurt plant, bis 2030 klimaneutral zu werden und ist als einzige österreichische Stadt Teil der EU-Cities-Mission, einer Initiative, die 112 europäische Städte auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt. Dabei geht es nicht nur um technologische Lösungen, sondern auch um soziale und kulturelle Veränderungen. Um dieses Ziel zu erreichen, startet das Sparkling Science Projekt „Klagenfurt wird klimaneutral“, das an der Universität Klagenfurt vom Institut für Kulturanalyse und dem Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung koordiniert wird. Das vom BMBWF geförderte Projekt arbeitet in enger Kooperation mit drei Klagenfurter Schulen, der Stadtverwaltung, dem Jugendrat und dem ÖKOLOG-Netzwerk.

Gemeinsamer Auftakt

Am 2. Oktober fand die Auftaktveranstaltung im Stiftungssaal der Universität Klagenfurt statt. Projektleiterin Alexandra Schwell, Stefan Zehetmeier und Franz Rauch begrüßten die Gäste und präsentierten die Ziele und den Ablauf des Projekts. Für die Stadt Klagenfurt sprachen Ronald Rabitsch, 1. Vizebürgermeister, und Wolfgang Hafner von der Abteilung Klima- und Umweltschutz. Martina Merz, Vizerektorin für Forschung, überbrachte Grußworte von Seiten der Universitätsleitung.

Schüler:innen im Fokus

Im Fokus des Projekts stehen die Schüler:innen, die als betroffene soziale Akteur:innen des Klimawandels selbst forschen. Sie werden von Wissenschafter:innen begleitet und leisten einen Beitrag zur Frage, wie eine klimagerechte Stadt der Zukunft gestaltet und die Dringlichkeit der Thematik kommuniziert und erzeugt werden kann.

Stefanie Preiml moderierte durch den Abend. Unter den zahlreichen Gästen waren auch die Vertreterinnen des Klagenfurter Jugendrats Melissa Mödritscher, Valentina Brauchart und Bernadette Krall sowie der beteiligten Schulen (Mittelschule Wölfnitz, Mittelschule St. Peter und Ingeborg-Bachmann-Gymnasium). Ein Impulsvortrag von Roland Gruber zum Thema mittendrin und rundherum – miteinander Klimaneutralität schaffen rundete die Veranstaltung ab.

 

Einladung zum Gastvortrag: Bildung als Transformation

Bildung als Transformation: Die Veränderung von Welt- und Selbstverständnis

Bildungsprozesse umfassen weit mehr als nur die Aneignung von Lehrinhalten oder Kompetenzen. In seinem Vortrag stellt Prof. Dr. Hans-Christoph Koller eine Neufassung des Bildungsbegriffs vor, nämlich Bildung als Transformation. Bildung entsteht, wenn Menschen auf Probleme stoßen, für die sie keine adäquaten Lösungen haben. Solche Herausforderungen zwingen sie dazu, ihr Welt- und Selbstverständnis grundlegend in Frage zu stellen und neu zu gestalten. Dieser Ansatz knüpft an die Bildungstheorie Wilhelm von Humboldts an und erweitert sie um die Idee, dass Bildung vor allem ein Prozess tiefgreifender persönlicher Veränderung ist, der durch gesellschaftliche oder individuelle Krisenerfahrungen ausgelöst wird.

Doch was bedeutet es, eine solche Transformation zu erleben und welche Herausforderungen sind damit verbunden? Im ersten Teil des Vortrags werden die Grundlagen der Theorie, mögliche Weiterentwicklungen sowie offene Fragen und ungelöste Probleme vorgestellt. Der zweite Teil widmet sich den Methoden zur empirischen Untersuchung von transformatorischen Bildungsprozessen und diskutiert die damit verbundenen Fragen.

Vortrag: 18. Oktober, 10 Uhr -11.30 Uhr, Raum N.1.44, Nordtrakt-Hauptgebäude, Universität Klagenfurt

Zum Vortragenden: Prof. Dr. Hans-Christoph Koller studierte Erziehungswissenschaft, Germanistik und Politikwissenschaft an den Universitäten Marburg und Hamburg. 1989 promovierte er in Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg. Seit 2010 ist er Professor für Erziehungswissenschaft unter besonderer Berücksichtigung der Qualitativen Bildungsforschung und der Wissenschaftstheorie an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. Er war Vorsitzender und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft. Er absolvierte Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren in den USA sowie in Tokio.

Online-Teilnahme möglich unter https://classroom.aau.at/b/bra-cif-k3d-rqj

 

Mehr Autonomie führt nicht zu stärkerem Führungsverhalten bei Schulleiter:innen: Outstanding Paper Award für Stefan Brauckmann-Sajkiewicz

In seinem nun ausgezeichneten Paper hat Stefan Brauckmann-Sajkiewicz gemeinsam mit David Kemethofer, Christoph Weber und Petros Pashiardis untersucht, wie sich mehr Schulautonomie und Rechenschaftspflicht in den Bildungssystemen auf das Führungsverhalten der Schulleiter:innen auswirken.

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