„Man will etwas im Interesse der anderen ‚verbessern‘, ohne die Interessen zu kennen.“
In der westlichen Welt sind wir schnell damit, bestimmte ethische Kriterien für Arbeitsbedingungen zu fordern. Die pakistanische Soziologin Farah Naz, die an der Universität Klagenfurt promoviert hat und nun an der Universität of Sargodha forscht und lehrt, gibt aber zu bedenken: Bevor wir über Kinderarbeit und Heimarbeit urteilen, sollten wir die Lebens- und Arbeitsbedingungen der betroffenen Familien verstehen. Sie hat gemeinsam mit dem Soziologieprofessor Dieter Bögenhold ein Buch mit dem Titel „Unheard Voices“ veröffentlicht. Das Werk schlägt Brücken von der Arbeit der pakistanischen Fußballnäherinnen bis hin zu den großen globalen Ungleichheiten. Im Interview fassen die beiden Autor*innen die wesentlichen Thesen zusammen.