Alle News von der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

EUROPEAN ASSOCIATION OF TAX LAW PROFESSORS, CONGRESS 2023, LUXEMBOURG

Von 8. – 10. Juni 2023 fand der Jahreskongress der European Association of Tax Law Professors (EATLP) in Luxembourg statt. Das Thema des diesjährigen Kongresses lautete „Computation of Taxable Business Profits: Book-Tax Conformity and Other Issues“.

Im Wesentlichen geht es bei dem Thema um die Frage, ob die steuerliche Gewinnermittlung an die unternehmensrechtliche Gewinnermittlung – wie dies in Österreich bei der § 5-Gewinnermittlung der Fall ist – anknüpfen soll oder ob es für steuerliche Zwecke nicht besser wäre, die Steuerbemessungsgrundlage nach völlig eigenständigen Regeln zu ermitteln. Die in einigen Ländern übliche Anknüpfung der steuerlichen Gewinnermittlung an das unternehmensrechtliche Rechnungswesen nutzen Steuerpflichtige, um abgabenrechtliche Bestimmungen mittelbar über die unionsrechtlich vereinheitlichten Rechnungslegungsstandards auf ihre Unionsrechtskonformität hin überprüfen zu lassen. Dazu wurde auf dem Kongress die These in den Raum gestellt, ob sich der EuGH bei der Auslegung von Rechnungslegungsstandards nicht allzu häufig irrt. Eine weitere Frage, die vor dem Hintergrund der Umsetzung einer globalen Mindestbesteuerung und der neuerlichen Diskussion über die Einführung einer einheitlichen Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage in der EU diskutiert wurde, war, inwieweit zur Besteuerung auf konsolidierte Konzernabschlüsse zurückgegriffen werden kann.

Am letzten Tag der Tagung gab Em. Prof. Dr. Bertil Wiman (Uppsala) einen Rückblick über 25 Jahre EATLP. Die Gesellschaft wurde im Jahr 1999 anlässlich einer von Prof. Wiman an der Handelshögskolan in Stockholm abgehaltenen Tagung gegründet. Das damalige Tagungsthema lautete „Taxation of SME“. Österreichischer Nationalberichterstatter war damals ein gewisser Dr. Johannes Heinrich, Universitätsassistent an der Universität Graz.

An dem Kongress in Luxembourg nahmen Univ.-Prof. MMag. Dr. Johannes Heinrich, Univ.-Ass. Mag. Michaela Pitzer, Bsc. Msc. und Univ.-Ass. Mag.Valentina Freudenberger teil.

forum PRIVATSTIFTUNG

Seit 2011 veranstaltet das Institut für Rechtswissenschaften gemeinsam mit dem Institut für Unternehmensrecht der Universität Graz sowie der Kärntner Rechtsanwaltskammer und der Kammer der Steuerberater:Innen und Wirtschaftsprüfer:Innen das forum PRIVATSTIFTUNG.

Das diesjährige Forum, das am 1. Juni 2023 im Hotel Schloss Seefels stattfand, hatte als Generalthema „Die fehlerfreie Änderung von Stiftungserklärungen“. Prof. Dr. Johannes Heinrich referierte im steuerrechtlichen Teil der Veranstaltung zu einer Rechtsprechungsänderung betreffend die Möglichkeit einer Privatstiftung, stille Reserven aus der Veräußerung von Gesellschaftsanteilen auf neu angeschaffte Anteile zu übertragen.

Frische Ideen aus der Kärntner Soziallandschaft

Bei Ideenwettbewerb im Rahmen des „Social Innovation Lab Carinthia“ gab es 26 Einreichungen – 15 davon werden in ein universitäres Trainingsprogramm aufgenommen – Gesellschaftsrelevante Innovationen in Kärnten sollen realisiert werden Weiterlesen

Publikation von Claudia Kitz und Heiko Breitsohl, gemeinsam mit Laurie Barclay, zum Thema „Bad News Delivery“ in renommiertem Journal

Die Überbringung von schlechten Nachrichten ist eine der herausforderndsten Aufgaben für Führungskräfte. So wurden etwa in den vergangenen Monaten zahlreiche Beispiele für eine ineffektive Übermittlung anhand der Massenentlassungen in der US-Amerikanischen IT-Branche publik.

Während viele Fachdisziplinen daran interessiert sind, die Übermittlung schlechter Nachrichten zu verstehen, haben unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb der Disziplinen zu unabhängigen Forschungsrichtungen geführt, die den wissenschaftlichen und praktischen Fortschritt erschweren. So bedarf etwa das „WIE“ schlechte Nachrichten am Arbeitsplatz überbracht werden können, noch verstärktem wissenschaftlichen Interesse.

Mittels eines interdisziplinären Reviews von 685 wissenschaftlichen Beiträgen zum Thema „Bad News“ identifizieren Claudia Kitz, Laurie Barclay und Heiko Breitsohl die wesentlichen Herausforderungen in der vorhandenen Literatur, und schlagen gleichzeitig neue Wege für den empirischen und praktischen Erkenntnisgewinn vor.

So schlagen Kitz et al. etwa vor, die Übermittlung schlechter Nachrichten als dialektischen Prozess zu konzeptualisieren, der sich im Zeitverlauf entfaltet, oder sammeln evidenzbasierte Anweisungen zur effektiven Überbringung von schlechten Nachrichten. Dies kann dazu beitragen, theoretische Erkenntnisse und praktische Leitlinien zur effektiven Bewältigung der Übermittlung schlechter Nachrichten am Arbeitsplatz weiter zu verbessern.

Das Review Paper wurde am 24.05.2023 im renommierten Journal Human Resource Management Review publiziert und ist als Open-Access Publikation unter https://authors.elsevier.com/sd/article/S1053-4822(23)00022-0 verfügbar.