Alle News von der Fakultät für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften

1. Kärntner Wirtschaftsgespräch | 28. Juni 2023 | 17 Uhr | HS B

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen für Kärnten

„Mögest du in interessanten Zeiten leben“ ist ein chinesisches Sprichwort, eigentlich ein Fluch, den man seinen Feinden mitgibt. Wir leben definitiv in interessanten Zeiten, nicht nur aber insbesondere auch in wirtschaftlicher Hinsicht, mit Veränderungen und Herausforderungen aber auch Chancen auf allen Ebenen – regional bis global. Zu den globalen Herausforderungen zählen Klimawandel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung sowie die sich verändernde internationale Architektur. Auf europäischer Ebene sind derzeit etwa Energiepreisschocks, hohe Inflation oder die wirtschaftlichen Ungleichgewichte wichtige Themen. Österreich und Kärnten sind all diesen Phänomenen unterworfen, es kommen jedoch weitere Aspekte hinzu, etwa der Fachkräftemangel und bspw. für Kärnten eine ungünstige demographische Prognose, nicht zuletzt durch Abwanderung, sowie die unklaren Auswirkungen des Koralmtunnels. Was kann oder muss eine exportorientierte Region wie Kärnten tun, um diesen Herausforderungen zu begegnen? Welche Akteure können wie beitragen, den unvermeidlichen Wandel proaktiv zu gestalten? Wie schaffen wir es, unseren Wohlstand nachhaltig zu erwirtschaften oder vielleicht sogar auszubauen? Welche Bedeutung hat der Faktor Humankapital? Wie holen wir Fach- und Spitzenkräfte ins Land? Im ersten Kärntner Wirtschaftsgespräch diskutieren wir mit Vertretern der österreichischen wirtschaftspolitischen Institutionen diese und andere Fragen.

Nähere Informationen zum Programm und den Diskussionsteilnehmer:innen entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungsfolder.

Weitere Fotos (c) Norbert Wohlgemuth.

Wann und wo:
Mittwoch, 28. Juni 2023
17:00 Uhr
HS B (Südtrakt)

Eintritt frei

Patient Advocacy als neuer Ansatz im österreichischen Gesundheitssystem – neue Perspektiven für PatientInnen

Vom 25. bis 26. Mai 2023 fand die 26. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) in St. Pölten statt.

Guido Offermanns präsentierte bei der 26. Jahrestagung der ÖGPH in St. Pölten den Vortrag mit dem Titel „Patient Advocacy – Die Gründung der Allianz onkologischer PatientInnenorganisationen in Österreich“. Die Arbeit entstand gemeinsam mit MMag. Andrea Schweiger vom Karl Landsteiner Institut für Krankenhausorganisation in Wien, welche auch Dissertantin an der Fakultät ist.
Österreich hat hinsichtlich der Einbeziehung der PatientInnenperspektive in die Steuerung des Gesundheitssystems, insbesondere in der Onkologie, noch großen Nachholbedarf. Zudem liegen die Ergebnisse der Versorgung nur im europäischen Mittelfeld, trotz eines sehr hohen Ressourceneinsatzes. PatientInnenorganisationen bzw. Selbsthilfegruppen haben keine Basisfinanzierung und können so ihre und die Interessen der PatientInnen nur sehr eingeschränkt wahrnehmen, obwohl sie wesentliche Beiträge zur Entwicklung des Gesundheitssystem leisten und diese noch auszubauen wären. Primär fokussieren sich PatientInnenorganisationen auf die Hilfe für chronisch und akut erkrankten KrebspatientInnen.

Im Vortrag ging es um eine qualitative Studie mit PatientInnenorganisationen, welche als direkte Konsequenz zur Gründung einer Allianz von fünfzehn onkologischen PatientInnenorganisationen führte (https://dieallianz.org/).

Dabei ist „Patient Advocacy“ ein neuer Ansatz für die Arbeit von PatientInnenorganisationen, welcher sich im angloamerikanischen Raum bereits etabliert hat und wird dabei im Kontext von chronischen Erkrankungen wie folgt definiert: Patient Advocats vertreten aktiv die Interessen von Menschen mit chronischen Erkrankungen auf lokaler, organisationaler, nationaler und supranationaler Ebene, in medizinischen, gesundheitspolitischen Gremien sowie gegenüber Forschungsinstitutionen, Finanzierern und der Pharma- und Medizintechnikindustrie. Das Kernanliegen ist, chronisch kranke Menschen im fragmentierten Gesundheitssystem zu unterstützen und sie bei der Orientierung in ihren jeweiligen Lebensrealitäten zu unterstützen. Patient Advocats schaffen zudem Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, leisten Beiträge zur Verbesserung der Versorgung und adressieren rechtliche und regulatorische Angelegenheiten, welche die Versorgung von chronisch kranken Menschen und die Forschung berühren. Weltweit bilden PatientInnenorganisationen die institutionelle Basis dieser Initiative im Kontext einer BürgerInnenbewegung.

Die neue Allianz und der Zusammenschluss der PatientInnenorganisationen können im Sinne von Henry Mintzberg und seinem Konzept von BürgerInnenbewegungen, als Motor der Veränderung von Sozialsystemen, ein neues Kapitel im Kontext der Stärkung der PatientInnenperspektive in Österreich werden. Ein Universitätslehrgang zum Thema Patient Advocacy ist in Umsetzung.

1. Kärntner Wirtschaftsgespräch am 28. Juni 2023 an der Universität Klagenfurt

Am Mittwoch, 28. Juni 2023 findet um 17:00 Uhr im Hörsaal B (Südtrakt) das 1. Kärntner Wirtschaftsgespräch an der Universität Klagenfurt statt. Die Krisen der letzten Jahre haben deutlich in Erinnerung in gerufen, dass eine gedeihliche Wirtschaftsentwicklung, eine zentrale Grundlage für Wohlstand, nicht selbstverständlich ist. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe wollen die Organisator:innen, gemeinsam mit wechselnden Diskussionspartnern aus unterschiedlichen Bereichen, der interessierten Öffentlichkeit wichtige Bestimmungsfaktoren der wirtschaftlichen Entwicklung, wirtschaftspolitische Handlungsoptionen und Einschränkungen sowie auch mögliche Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklungen näherbringen. Die Einladenden sehen damit auch – getreu dem Motto: „Die Volkswirtschaft beschäftigt uns, wir sollten uns mehr mit ihr beschäftigen“ – einen wesentlichen Beitrag zum Diskurs in Kärnten sowie zur Wirtschafts- und Finanzbildung.

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EUROPEAN ASSOCIATION OF TAX LAW PROFESSORS, CONGRESS 2023, LUXEMBOURG

Von 8. – 10. Juni 2023 fand der Jahreskongress der European Association of Tax Law Professors (EATLP) in Luxembourg statt. Das Thema des diesjährigen Kongresses lautete „Computation of Taxable Business Profits: Book-Tax Conformity and Other Issues“.

Im Wesentlichen geht es bei dem Thema um die Frage, ob die steuerliche Gewinnermittlung an die unternehmensrechtliche Gewinnermittlung – wie dies in Österreich bei der § 5-Gewinnermittlung der Fall ist – anknüpfen soll oder ob es für steuerliche Zwecke nicht besser wäre, die Steuerbemessungsgrundlage nach völlig eigenständigen Regeln zu ermitteln. Die in einigen Ländern übliche Anknüpfung der steuerlichen Gewinnermittlung an das unternehmensrechtliche Rechnungswesen nutzen Steuerpflichtige, um abgabenrechtliche Bestimmungen mittelbar über die unionsrechtlich vereinheitlichten Rechnungslegungsstandards auf ihre Unionsrechtskonformität hin überprüfen zu lassen. Dazu wurde auf dem Kongress die These in den Raum gestellt, ob sich der EuGH bei der Auslegung von Rechnungslegungsstandards nicht allzu häufig irrt. Eine weitere Frage, die vor dem Hintergrund der Umsetzung einer globalen Mindestbesteuerung und der neuerlichen Diskussion über die Einführung einer einheitlichen Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage in der EU diskutiert wurde, war, inwieweit zur Besteuerung auf konsolidierte Konzernabschlüsse zurückgegriffen werden kann.

Am letzten Tag der Tagung gab Em. Prof. Dr. Bertil Wiman (Uppsala) einen Rückblick über 25 Jahre EATLP. Die Gesellschaft wurde im Jahr 1999 anlässlich einer von Prof. Wiman an der Handelshögskolan in Stockholm abgehaltenen Tagung gegründet. Das damalige Tagungsthema lautete „Taxation of SME“. Österreichischer Nationalberichterstatter war damals ein gewisser Dr. Johannes Heinrich, Universitätsassistent an der Universität Graz.

An dem Kongress in Luxembourg nahmen Univ.-Prof. MMag. Dr. Johannes Heinrich, Univ.-Ass. Mag. Michaela Pitzer, Bsc. Msc. und Univ.-Ass. Mag.Valentina Freudenberger teil.