Forschungszirkel Wirtschaftsprivatrecht 2023

In seinem vierten Jahr kehrte der Forschungszirkel Wirtschaftsprivatrecht aus dem Salzkammergut wieder nach Kärnten, genauer nach Seelach am Klopeiner See zurück (28.6.-30.6.2023). Und auch dieses Jahr hatte es sich diese Veranstaltung zur Aufgabe gemacht, Nachwuchswissenschaftler*innen von österreichischen und ausländischen Fakultäten zusammenzubringen und zu fördern.

Die Veranstalter Olaf Riss sowie Christoph Kietaibl (Universität Klagenfurt), Christian Koller (Universität Wien) und Johannes W. Flume (Paris-Lodron Universität Salzburg) freuten sich über drei Tage hinweg dauernden regen Zulauf und spannende Diskussionen. Wertvolle Unterstützung erhielten sie diesmal von Lisa Isola (Universität Graz), Abbo Junker (Universität  München) und Wolfgang Faber (Universität Salzburg), die ihre Zeit und Expertise als Diskussionsleiter zur Verfügung stellten.

Die Hauptrollen kamen aber den acht Habilitand*innen zu, welche Thesen aus ihren aktuellen Forschungsarbeiten zum Zivil-, Unternehmens- und Arbeitsrecht sowie zum zivilgerichtlichen Verfahren vor- und zur Diskussion stellten:

  • Thomas Dullinger (Universität Wien): Sicherung der Effektivität arbeitsrechtlicher Normen durch das Beendigungsrecht
  • Helene Hayden (Universität Wien): Zurechnungsgrundsätze und -grenzen: eine systematische Betrachtungsweise
  • Lukas Klever (Johannes-Kepler-Universität Linz): Der Übergang von Eigentum und Gefahr bei mangelhafter Leistung
  • Christoph Kronthaler (Universität Innsbruck): Zum Übereignungstatbestand bei Liegenschaften
  • Kevin Labner (Universität Wien): Das EuZVR als Sanierungsfall? Über blinde Flecken in der grenzüberschreitenden Sanierung
  • Matthias Lüdeking (Ludwig-Maximilian-Universität München): Zu den moralischen Grundlagen der Lieferkettenhaftung für Menschrechtsverletzungen
  • Christoph Rennig (Universität Marburg): Recht als Vertragsgegenstand
  • Sophia Schwemmer (Universität Heidelberg): Risikofinanzierung zwischen Schuldrecht und Gesellschaftstrecht

    Besonderer Dank gilt Abbo Junker (Universität München), der in seinem feierlichen Eröffnungsvortrag das Leben und Wirken von Robert Rebhahn (†) gewürdigt hat.

 

Wissenschaftspreis des österreichischen Notariats 2024

Alle zwei Jahre fördert der Österreichische Notarverband mit dem Österreichischen Notarwissenschaftspreis herausragende wissenschaftliche Arbeiten mit praktischer Relevanz, die geeignet sind, Streitigkeiten durch notarielle Tätigkeit zu verhindern und zur Förderung des streitfreien Rechts beizutragen.

Die Teilnahmebedingungen finden Sie unter http://ihr-notariat.at/wissenschaftspreis

Einsendeschluss: 31. Jänner 2024

EUROPEAN ASSOCIATION OF TAX LAW PROFESSORS, CONGRESS 2023, LUXEMBOURG

Von 8. – 10. Juni 2023 fand der Jahreskongress der European Association of Tax Law Professors (EATLP) in Luxembourg statt. Das Thema des diesjährigen Kongresses lautete „Computation of Taxable Business Profits: Book-Tax Conformity and Other Issues“.

Im Wesentlichen geht es bei dem Thema um die Frage, ob die steuerliche Gewinnermittlung an die unternehmensrechtliche Gewinnermittlung – wie dies in Österreich bei der § 5-Gewinnermittlung der Fall ist – anknüpfen soll oder ob es für steuerliche Zwecke nicht besser wäre, die Steuerbemessungsgrundlage nach völlig eigenständigen Regeln zu ermitteln. Die in einigen Ländern übliche Anknüpfung der steuerlichen Gewinnermittlung an das unternehmensrechtliche Rechnungswesen nutzen Steuerpflichtige, um abgabenrechtliche Bestimmungen mittelbar über die unionsrechtlich vereinheitlichten Rechnungslegungsstandards auf ihre Unionsrechtskonformität hin überprüfen zu lassen. Dazu wurde auf dem Kongress die These in den Raum gestellt, ob sich der EuGH bei der Auslegung von Rechnungslegungsstandards nicht allzu häufig irrt. Eine weitere Frage, die vor dem Hintergrund der Umsetzung einer globalen Mindestbesteuerung und der neuerlichen Diskussion über die Einführung einer einheitlichen Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage in der EU diskutiert wurde, war, inwieweit zur Besteuerung auf konsolidierte Konzernabschlüsse zurückgegriffen werden kann.

Am letzten Tag der Tagung gab Em. Prof. Dr. Bertil Wiman (Uppsala) einen Rückblick über 25 Jahre EATLP. Die Gesellschaft wurde im Jahr 1999 anlässlich einer von Prof. Wiman an der Handelshögskolan in Stockholm abgehaltenen Tagung gegründet. Das damalige Tagungsthema lautete „Taxation of SME“. Österreichischer Nationalberichterstatter war damals ein gewisser Dr. Johannes Heinrich, Universitätsassistent an der Universität Graz.

An dem Kongress in Luxembourg nahmen Univ.-Prof. MMag. Dr. Johannes Heinrich, Univ.-Ass. Mag. Michaela Pitzer, Bsc. Msc. und Univ.-Ass. Mag.Valentina Freudenberger teil.

forum PRIVATSTIFTUNG

Seit 2011 veranstaltet das Institut für Rechtswissenschaften gemeinsam mit dem Institut für Unternehmensrecht der Universität Graz sowie der Kärntner Rechtsanwaltskammer und der Kammer der Steuerberater:Innen und Wirtschaftsprüfer:Innen das forum PRIVATSTIFTUNG.

Das diesjährige Forum, das am 1. Juni 2023 im Hotel Schloss Seefels stattfand, hatte als Generalthema „Die fehlerfreie Änderung von Stiftungserklärungen“. Prof. Dr. Johannes Heinrich referierte im steuerrechtlichen Teil der Veranstaltung zu einer Rechtsprechungsänderung betreffend die Möglichkeit einer Privatstiftung, stille Reserven aus der Veräußerung von Gesellschaftsanteilen auf neu angeschaffte Anteile zu übertragen.