Landesrätin Prettner unterstützt neuen Lehrgang für Management in Gesundheitsorganisationen (Akad. Experte/ in und Master)

Landesrätin Prettner, Lehrgangsleiter Offermanns: Zunehmende Herausforderungen in Pflege- und Gesundheitsorganisationen benötigen auch vermehrt Managementqualitäten – Spezieller Universitätslehrgang startet im Herbst in Klagenfurt – Vier Semester berufsbegleitend

KLAGENFURT. „Kaum ein anderer Bereich benötigt so viel an zusätzlichen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wie jener der Pflege und Gesundheit. Der Bedarf steigt mit der älter werdenden Gesellschaft. Daher setzen wir in Kärnten zahlreiche Akzente und Angebote, um mehr Menschen für einen Gesundheits- und Pflegeberuf zu interessieren“, erklärt Gesundheitsreferentin Beate Prettner. Und sie betont: „Wir benötigen Fachpersonal auf allen Ebenen – vom Pflegeassistenten bis zur Managementebene. Denn mit den zunehmenden Herausforderungen sind auch vermehrt Qualifikationen wie Betriebswirtschaftslehre, Personalführung, Gesundheitsökonomie, Health Sciences oder Qualitätsmanagement gefragt.“ Daher ist sie froh, dass der Universitätslehrgang „Management in Gesundheitsorganisationen“ im Herbst mit einem verstärkten Fokus auf die Pflege starten wird.

Lehrgangsleiter Guido Offermanns sagt: „Wer als Ärztin und Arzt, als, Pflegerin und Pfleger oder Therapeutin/Therapeut in Gesundheitsorganisationen auch Managementverantwortung übernehmen muss, braucht eine entsprechende Weiterbildung. Mit dem neuen Universitätslehrgang werden wir stärker als bisher alle Berufsgruppen in Gesundheitsorganisationen mit ihren Bedürfnissen berücksichtigen. Gemeinsam können sie an konkreten Problemen aus ihrer gemeinsamen Berufspraxis arbeiten und neue Perspektiven und Lösungen finden.“

„Diese Fähigkeiten sind heute wichtiger denn je. Das zeigt sich an vielen Stellen im Gesundheitswesen“, weiß Landesrätin Prettner. Die Zielgruppe des Universitätslehrgangs „Management in Gesundheitsorganisationen“ sind beispielsweise diplomiertes Pflegepersonal, Hebammen, Ärzte/Ärztinnen, Personal der gehobenen medizinisch-technischen Dienste, Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Verwaltungspersonal und Personal aus Forschungseinrichtungen. Der Lehrgang dauert vier Semester mit Online-Anteilen und schließt mit dem Titel „Executive Master of Business Administration (EMBA)“ ab, kann aber auch nach drei Semestern mit dem Titel „Akademischer Experte/Akademische Expertin im Management von Gesundheitsorganisationen“ wahlweise abgeschlossen werden. Kooperationspartner ist die KABEG, sie hat auch am Entwicklungsprozess mitgewirkt. Der Lehrgang ist offen für Anmeldungen aus allen Gesundheitseinrichtungen in Kärnten und Österreich.

Der Universitätslehrgang wird an der M/O/T® School of Management, Organization and Development der Universität Klagenfurt angeboten. Die Leiterin der M/O/T® Rita Faullant betont: „Führungskräfte im Gesundheits- und Sozialwesen müssen sich auf Basis gesetzlicher Regelungen verpflichtend weiterbilden. Unser Lehrgang erfüllt diese Anforderungen. Wir bieten den Absolventinnen und Absolventen nicht nur die Möglichkeit, wichtige Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen für ihre weitere berufliche Karriere zu erwerben, die sie direkt in ihrem beruflichen Alltag einbringen können, sondern auch Sicherheit bezüglich der rechtlichen Erfordernisse.“

Der Universitätslehrgang startet am 20. Oktober 2023. Auch individuelle Beratungstermine können mit der Lehrgangsleitung vereinbart werden.

Link zu weiteren Informationen und Kontakten: https://mot.ac.at/universitaetslehrgaenge/gesundheit-und-soziales/management-in-gesundheitsorganisationen-emba/

Hotspot Wörthersee um 1890

Das Leben und Wirken von Ernst Wahliß, Porzellankönig vom Wörthersee, interessiert auch heute noch. In einem interdisziplinären Film- und Forschungsprojekt über den Tourismuspionier und die Entstehung der Sommerfrische widmeten sich Martina Ukowitz und Werner Drobesch (Institut für Geschichte) einer Aufarbeitung der historischen Entwicklungen und der Frage, was von diesen Entwicklungen in der Gegenwart Bedeutung hat.

Kürzlich wurden die Forschungsergebnisse wieder in den Medien aufgegriffen.

Patient Advocacy als neuer Ansatz im österreichischen Gesundheitssystem – neue Perspektiven für PatientInnen

Vom 25. bis 26. Mai 2023 fand die 26. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Public Health (ÖGPH) in St. Pölten statt.

Guido Offermanns präsentierte bei der 26. Jahrestagung der ÖGPH in St. Pölten den Vortrag mit dem Titel „Patient Advocacy – Die Gründung der Allianz onkologischer PatientInnenorganisationen in Österreich“. Die Arbeit entstand gemeinsam mit MMag. Andrea Schweiger vom Karl Landsteiner Institut für Krankenhausorganisation in Wien, welche auch Dissertantin an der Fakultät ist.
Österreich hat hinsichtlich der Einbeziehung der PatientInnenperspektive in die Steuerung des Gesundheitssystems, insbesondere in der Onkologie, noch großen Nachholbedarf. Zudem liegen die Ergebnisse der Versorgung nur im europäischen Mittelfeld, trotz eines sehr hohen Ressourceneinsatzes. PatientInnenorganisationen bzw. Selbsthilfegruppen haben keine Basisfinanzierung und können so ihre und die Interessen der PatientInnen nur sehr eingeschränkt wahrnehmen, obwohl sie wesentliche Beiträge zur Entwicklung des Gesundheitssystem leisten und diese noch auszubauen wären. Primär fokussieren sich PatientInnenorganisationen auf die Hilfe für chronisch und akut erkrankten KrebspatientInnen.

Im Vortrag ging es um eine qualitative Studie mit PatientInnenorganisationen, welche als direkte Konsequenz zur Gründung einer Allianz von fünfzehn onkologischen PatientInnenorganisationen führte (https://dieallianz.org/).

Dabei ist „Patient Advocacy“ ein neuer Ansatz für die Arbeit von PatientInnenorganisationen, welcher sich im angloamerikanischen Raum bereits etabliert hat und wird dabei im Kontext von chronischen Erkrankungen wie folgt definiert: Patient Advocats vertreten aktiv die Interessen von Menschen mit chronischen Erkrankungen auf lokaler, organisationaler, nationaler und supranationaler Ebene, in medizinischen, gesundheitspolitischen Gremien sowie gegenüber Forschungsinstitutionen, Finanzierern und der Pharma- und Medizintechnikindustrie. Das Kernanliegen ist, chronisch kranke Menschen im fragmentierten Gesundheitssystem zu unterstützen und sie bei der Orientierung in ihren jeweiligen Lebensrealitäten zu unterstützen. Patient Advocats schaffen zudem Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, leisten Beiträge zur Verbesserung der Versorgung und adressieren rechtliche und regulatorische Angelegenheiten, welche die Versorgung von chronisch kranken Menschen und die Forschung berühren. Weltweit bilden PatientInnenorganisationen die institutionelle Basis dieser Initiative im Kontext einer BürgerInnenbewegung.

Die neue Allianz und der Zusammenschluss der PatientInnenorganisationen können im Sinne von Henry Mintzberg und seinem Konzept von BürgerInnenbewegungen, als Motor der Veränderung von Sozialsystemen, ein neues Kapitel im Kontext der Stärkung der PatientInnenperspektive in Österreich werden. Ein Universitätslehrgang zum Thema Patient Advocacy ist in Umsetzung.

Publikation von Claudia Kitz und Heiko Breitsohl, gemeinsam mit Laurie Barclay, zum Thema „Bad News Delivery“ in renommiertem Journal

Die Überbringung von schlechten Nachrichten ist eine der herausforderndsten Aufgaben für Führungskräfte. So wurden etwa in den vergangenen Monaten zahlreiche Beispiele für eine ineffektive Übermittlung anhand der Massenentlassungen in der US-Amerikanischen IT-Branche publik.

Während viele Fachdisziplinen daran interessiert sind, die Übermittlung schlechter Nachrichten zu verstehen, haben unterschiedliche Schwerpunkte innerhalb der Disziplinen zu unabhängigen Forschungsrichtungen geführt, die den wissenschaftlichen und praktischen Fortschritt erschweren. So bedarf etwa das „WIE“ schlechte Nachrichten am Arbeitsplatz überbracht werden können, noch verstärktem wissenschaftlichen Interesse.

Mittels eines interdisziplinären Reviews von 685 wissenschaftlichen Beiträgen zum Thema „Bad News“ identifizieren Claudia Kitz, Laurie Barclay und Heiko Breitsohl die wesentlichen Herausforderungen in der vorhandenen Literatur, und schlagen gleichzeitig neue Wege für den empirischen und praktischen Erkenntnisgewinn vor.

So schlagen Kitz et al. etwa vor, die Übermittlung schlechter Nachrichten als dialektischen Prozess zu konzeptualisieren, der sich im Zeitverlauf entfaltet, oder sammeln evidenzbasierte Anweisungen zur effektiven Überbringung von schlechten Nachrichten. Dies kann dazu beitragen, theoretische Erkenntnisse und praktische Leitlinien zur effektiven Bewältigung der Übermittlung schlechter Nachrichten am Arbeitsplatz weiter zu verbessern.

Das Review Paper wurde am 24.05.2023 im renommierten Journal Human Resource Management Review publiziert und ist als Open-Access Publikation unter https://authors.elsevier.com/sd/article/S1053-4822(23)00022-0 verfügbar.