Guido Offermanns und Andrea Schweiger waren mit zwei Vorträgen und einem Poster auf der Konferenz der International Society for Quality in Health Care (ISQUA) in Seoul (Südkorea) vertreten

Guido Offermanns nahm vom 27. bis 31. August am Kongress der International Society for Quality in Health Care (ISQUA) in Seoul (Südkorea) teil. Mit über 1.600 TeilnehmerInnen aus 77 Ländern wurde ein Besucherrekord aufgestellt, wodurch der Kongress die bisher größte Veranstaltung der ISQUA war. Über 350 Health Professionals teilten und reflektierten ihr Wissen mit Fokus auf Qualität und Sicherheit in Gesundheitsorganisationen. Zudem fanden Diskussionen zu zukunftsrelevanten Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung statt.

Beim ersten Vortrag „Processes and structures affecting tumour board quality: a systematic review“ wurden die Ergebnisse einer Systematic Review präsentiert, die den aktuellen Forschungsstand zur Qualität der Arbeit in multidisziplinären Teams am Beispiel von Tumorboards darstellt. Tumorboards sind interdisziplinäre Fallbesprechungen in der Onkologie, in denen eine Behandlungsempfehlung für PatientInnen abgegeben wird. Ziel ist es, im multidisziplinären Team die beste und evidenzbasierte Entscheidung für die betroffenen PatientInnen zu finden. Dies ist mit einem hohen finanziellen, personellen und zeitlichen Aufwand verbunden, während die Qualität der Arbeit in Tumorboards schwer zu messen und zu belegen ist. Kernaussage des Systematic Reviews ist, dass Tumorboards, welche komplexe Aufgaben im Rahmen der Behandlungsentscheidung zu bewältigen haben, gezielt Instrumente der Teamentwicklung einsetzen müssen, um den Versorgungsprozess langfristig zu optimieren und zu koordinieren. So kann es gelingen, dass einerseits die Zusammenarbeit in den Teams verbessert wird und sich andererseits das Outcome in der PatientInnenversorgung erhöht. Dies kann jedoch im Kontext der Umsetzung in ExpertInnenorganisationen eine große Herausforderung darstellen, da in den Tumorboards verschiedene Berufsgruppen mit jeweils unterschiedlichen professionellen Perspektiven aufeinandertreffen.

Das auf der ISQUA-Konferenz präsentierte Poster „Tumour boards and their quality of processes, structures and outcomes from the experts‘ perspective: a qualitative study in an academic hospital“ zeigt Ergebnisse von 56 Interviews mit Health Professionals. Hieraus abgeleitet werden konnten Themen, welche in die Entwicklung eines empirischen Instrumentes zur Messung der Qualität in der Arbeit von Teams eingeflossen sind.

 

Auf diese Thematik Bezug nehmend beschäftigte sich der nächste Vortrag „Quality improvement in multidisciplinary cancer team meetings at a university hospital: First results of a self-assessment tool“ mit Ergebnissen aus einer empirischen Studie an einer österreichischen Universitätsklinik, die durch den Einsatz eines Selbstbewertungsinstruments die Steigerung der Effektivität und Effizienz der Teamarbeit in Tumorboards misst und die Umsetzung von Verbesserungspotentialen fördert. Die Ergebnisse zeigen die wesentliche Bedeutung von u. a. der Teamkultur, des Prozesses der Entscheidungsfindung, der regelmäßigen Anwesenheit der Disziplinen, der formalen Strukturen in den Tumorboards sowie der geeigneten Dokumentation mit der daraus resultierenden Umsetzung der Empfehlungen in den Kliniken. Um die Effektivität und Effizienz der Arbeit in den Tumorboards zu steigern, können gezielt wissenschaftlich abgesicherte Instrumente zur Teamentwicklung eingesetzt werden.

Link zur Tagung und zu weiteren Informationen: https://isqua.org/events/seoul-2023.html

Rückfragen bitte an Guido Offermanns, guido [dot] offermanns [at] aau [dot] at

Bilder von Guido Offermanns und ISQUA

Interdisziplinärer Austausch über aktuelle Herausforderungen in Gesundheitsorga-nisationen am LSZ Gesundheitskongress in Loipersdorf

Guido Offermanns moderierte am 4. und 5. Juli 2023 den LSZ Gesundheitskongress in Loipersdorf und leistete auch Beiträge mit Vorträgen in Workshops. Am Kongress standen der interdisziplinäre Austausch zwischen EntscheidungsträgerInnen aus dem österreichischen Gesundheits- und Sozialwesen im Vordergrund. In einer stark interaktiv geprägten Atmosphäre wurden die Herausforderungen in den Themenfeldern Medizin, Pflege, Therapie, Verwaltung, IT, Geschäftsführung, Qualitätsmanagement und HR gemeinsam diskutiert, Best-Practices vorgestellt und wertvolle Erfahrungen geteilt.

Guido Offermanns trug zu den Themen „Senkt ein höherer Grad an PatientInnensicherheit die Kosten? – Welche Rolle spielt dabei die Patient*innensicherheitskultur?“ und „Verhandlungen – eine Kernkompetenz für Führungskräfte – Wie lassen sich bessere Verhandlungsergebnisse in interdisziplinär arbeitenden Teams erreichen?“ vor.

 

Andrea Schweiger vom Karl Landsteiner Institut für Krankenhausorganisation und Dissertantin am Institut leistete einen Beitrag zum Thema „Empirische Daten zur Qualität der Arbeit von multidisziplinären Teams anhand eines Selbstbewertungsinstruments – Ansätze der Verbesserung der Arbeit in Teams“ vor. Guido Offermanns war hier Co-Autor.

Die Studierenden des ULG Management in Gesundheitsorganisationen (https://mot.ac.at/universitaetslehrgaenge/gesundheit-und-soziales/management-in-gesundheitsorganisationen-emba/) waren ebenfalls beim Kongress vertreten und konnten sich so über die neuen Entwicklungen im Gesundheitssystem und in der Branche informieren, aktive Beiträge leisten und Netzwerken.

Der nächste Gesundheitskongress findet am 2. und 3. Juli 2024 wieder in Loipersdorf statt.

Aftermovie Gesundheitskongress 2023: https://www.youtube.com/watch?v=2wpAkx0R4Q0

Rückblick auf den Kongress 2023 und Ausblick auf 2024: https://lsz.at/events/gesundheitskongress

Universitätslehrgang Management in Gesundheitsorganisationen: https://mot.ac.at/universitaetslehrgaenge/gesundheit-und-soziales/management-in-gesundheitsorganisationen-emba/

Studierende aufgepasst – Praxissemester Kelag

Liebe Studierende,

wir möchten euch darauf Aufmerksam machen, dass die Kelag wieder interessante Praxissemsterplätze für Studierende  anbietet.

Bitte seht euch vorab unsere Praxisrichtlinien an und die untenstehenden LV-Karten

Bewerbt euch bitte ausschließlich über das Online-Bewerbertool auf www.kelag.at/studienpraktikum.

Die Bewerbungsfrist endet mit 07. Jänner 2024.

 

Teilnahme von Heiko Breitsohl und Lena Zöhrer an der „Be There or Be Square? Theoretical and Empirical Advancements in Workplace Attendance Behavior Research“ Konferenz in Tilburg

Vom 20. bis 21. Juli 2023 fand an der Tilburg University (Niederlande) die „Be There or Be Square? Theoretical and Empirical Advancements in Workplace Attendance Behavior Research” Konferenz statt. Die Konferenz zum Forschungsschwerpunkt „Anwesenheitsverhalten am Arbeitsplatz“ wurde zusammen von Sascha A. Ruhle von der Tilburg University und Heiko Breitsohl von der Universität Klagenfurt organisiert und hatte zum Ziel internationale Expert:innen zusammenzubringen und dabei derzeitige Fortschritte und Herausforderungen in der Präsentismus- und Absentismusforschung zu diskutieren.

Rund 20 Forscher:innen aus aller Welt (u.a. Deutschland, Kanada, und China) trafen an den zwei Konferenztagen in Tilburg zusammen, um ihre aktuellen Projekte vorzustellen und gemeinsam derzeitige Entwicklungen in der Forschungslandschaft zu reflektieren. Ein weiteres zentrales Ziel der Konferenz war es, bereits langjährige Kooperation zu stärken sowie neue Mitglieder in der Community willkommen zu heißen. Neben den inspirierenden Vorträgen zu aktuellen Projekten der Konferenzteilnehmer:innen, gab es eine spannende Keynote von Dominique Maciejewski von der Tilburg University zum Thema „Experience Sampling“. Dabei wurde diskutiert wie man die Methode zukünftig erfolgreich in der Präsentismus- und Absentismusforschung einsetzen kann, um das Forschungsfeld weiter voranzutreiben. Es wurde außerdem über potenziell zukünftige gemeinsame Projekte gebrainstormt und in einer, von Heiko Breitsohl geleiteten Session, wurde über mögliche Förderungsmöglichkeiten für eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit diskutiert.

Bereits am ersten Konferenztag präsentierte Lena Zöhrer die Ergebnisse eines ihrer Dissertationsprojekte, welches zusammen mit Heiko Breitsohl sowie Nils Backhaus und Sophie-Charlotte Meyer von der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) entstand. Der Vortrag zum Thema „Working From Home While Ill: The Role of Organizational and Governmental Regulations in Sickness Presenteeism”, befasste sich mit dem Zusammenhang zwischen Homeoffice und dem Verhalten krank zu arbeiten. Ein spezieller Fokus der Studie ist der Einfluss von organisationalen und staatlichen Regulierungen in der Ausgestaltung von Homeoffice auf diesen Zusammenhang. Das Projekt erhielt im Rahmen der Preisverleihung am letzten Konferenztag die Auszeichnung des „Best Extended Abtract“, welcher zur Konferenz eingereicht wurde.