Be first!
Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt initiiert das Peer-to-Peer-Mentoring-Programm „Be first!“, um „First-Generation-Studierende“ auf ihrem Weg zu einem Studium zu unterstützen.
Alle Beiträge aus ad astra, dem Magazin für Wissenschaft und Kultur der Universität Klagenfurt
Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt initiiert das Peer-to-Peer-Mentoring-Programm „Be first!“, um „First-Generation-Studierende“ auf ihrem Weg zu einem Studium zu unterstützen.
Gespräche bei der Job- & Karrieremesse connect sind für viele Studierende sowie Absolventinnen und Absolventen der Startschuss für ihren Berufseinstieg. Heuer findet sie am 13. November von 9 bis 15 Uhr am Campus der Universität Klagenfurt statt.
Standardisierte Tests gehören an Schulen, Hochschulen und Sprachschulen zum Alltag. Sprachwissenschaftler Nikola Dobric forscht über die Bewertung und Qualitätssicherung dieser nützlichen Instrumente.
Mein Kosmos ist das Reisen und der Bahnhof ein Synonym für das Unterwegssein. Mich treibt die Lust auf Neues. Ich bin bereit für Überraschungen und möchte etwas über mich selbst erfahren. Wir Forscher sind ja Heureka-Junkies.
Ich erinnere mich an meinen ersten Besuch von Venedig. Der Markusdom hat so gar nicht zu meinem Konzept von Kirche, wie ich es aus Oberösterreich gekannt hatte, entsprochen. Das Neue ermöglicht erst zu überlegen, dass das, was man für selbstverständlich hält, auch ganz anders sein kann. Ich bin beruflich sehr viel unterwegs. In meiner 13-jährigen Zeit als Referent und Vizepräsident des FWF bin ich viel nach Wien gependelt, während die Familie in Klagenfurt war. Ich reise auch privat sehr gerne. Die bevorzugten Zielorte liegen in Europa, Südostasien und den USA.
Wenn man viel mit dem Spielbein arbeitet, braucht man auch ein gutes Standbein: Das ist meine Familie, mein emotionaler Fixpunkt. Als Professor bin ich ein Frühberufener, als Vater ein Spätberufener: Meine Tochter macht in einem Jahr Matura. Die Formulierung Work-Life-Balance mag ich gar nicht. Meine Arbeit ist ein wichtiger Teil des Lebens. Ich habe den richtigen Beruf für mich gefunden.
In gehe gerne ins Theater, schaue mir Ausstellungen an. Bei Kulturreisen bevorzuge ich mittlerweile Sekundärziele. Vicenza etwa ist eine wunderschöne Stadt, Verona dagegen zu überlaufen. Die Toskana mag ich besonders. Wir wohnen dort gerne in einem kleinen Hotel in einem geschmackvoll renovierten Landsitz von Florentiner Edelleuten mit Blick auf San Gimignano, schlafen unter Fresken aus dem 16. Jahrhundert und benutzen die moderne Ausstattung. Diese Brüche gefallen mir – wie überhaupt die Frührenaissance. Der Humanismus führte die Menschen zu einem völligen Perspektivenwechsel. In der Kirche von San Gimignano gibt es ein Gemälde aus der Frührenaissance, in dem sich der Maler in der Perspektive versucht, auch wenn sie ihm an manchen Stellen noch nicht recht gelingt. Ich bewundere dieses Ringen um neue Ausdrucksmöglichkeiten.
Die zweite Kunstperiode, die mich sehr interessiert, ist die Klassische Moderne bis weit herauf in das 20. Jahrhundert, der Bruch von der Perfektion der strengen akademischen Malerei und weg vom Fensterausschnitt. Zum Glück sind meine Frau und meine Tochter auch so kunstaffin. Einmal im Jahr mache ich einen Ausflug nur mit meiner Tochter. Heuer waren wir in Paris – und gleich in fünf Museen. Im Musée de l’Orangerie wurde gerade die Rezeption von Claude Monet Nymphéas- Zyklus durch abstrakte US-KünstlerInnen gezeigt. Ich finde derartige Gegenüberstellungen aufschlussreich und total anregend. Der Kontrast baut Spannung auf und lässt mich Neues wahrnehmen.
Mein Zugang zur Kunst ist sehr subjektiv. Mich sprechen ganz unterschiedliche Bilder an. In meinem Büro hatte ich lange Zeit Werke von Otto Zitko und Heimo Zobernig hängen. Jetzt bleibt die Wand einmal für zwei Jahre weiß. Bis vor kurzem hatten wir hier am Institut Arbeiten aus der Sammlung der Universität für angewandte Kunst in Wien hängen. Meine Idee war es, Technik- und Mathematikstudierende mit zeitgenössischer Kunst zu konfrontieren und durch den Blick auf etwas völlig anderes aus gedanklichen Sackgassen zu helfen.
Ich finde, dass die Zukunft offen ist. Wissenschaft ist nicht die endgültige Wahrheit, sondern die Suche nach Wahrheiten. Ich glaube fest daran, dass es Konfrontationen und Energie von außen braucht, um Neues zu schaffen. Organisationen, die sich nicht mit irgendetwas außerhalb des Systems in Beziehung setzen müssen, fehlt ein Korrektiv. Es ist schon gut, dass es Menschen gibt, die die stabilitas loci hochhalten. Für mich gilt das nicht. Da werde ich unrund und kribbelig.
Für ad astra aufgezeichnet von: Barbara Maier
Geboren: 1958 in Wels, Oberösterreich
Beruf: Universitätsprofessor für Angewandte Informatik
Ausbildung: Studium der Informatik an der Johannes Kepler Universität Linz
Kosmos: Auf Reisen. Am Startpunkt Bahnhof Klagenfurt West,
am 8. Juni 2018
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