Bürgerkrieg, στάσις: Tagung an der Universität Klagenfurt widmet sich antiken und modernen Erschütterungen der Demokratie
Von 28. bis 29. Juni 2024 findet die internationale Fachtagung „Bürgerkrieg, στάσις“ im Stiftungssaal der Universität Klagenfurt statt. Eingeladen sind nicht nur Wissenschaftler:innen, sondern auch alle, die sich für vergangene und aktuelle Fragen interessieren, wie wir gesellschaftliches Zusammenleben politisch organisieren wollen.
„Im Zentrum steht die Frage, wie Demokratien von innen heraus erschüttert werden, beispielsweise, indem sich eine Spaltung in einer Demokratie auftut oder verschiedene Gruppen das Vertrauen in die Funktionsweisen der Demokratie verloren haben“, erklärt Katarina Nebelin (Senior Lecturer am Institut für Geschichte der Universität Klagenfurt). Sie organisiert gemeinsam mit Alice Pechriggl (Professorin am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt) die Tagung „Bürgerkrieg, στάσις“.
Katarina Nebelin erklärt weiter: „Solche Phänomene erleben wir derzeit weltweit in vielen Demokratien. Ähnliches kennen wir aber auch aus der Antike, in der es demokratische Systeme gab, die aber anders als heute ausgeprägt waren.“ Die Tagung möchte nun Parallelen und Vergleiche herstellen, um auf diese Weise die heutige Krise der Demokratien besser nachvollziehen zu können.
„Mit dem altgriechischen Wort für Stillstand bezeichnet, scheint der Bürgerkrieg – στάσις – die Zeit anzuhalten und eine mythische Vergangenheit unmittelbar gegenwärtig zu machen. Zugleich erscheint die στάσις als ein Zustand größtmöglicher Anspannung durch die Verhärtung einander unversöhnlich gegenüberstehender Fronten. Die (auch gewaltsame) Entladung dieser Anspannung kann eine Gemeinschaft zerreißen, aber auch zu deren Weiterentwicklung führen“, so erklären Katarina Nebelin und Alice Pechriggl die Wahl des Tagungstitels.
Die Vorträge im Rahmen der Tagung kommen von Philosoph:innen, Althistoriker:innen und Philolog:innen. Zur Veranstaltung sind neben Wissenschaftler:innen aus den genannten Feldern auch alle Interessierten innerhalb und außerhalb der Universität explizit eingeladen. Es ist keine Anmeldung nötig. Das Programm ist hier abrufbar.
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Künstler: Albin Egger-Lienz I Bild: „Totentanz vom Jahre 1809 von Anno neun“ I Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien