Auf ein Wort mit..Lisa-Marie Strauss
Lisa-Marie Strauss ist als Universitätsassistentin am Institut für Rechtswissenschaften tätig. Ab Herbst wird sie auch einen Falllösungskurs im Bereich Finanzrecht leiten. Wir haben Sie zum Interview getroffen.
Liebe Frau Strauss, Sie haben nach den Studien Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht an der WU Wien und der Norwegian School of Economics die Gerichtspraxis im OLG Sprengel Graz absolviert. Anschließend waren Sie in einer renommierten Wiener Rechtsanwaltskanzlei als Konzipientin mit den Schwerpunkten allgemeines Zivilrecht, Gesellschaftsrecht und Finanzstrafrecht tätig. Können Sie uns kurz Ihren Werdegang schildern und warum sie diesen gewählt haben?
Ich habe das BRG Viktring mit bildnerischen Schwerpunkt besucht. In der Schulzeit bin ich deshalb davon ausgegangen, dass ich irgendwann im kreativen Bereich tätig sein werde. In der Oberstufe hat sich dann mein Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen und insb der EU herauskristallisiert. Als ich mich für ein Studium entscheiden musste, war mir vor allem wichtig, eine solide Ausbildung zu absolvieren. Deshalb ging ich an die WU und begann Internationale BWL zu studieren. Relativ schnell hat sich dann aber herausgestellt, dass ich Rechtswissenschaften interessanter finde und so inskribierte ich mich zusätzlich für Wirtschaftsrecht.
Sie starten jetzt mit Ihrer Dissertation, dürfen wir erfahren, mit welchem Thema Sie sich beschäftigen werden?
Der Arbeitstitel meiner Dissertation lautet „Der gemeinnützige Konzern aus steuerrechtlicher Sicht“. Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es also darum, wie man Konzernstrukturen im gemeinnützigen Bereich steueroptimal bilden kann.
Wieso haben Sie dieses Thema gewählt?
Ich wollte ein Thema finden, das sowohl steuerrechtliche als auch gesellschaftsrechtliche Aspekte vereint. Diese Thematik hat in der Praxis sehr große Bedeutung – Literatur gibt es aber kaum. Ich hoffe daher, dass ich mit meiner Arbeit auch einen Mehrwert für die Praxis schaffen kann.
Was fasziniert Sie an der Wissenschaft?
Im Gegensatz zur privatwirtschaftlichen Praxis hat man in der Forschung die Ressourcen, um sich mit interessanten Fragestellungen eingehend zu beschäftigen.
Wollen Sie nach Ihrer Dissertation wieder in die Praxis? Auf was möchten Sie sich dann spezialisieren?
Um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht, in welche Richtung sich meine Karriere entwickeln wird. Bis heute ist mein akademischer und beruflicher Weg ganz anders gekommen, als ich es jemals erwartet hätte. Ich stehe auch noch ganz am Anfang meiner Dissertation und meiner Assistentenzeit. Man wird sehen was die Zukunft für mich bereit hält.
Haben Sie schon als Kind gewusst, dass Ihre Leidenschaft in den Rechtswissenschaften liegt?
Nein, ganz und gar nicht. Wie schon erwähnt, meine Leidenschaft war eigentlich die Kunst. Das Interesse am Recht kam erst im BWL-Studium. Ich hatte davor aber auch keinen Bezug dazu. Ich glaube, es hätte mich schon als Jugendliche interessiert, wenn ich zB.: in der Schule „Rechtswissenschaften“ gehabt hätte.