ATHENA-Labor mit ersten Ergebnissen: Bessere Videoqualität für Zuschauer*innen
Seit Oktober 2019 betreibt die Universität Klagenfurt gemeinsam mit Bitmovin das Christian Doppler Labor ATHENA. Mittlerweile sind 19 publizierte Forschungsarbeiten entstanden. Zwei davon wurden in die Innovationsinfrastruktur von Bitmovin übernommen.
Das Team des ATHENA-Labors arbeitet an neuen Tools und Methoden für die Codierung, den Transport und die Wiedergabe von Live- und On-Demand-Videos mithilfe des http-Adaptive-Streaming-Verfahrens. Dieses Verfahren wird häufig von Online-Video- und TV-Anbietern genutzt. Die daraus resultierenden Erkenntnisse werden dazu beitragen, die Entwicklung von Lösungen der nächsten Generation für qualitativ hochwertigere Videoerlebnisse bei geringerer Latenz zu unterstützen und gleichzeitig die Speicher- und Vertriebskosten zu senken.
Wie Bitmovin mitteilte, werden nun die ersten zwei Forschungserkenntnisse für die Technologieentwicklung des Unternehmens übernommen. Die erste verbessert die Art und Weise, wie Entwicklungsteams die Leistung von Media-Playern messen und visualisieren, und die zweite führt einen effizienteren Ansatz ein, um sicherzustellen, dass die beste Videoqualität an die Zuschauer*innen geliefert wird.
Bei so vielen Variablen, die es zu berücksichtigen gilt, müssen Content-Anbieter verstehen, wie gut ihr Media Player funktioniert, um die notwendigen Anpassungen vornehmen zu können, um die Anforderungen der Zuschauer*innen zu erfüllen. Mit der Einführung von CAdViSE, dem Cloud-basierten, adaptiven Video-Streaming-Evaluierungs-Framework von ATHENA für das automatisierte Testen von Media-Player-Algorithmen, ermöglicht das neue Framework Media-Playern einen besseren Umgang mit Netzwerkschwankungen wie Bandbreite und Latenz.
Um die bestmöglichen Videobilder zu liefern, müssen Content-Anbieter Inhalte in verschiedenen Qualitätsstufen kodieren, was zeitaufwendig und teuer ist. Durch die Einführung von FaME-ML, einer schnellen Multirate-Codierung für HTTP Adaptive Streaming mit Hilfe von maschinellem Lernen, hat das ATHENA-Team gezeigt, dass es möglich ist, diesen Prozess zu beschleunigen, und zwar um durchschnittlich 41 % im Vergleich zu der in der Testumgebung verwendeten HEVC-Referenzsoftware.
Laborleiter Christian Timmerer, assoziierter Professor an der Universität Klagenfurt und Mitgründer von Bitmovin, zeigt sich zufrieden mit den Erkenntnissen des ersten Projektjahrs: „Auf unserem weiteren Forschungsweg werden wir Entwicklungsteams in die Lage versetzen, die Kompromisse zwischen zunehmender Komplexität der Inhalte, Latenz und Erlebnisqualität, die sich ständig weiterentwickeln, besser zu verstehen und abzuwägen.“ „Gemeinsam mit ATHENA sind wir auf dem besten Weg, bahnbrechende Innovationen für die Videostreaming-Branche zu entwickeln“, sagt Christopher Müller, Mitgründer und CTO von Bitmovin. „Die Erkenntnisse, die das ATHENA-Forschungsteam gewonnen hat, zeigen das Potenzial für praxisnahe Lösungen, die die Art und Weise verbessern, wie wir Videoinhalte konsumieren und an die Zuschauer*innen liefern.“
Das Christian Doppler Labor ATHENA wird gemeinsam von Bitmovin und der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, deren wichtigster öffentlicher Fördergeber das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort ist, finanziert. Das Budget für 7 Forschungsjahre liegt bei rund 4,5 Mio. Euro, rund 2,7 Mio. davon kommen von der öffentlichen Hand. ATHENA ist am Institut für Informationstechnologie der Universität Klagenfurt angesiedelt.
Weitere Informationen finden Sie unter https://athena.itec.aau.at/.