Antrittsvorlesung von Ulrike Krieg-Holz
Seit März 2015 ist Ulrike Krieg-Holz Universitätsprofessorin am Institut für Germanistik | Fachbereich Germanistische Linguistik. Ihre Antrittsvorlesung hält sie am 28. Oktober zum Thema „Ich bin ainer von denn leut … Autorenerkennung aus linguistischer Perspektive“.
Mittwoch, 28. Oktober 2015
17.00 Uhr c. t.
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Oman-Saal (Z.1.29)
Zum Inhalt des Vortrags
„Ich bin ainer von denn leut …“ Autorenerkennung aus linguistischer Perspektive
Juristisches Handeln zeigt sich in vielfältiger Weise als sprachliches Handeln, ebenso können sprachliche Handlungen zum juristischen Gegenstand werden. Letzteres ist etwa bei Beleidigungen, Drohungen und Erpressungen der Fall. Gerade für diejenigen forensischen Bereiche, die sich mit der Aufklärung von Verbrechen beschäftigen, die in Form sprachlicher Handlungen verübt werden, kann die sprachwissenschaftliche Analyse bzw. können linguistische Kriterien nutzbar gemacht werden.
Im Rahmen der Antrittsvorlesung werden grundlegende Fragen der Autorenerkennung und mögliche linguistische Parameter vorgestellt, die in der Rechtspraxis dazu dienen können, Informationen über den möglichen Autor zu gewinnen oder durch Textvergleiche herauszufinden, ob ein Text einer bestimmten Person bzw. Personengruppe zugeordnet werden kann. Darüber hinaus wird anhand von kleineren Textausschnitten aus dem sog. KISTE-Korpus des Bundeskriminalamtes die Anwendbarkeit der Kategorien diskutiert, um Grenzen, aber auch Perspektiven der Autorenerkennung aufzeigen zu können.
Zur Person
Ulrike Krieg-Holz, geboren in Lobenstein (Thüringen) ist seit März 2015 Professorin am Institut für Germanistik/Fachbereich Germanistische Linguistik an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Sie absolvierte 1997 das Studium der Deutschen Sprachwissenschaft, Deutschen Literaturwissenschaft und Geographie an der Universität Passau und promovierte 2003 mit einer Arbeit über „Wortbildungsstrategien in der Werbung“. 2011 habilitierte Ulrike Krieg-Holz zum Thema „Textsortenstile“, wobei Methoden und Parameter für die Stilbeschreibung und Textsortenklassifika¬tion im Vordergrund standen.
Die wissenschaftliche Laufbahn führte die Forscherin unter anderem an die Friedrich-Schiller-Universität in Jena und an die Universität Leipzig. Neben verschiedenen Forschungsvorhaben arbeitet die Professorin aktiv in einer Forschungs- und Lehrkooperation mit der Universität Sorbonne Nouvelle in Paris.
Forschungsschwerpunkte: Theoretische und empirisch-funktionale Bereiche der Sprachanalyse und Sprachbeschreibung; insbesondere Stil- und Variationsforschung, Text- und Gesprächslinguistik, Lexikologie, Morphologie. Aktuelle Forschung zur Text- und Stilanalyse, Forensischen Linguistik und zur Entwicklung von Schreib- und Textkompetenz.
Ein aktuelles Forschungsprojekt von Ulrike Krieg-Holz beschäftigt sich u. a. mit der Schreibkompetenz von Erwachsenen. Für eine groß angelegte Studie werden E-Mails zu elektronischer Alltagskommunikation gesucht.
Einladung zur Antrittsvorlesung
Porträt von Ulrike Krieg-Holz „Anwendungsbezug ist mir sehr wichtig“