Anja Wohlfahrt: „Meine Arbeitsweise ist stark durch das Studium geprägt.“
Unsere Absolventin Anja Wohlfahrt hat Angewandte Kulturwissenschaft studiert. Sie denkt gerne an die Vielfalt an Kunst und Kultur in Klagenfurt, sowie an die vielen Möglichkeiten in und um Kärnten Ausflüge zu unternehmen. Sie arbeitet als Regieassistentin am Schauspielhaus Graz und ist derzeit mit dem Theaterwagen auf Kärnten-Tour. Wir sprechen mit ihr über ihr Studium und ihren bisherigen und künftigen Karriereweg.
Was hat Sie damals an die Universität Klagenfurt verschlagen?
Eine Mischung aus privaten Gründen und dem Interesse an einem vielfältigen Studium wie es AKuWi ist.
Was war für Sie ein unvergessliches Erlebnis Ihrer Studienzeit?
Sicherlich die Organisation einer eigenen Veranstaltung in einem bunt gemischten Team im Rahmen der Lehrveranstaltung Kulturmarketing.
Wenn ich noch einmal studieren würde, würde ich
…mir etwas mehr Zeit lassen und nehmen, um es zu genießen, die Zeit für spezielle Themen zu haben, ohne sofort abliefern zu müssen.
…lieber ein Semester länger studieren und dafür mehr aus der Studienzeit mitnehmen.
Gab es Momente oder Personen in Ihrem Studium, die Sie besonders geprägt haben?
Es gab mehrere Momente und Personen, wie beispielsweise Ulli Sturm, Reinhard Kacianka, Johann Strutz, die mich geprägt haben. Außerdem auch der Moment am ersten Unitag, als uns gesagt wurde, dass – wenn wir uns Antworten erwarten würden, wir enttäuscht werden würden, weil sich anstelle dessen nur die Fragen häufen würden. Das war auch so :-).
Waren Sie während Ihrem Studium im Ausland? Welche Erfahrungen haben Sie mitgenommen?
Ich war nicht im Auslandssemester, allerdings war ich im letzten Semester meiner Studienzeit beruflich bereits in Italien tätig. Im Kunst- und Kulturbereich macht man aus meiner Sicht bei jedem Projekt, jeder Produktion neue und andere Erfahrungen, unabhängig vom Land.
Wie hat sich Ihr Weg vom Studium bis heute entwickelt?
Ich war schon vor und während meines Studiums als Tänzerin tätig und habe verschiedene Praktika im Kulturbereich gemacht, habe beim Stadttheater, beim Klagenfurter Ensemble und als Tanzlehrerin gearbeitet. Ich habe dann verschiedene Tätigkeiten ausgeübt, war Tänzerin, Tanzlehrerin, Lehrende für die pädagogische Hochschule Kärnten in der Sportlehrer Fortbildung, Choreografin, Regieassistentin, Produktionsassistentin, Intendanzassistentin und Regisseurin. Die letzten drei Jahre arbeitete ich am Schauspielhaus Graz als Regieassistentin und Regisseurin. Nebenbei betreue ich auch freie Projekte, beispielsweise als Choreografin oder beim InTaKT Festival, das im Herbst in Graz stattfindet.
Was fasziniert Sie an Ihrem Beruf am meisten?
Dass es nie gleich ist. Man kann sich nie auf irgendetwas verlassen, natürlich gibt es ähnliche Strukturen und so etwas wie stille Vereinbarungen, aber es kommt immer anders als man denkt oder plant, so bleibt es spannend. Auch stressig natürlich, aber das gehört dazu und da steckt ja auch viel Leidenschaft dahinter. Ansonsten wäre es langweilig.
Was verbindet Sie heute noch mit der Universität?
Meine Arbeitsweise ist sehr stark durch das Studium geprägt, das fällt mir immer wieder auf und dann denke ich an die Studienzeit zurück.
Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?
Rausgehen, sich Sachen anschauen und rausfinden wohin man sich entwickeln will und in diese Richtung arbeiten. Es ist völlig in Ordnung, wenn man das noch nicht weiß, aber dann sollte man viel ausprobieren. In Kärnten gibt es eine sehr lebendige Kulturszene, die sich trotz allen Widrigkeiten immer wieder durchsetzt. Geht raus. Fahrt nach Slowenien, Italien – ihr seid so nahe. Schaut euch alles an – es gibt so viel! Schließt euch mit anderen Menschen zusammen, auch mit uns Absolvent*innen. In Tradition von Ulli und Kacianka kann ich nur sagen, Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken!
Auf ein paar Worte mit Anja Wohlfahrt
Denke ich an Klagenfurt, denke ich sofort an… den Lendkanal, das Theatercafé, die Vielfalt an Kunst und Kultur, die man noch viel mehr fordern, fördern und so zum Erscheinen bringen sollte.
Mein Lieblingsort an der Universität war… die alte Kraftkammer noch als Seminarraum und die Bibliothek.
Das mache ich morgens zuerst im Büro… Kaffee, Zigarette, Musik, Mails. Alles gleichzeitig.
Ihr Studium in 3 Worten: intensiv, vielfältig, vieles-in-Frage-stellend