Angewandte Kulturwissenschaft: Es gibt eine tolle freie Szene hier!
Studentin, Musikerin und Produzentin: Carolin Anna Pichler studiert Angewandte Kulturwissenschaft an der Universität Klagenfurt und Komposition und Tonsatz am Konservatorium Klagenfurt. Ihr erstes Musical hat sie schon geschrieben, weitere sollen folgen. Warum das Studium den perfekten Boden dafür liefert, was sie an Klagenfurt schätzt und welche Lehrveranstaltung sie bis heute zum Lachen bringt, erzählt sie uns im Interview.
War von Anfang an klar was du studieren willst oder warst du zwischen Studiengängen hin- und hergerissen?
Ich wusste, dass ich etwas kulturwissenschaftliches studieren will, war aber noch nicht sicher was genau. Ich habe dann den Tag der offenen Tür besucht und mich über alles informiert, das mir gefallen hat. Beim Studium Angewandte Kulturwissenschaft bin ich hängen geblieben. Die Vielseitigkeit des Studiums hat mich angesprochen, damit ist die Entscheidung gefallen!
Erzähle uns eine lustige AAU Anekdote!
Ich werde mich immer an die Ringvorlesung „Faszinierend!“ – 50 Jahre Raumschiff Enterprise: eine interdisziplinäre Reise durch das STAR TREK-Universum“ erinnern. An einem Tag der Star Trek-Vorlesung hatte just „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in den Kinos Premiere. Wie viele wissen, scheiden sich zwischen Star Trek- und Star Wars-Fans oft die Geister. Das brachte die Leiter der LV auf eine grandiose Idee.
Wir saßen nichtsahnend im Hörsaal als plötzlich die Tonanlage ausfiel und die Star Wars Musik ertönte. Die Tür ging auf und Darth Vader kam bei der Tür hinein! Der Protagonist versuchte durch seinen Auftritt den Professor davon abzuhalten, die VO zu beenden. Der Streich war natürlich abgestimmt, aber wir hatten eine Menge Spaß!
Welche Fächer gefallen dir besonders gut und warum?
Am besten gefallen mir die Fächer mit Praxisbezug. Es gibt einige Lehrveranstaltungen, die die Organisation eines Events zum Ziel haben. Zum Beispiel gab es dieses Semester ein Seminar im Stadttheater Klagenfurt, das tolle Einblicke in das Theater schaffte und sogar von dem Intendanten selbst geleitet wird.
Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
Ja, ich habe angefangen Verhaltensweisen bei mir und anderen zu hinterfragen und versetze mich eher in die Lage anderer Personen. Ich suche einen diplomatischen Weg, ob es nun in Diskussionen ist oder einfach nur bei einer Fragestellung in einer Seminararbeit. Außerdem interessiere ich mich viel mehr für die wissenschaftliche Literatur als ich es noch zu Schulzeiten tat.
Wie erklärt man den Inhalt des Studiums seinen Freunden?
Manche glauben mein Studium hat etwas mit Anthropologie oder Soziologie zu tun. Ich höre oft: „Ach ihr erforscht dann also alte Stammeskultur.“ Andere denken es ginge um Theater und Musik und fragen mich: „Also werdet ihr dann Künstler?“. Es geht aber um einen ganzheitlichen Ansatz, eben um beides. Viele können sich das vorstellen, deshalb erkläre ich es immer so: In meinem Studium gibt es verschiedene Sparten. Sprachkurse, praktisches Veranstaltungsmanagement, Kulturarbeit und Kulturanalyse. Das Studium ist so vielseitig und bietet viele Möglichkeiten sich zu spezialisieren. Mit dieser Praxis kann man dann im Berufsleben wirklich etwas anfangen.
Was magst du an Klagenfurt? Warum sollte man hier studieren?
Ich will auch in Zukunft künstlerisch tätig sein. Daher haben mir viele KollegInnen und Bekannte die (Bundes-)landflucht empfohlen. Aber ich finde, dass gerade hier in Klagenfurt an der Universität tolle Möglichkeiten gibt mit Kunstschaffenden zu connecten! Es gibt gutes Theater (Stadttheater, Klagenfurter Ensemble, kukkukk, Konzerthaus, Kammerlichtspiele, Theater Wolkenflug und mehr), viele Galerien und Konzerte jeder Art, auch einen Jazzclub! Es gibt auch eine tolle freie Szene hier!
Was wäre ein wichtiger Tipp für Studienanfängerinnen?
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, Angebote der Uni und der ÖH zu Studienbeginn zu nutzen. Dort lernt man wirklich nette Leute kennen, nicht nur aus seinem eigenen Studienzweig. Als ich begonnen habe, gab es eine Schnitzeljagd durch die Stadt zu Semesterbeginn. Auch die Info Days sind eine tolle Veranstaltung um sich über alles, was sein Studium betrifft zu informieren. Und man muss sich nicht blöd vorkommen, wenn man am Anfang so viele Fragen hat, so geht es allen!
Wo siehst du dich in 10 Jahren? In welchem Feld willst du beruflich tätig sein?
In der Musik und im (Musik)theater. Ich bin ja schon nebenher hier tätig und es gefällt mir sehr gut.
Wort-Rap
Meine Uni ist… aufgeschlossen und freundlich
Mein Studi-Leben geht nicht ohne… den See und das Como
Mich inspiriert… Theater, Musik und Kunst
Mein Studium in 3 Worten… 1. vielseitig 2. praktisch 3. selten