Aller guten Dinge sind drei: Verena Bernhard studiert im Drittstudium Medien- und Kommunikationswissenschaft

Verena Bernhard aus Deutschlandsberg in der Steiermark hat bei der Studienwahl „das Pferd von hinten aufgezäumt“: Während sie ihre Bachelorabschlussarbeit zu einem medienpsychologischen Thema verfasste, entdeckte sie ihre Faszination für Medien- und Kommunikationswissenschaft und studiert das Fach jetzt nach ihrem Abschluss in Psychologie und in Erziehungs- und Bildungswissenschaft. Sie beschäftigt sich dabei mit den unterschiedlichen Facetten von Medien, von Social Media über Influencer-Marketing bis Krisenkommunikation.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?

Ich wusste schon seit meiner späteren Kindheit, dass ich gerne studieren möchte. Das Lernen bereitete mir schon immer große Freude. Fächer, die nicht unbedingt meinen Präferenzen entsprachen, wie beispielsweise Geographie oder Mathematik, konnten mich zwar weniger begeistern, aber dafür brannte ich für meine Interessensgebiete umso mehr, daher wollte ich meinen Wissensdurst unbedingt im Rahmen eines Studiums stillen.

Meine Freund*innen gingen nach der Matura zum Studium nach Graz, ich aber wollte ein anderes Bundesland kennenlernen und neue Leute treffen. Ich entschied mich dabei bewusst für die Universität Klagenfurt, da ich kein Großstadttyp bin und die Natur für ein glückliches Leben brauche. Außerdem faszinierte mich die Lage der Uni: Das mediterrane Flair der Stadt durch die Nähe zu Slowenien und Italien sowie der Wörthersee unmittelbar „vor der Haustür“ der Universität. Ich wusste sofort, als ich das erste Mal an die AAU kam, das wird meine Uni sein, an der werde ich studieren und eine glückliche Studienzeit haben.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Tatsächlich habe ich bezüglich meiner Studienwahl „das Pferd von hinten aufgezäumt“ und entdeckte meine Faszination für Medien- und Kommunikationswissenschaften im Rahmen meiner Bachelorarbeit im Psychologie-Studium. Bei meiner Abschlussarbeit beschäftigte ich mich nämlich mit einem medienpsychologischen Thema und untersuchte die Körperzufriedenheit von vier- bis fünfjährigen Kindern unter dem Blickwinkel des medialen Einflusses. Hier stellte ich mir unter anderem die Frage, ob Kindersendungen, deren Charaktere idealvermittelnde Merkmale aufweisen – wie eine unrealistisch schlanke Frauensilhouette oder ein übertrieben muskulöser Männerkörper – bei den jungen Heranwachsenden zu einer größeren Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Körper führen würden.

Dieses Thema hat mich so „mitgerissen“, dass ich unbedingt mehr über Medien, deren Gestaltungen und Wirkungen erfahren wollte. Ich informierte mich bei der ÖH Klagenfurt, welches Studium dafür in Frage kommen würde, und so wurde ich auf das Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaften aufmerksam.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

Zu Beginn des Studiums setzt man sich mit den zentralen Begriffen, Theorien und Methoden der Medien- und Kommunikationswissenschaften auseinander. Darauf aufbauend folgen vertiefende Seminare, die Medien und Kommunikation in den unterschiedlichsten Facetten aufgreifen. Beispielsweise: Was ist Influencer-Marketing und welchen Einfluss nehmen Influencer*innen auf ihre Follower*innen? Wie beeinflusst die Mediatisierung unser Leben? Inwiefern hat sich die Mediennutzung über die Zeit hinweg und durch Social Media verändert? Was kennzeichnet erfolgreiche Krisenkommunikation aus? Wie können Unternehmen soziale Verantwortung zeigen und welche Wirkung hat das auf Konsument*innen? Das Studium bietet dabei ein breites Lehrveranstaltungsangebot, weshalb die Vertiefungen je nach Interessen frei wählbar sind.

Besonders gefallen mir die familiäre Lernumgebung am Institut und der persönliche Umgang zwischen Lehrenden und Studierenden. Außerdem sind die Lehrveranstaltungen in der Regel nicht überfüllt und es entsteht immer ein kollegiales Miteinander im Seminarraum. Das ist an der Universität Klagenfurt ein riesiger Pluspunkt!

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Auf jeden Fall die Trans- und Interdisziplinarität des Studiums. Im Studium merkt man sofort, dass die Medien- und Kommunikationswissenschaften theoretische Zugänge verschiedenster Wissenschaften wie der Ökonomie, Psychologie oder Pädagogik miteinander vereinen, um Probleme ganzheitlich zu untersuchen beziehungsweise zu beschreiben. Diese Vielfältigkeit macht sich unter anderem durch die diversen Arbeitsbereiche bemerkbar. Es ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten sich im Studium zu spezialisieren; da ist für jedes Interessensgebiet etwas dabei. Wer sich etwa dafür interessiert, wie die Medienkompetenz, also der verantwortungsvolle und sichere Umgang mit Medien, von Kindern und Jugendlichen gefördert werden kann, wählt Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der Medienbildung. Wer eine spätere Karriere in der Kommunikationsbranche im Auge hat – sei es im Marketing oder in der Pressearbeit – hat die Möglichkeit, Lehrveranstaltungen des Arbeitsschwerpunktes für Organisationskommunikation zu besuchen. Darüber hinaus werden noch weitere Spezialisierungen im Rahmen der Wahlfächer angeboten, sodass jede und jeder ein „Herzensthema“ finden kann.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Wenn ich einmal nicht mehr weiterweiß, frage ich zuerst einmal meine Kommiliton*innen um Rat. Auch wenn man zu Beginn des Studiums noch keine oder nur wenige Leute kennt, sollte man keine Scheu davor haben, Mitstudierende um Rat zu fragen. Im Team ist man bekanntlich immer stärker und in der Gruppe konnten wir schon viele Fragen gemeinsam beantworten und etliche Probleme lösen. Außerdem wende ich mich an die zuständige Studienprogrammleitung, die jeder Person tatkräftig zur Seite steht und immer ein offenes Ohr für Anliegen aller Art hat. Des Weiteren kann man sich direkt an die ÖH wenden – sei es per Mail oder auch persönlich im ÖH-Servicecenter. Sie wissen immer, was zu tun ist, oder wen Du für dein Anliegen kontaktieren solltest.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Es ist schwer sich für einen bedeutsamen Moment zu entscheiden, da es zu viele schöne Erinnerungen gibt und bestimmt noch einige dazu kommen werden. Ich erinnere mich aber gerne an viele gemeinsame Essen mit meinen Mitstudierenden beim Uni-Wirt, an diverse Kaffeepausen im Wienerroither oder in der Aula, an das gemeinsame Ritual, sich nach einer bestandenen Prüfung beim Uni-Wirt auf einen Spritzer zu treffen oder an viele Aha-Momente in Lehrveranstaltungen. Es sind Gefühle von Freude, Verbundenheit, Geselligkeit, Neugierde und Faszination, die ich mit meinem Studierenden-Leben assoziiere.

Machst du noch etwas neben dem Studium? Lässt sich beides gut miteinander kombinieren?

Mir war es schon immer sehr wichtig mein Gelerntes aus der Theorie im Arbeitsalltag anzuwenden. Momentan habe ich das Glück am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft als Studienassistentin und Tutorin arbeiten zu können. Hier konnte ich schon einen breiten Einblick in den Ablauf der Lehre, aber auch in die Forschung erlangen. Mein theoretisches Wissen, das ich in meinen Studien bisher erworben habe, kann ich bei dieser Arbeit sehr gut anwenden und durch die wissenschaftliche Tätigkeit lerne ich Neues dazu, das mir wiederum im Studium weiterhilft. Mit meinem Uni-Leben lässt sich diese Arbeit daher prima kombinieren. Darüber hinaus schätze ich auch die flexible Zeiteinteilung sehr, es bleibt mir immer genügend Zeit für meinen eigenen Uni-Alltag.

Neben meiner Tätigkeit als studentische Mitarbeiterin begeistert mich der Reitsport und das Reisen. Am Wochenende verbringe ich gerne Zeit mit meiner Familie, oder bin mit Freund*innen unterwegs. Außerdem gehe ich leidenschaftlich gerne ins Kino und auf Konzerte.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Ja, definitiv! Mein Blick hat sich geschärft und ich hinterfrage Dinge, mit denen ich im Alltag konfrontiert bin, stärker als ich es vor meinem Studium getan habe. Den Einfluss meines Studiums bemerke ich insbesondere, wenn ich Medien rezipiere. Während ich früher die Werbung im TV genervt weggeschaltet habe, analysiere ich jetzt die Werbeinhalte und stelle mir beispielsweise folgende Fragen: Wie möchte die Werbung meine Aufmerksamkeit erregen? Wie weckt die Werbung mein Interesse für das Produkt? Welchen Wunsch soll das Produkt bei mir auslösen? Wie möchte mich das Unternehmen dazu bringen, das Produkt zu kaufen? Aber auch: Was hätte man bei dieser Werbung eventuell besser machen können?

Kurz gesagt: Ich kann Medien nicht „nur“ mehr konsumieren, ohne sie gleichzeitig auch zu analysieren.

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

Da ich eine große Katzenliebhaberin bin, ist das Katzencafé im Zentrum von Klagenfurt mir der liebste Ort für das Schreiben meiner Seminararbeiten oder für das Pauken für Prüfungen. Außerdem verbringe ich meine Zeit in Klagenfurt gerne am Uni-Campus, der so viele schöne Ecken hat. Auf der grünen Wiese mit Vogelgezwitscher im Hintergrund lässt es sich perfekt relaxen. Der Lakeside Park war mir dafür immer der liebste Platz. Da aber der ganze Campus von Natur umgeben ist und man in nur wenigen Metern bereits ein nettes Plätzchen unter Bäumen erreicht, verbringe ich jede noch so kurze Pause im Grünen mit einem Kaffeebecher in der rechten Hand und kehre so wieder gut ausgeruht in meinen Uni-Alltag zurück.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Hast du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Als ich vom Gymnasium an die Universität kam, prasselten viele Eindrücke auf mich ein. So hatte ich zu Beginn einige Fragen und war mir mit den administrativen Abläufen, zum Beispiel mit der Anmeldung zu Lehrveranstaltungen oder mit dem Prüfungsbuch, nicht sicher. Das ist aber ganz normal! Vor allem als Studienanfänger*in darf man sich zu Beginn unsicher, oder auch etwas überfordert mit der neuen Situation fühlen. Das Wichtigste ist aber, dass man keine Angst davor hat, Fragen zu stellen, denn vor allem an der Uni Klagenfurt haben wir das Glück, enge Betreuungsverhältnisse zu unseren Lehrpersonen zu haben. Zeigt also keine Scheu, eure Fragen der zuständigen Lehrveranstaltungsleitung zu stellen, diese Angst wäre in jedem Fall unbegründet. Falls es Tutor*innen für eure Lehrveranstaltung gibt, schreibt ihnen eine Mail. Dadurch, dass diese normalerweise schon in höheren Semestern sind, haben sie viele Erfahrungen im Studium sammeln können und geben dieses Wissen gerne an euch weiter!

Mein Tipp also: Bevor ihr lange überlegt, ob ihr um Rat fragen sollt, kontaktiert diese Personen einfach; es wird sich in jedem Fall lohnen!

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… jede LV, die Theorie und Praxis vereint, wie beispielsweise Unternehmenskommunikation in der Praxis.
  • Mein Studi-Leben ist… spannend, lehrreich und etwas chaotisch.
  • Uni geht nicht ohne… Kaffee.
  • Mich motivieren… meine Ziele im Leben, meine bisherigen Leistungen und vor allem meine Familie und mein Freund.
  • Mein Traumjob ist… in der Forschung/Wissenschaft.