Bernhard C Bünker

10.09.: „Olle im Doaf“, Ein Abend zu Bernhard C. Bünker

 

„Olle im Doaf“                   

Ein Abend zu Bernhard C. Bünker

 

Donnerstag, 10. 09. 2020

19.30 Uhr

 

Lesungen mit Michael Bünker und Axel Karner
Musik: Gottfried Gfrerer

 

Er gilt als einer der wichtigsten Dialektdichter der Alpenrepublik. Zum zehnten Todestag erschien ein Band mit Prosa, Satiren und Gedichten, herausgegeben von seinen langjährigen Freunden Axel Karner und Manfred Chobot, die sich regelmäßig auf kleine Lesereisen durch die Tiefen der Kärntner Mundart begeben.

Bernhard C. Bünker hat immer gegen Heimattümelei, gegen  Verklärung oder Verharmlosung angeschrieben, hat den Dialekt  vielmehr als emanzipatorisches Mittel genutzt, um literarisch  auf drängende Probleme der Gegenwart hinzuweisen: auf die Zerstörung der Umwelt etwa, die ihm schon in den 1970er Jahren wichtig war, auf Armut, Benachteiligung, Bevormundung oder Ausgrenzung von Menschen, denen er grundsätzlich mit Empathie und Solidarität begegnet. Das gilt sogar dann, wenn wie in der titelgebenden Geschichte die Individuen zur Masse verschmelzen, wenn die Leute im Dorf kollektiv über alte Verbrechen schweigen und neues Unrecht zulassen: Ganz nah bleibt der „Hamatdichter“ an seinen Figuren, wenn er sie beobachtet, von ihnen erzählt, kompromisslos entlarvend und doch so souverän, dass er ihnen ihr Menschsein, ihre Fehler nicht nehmen muss.

 

 

Bernhard C. Bünker, geboren 1948 in Leoben als ältestes Kind des Ehepaares Liesl und Otto Bünker (evangelischer Pfarrer und Dichter), kam 1954 nach Kärnten, wo die Familie seit Generationen lebte. Ab 1970 Studium der Geschichte, Philosophie und Kunstgeschichte, evangelische Religion in Wien; später Rückzug ins Waldviertel, wo er 2010 infolge einer Bluttransfusion starb.

 

Eine gemeinsame Veranstaltung mit der GAV (Grazer Autorinnen und Autoren Versammlung) und dem Heyn Verlag.