wiwi aktuell_Vortrag: Zersiedelungsabwehr und sparsamer Bodenverbrauch als raumplanerisches Anliegen
Ich durfte 2017 die ÖROK-Empfehlung Nr. 56: "Flächensparen, Flächenmanagement & aktive Bodenpolitik“ (https://www.oerok.gv.at/fileadmin/user_upload/Bilder/2.Reiter-Raum_u._Region/1.OEREK/OEREK_2011/PS_Flachensparen/OeROK-Empfehlung_56_Flaechensparen_Internet.pdf) wissenschaftlich begleiten und würde gerne aus diesen Erfahrungen berichten. Insbesondere würde ich gerne die aktuellen Herausforderungen bei der Flächen- bzw. Bodeninanspruchnahme, die in Österreich nach wie vor viel zu hoch sind, und die wesentlichen Handlungserfordernisse besprechen, wobei ich den Fokus auf Instrumente der Raumordnung legen würde: Welche Maßnahmen der überörtlichen Raumplanung und der Flächenwidmungsplanung wären wirkungsvoll, um einerseits die Siedlungsentwicklung nach Außen zu begrenzen (z. B. Grünzonen, Siedlungsgrenzen) und anderseits eine effektive Innenentwicklung (z. B. Baulandmobilisierung) zu ermöglichen. Wesentlich erscheint mir dabei, auf die praxisbezogenen Umsetzungshemmnisse einzugehen, also weshalb trotz der allgemein anerkannten Zielsetzung zum sparsamen Bodenverbrauch in der Praxis häufig dieses Ziel nicht erreicht wird.Univ.-Prof. Arthur Kanonier ist seit sechs Jahren Professor für Bodenpolitik und Bodenmanagement an der TU Wien und Leiter des gleichnamigen Forschungsbereichs. Er ist Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Raumplanung (ÖGR). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen die Bodenpolitik und das Raumordnungsrecht, Zersiedelungsproblematik, regionale und örtliche Raumplanung, Bauführungen im Grünland, Regelungen für Einkaufszentren und Zweitwohnsitze.