12 Nov

Literarische Neuerscheinungen: Eva Schörkhuber & Kaska Bryla

Veranstaltungsort: Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt (Veranstaltungssaal)

Roter AffeTemporeich und intensiv erzählt Kaśka Bryla in ihrem ersten Roman über geteilte Geschichte, Verrat und die Macht der Freundschaft.Roland K., mehrfacher Mörder und Vergewaltiger, sitzt in der JVA Moabit seine Haftstrafe ab. Mit Mania, der Gefängnispsychologin, scheint ihn mehr zu verbinden als ein paar Therapiestunden. Doch als Manias Kindheitsfreund Tomek aus Wien verschwindet und sie sich gemeinsam mit der Hackerin Ruth auf die verzweifelte Suche nach ihm macht, beginnt ein rasant erzählter Wettlauf mit der Zeit. Werden sie Tomek finden? Und will Tomek überhaupt gefunden werden? Und was hat das alles mit Roland K. zu tun? Mutig und lustvoll verknüpft Kaśka Bryla die großen Fragen von Schuld und Vergebung, von Gut und Böse mit einer unerwarteten Liebesgeschichte zu einer mitreißenden road novel.Die EistaucherIga, die Skaterin, die schöne Jess und der pummelige Ras sind Außenseiter*innen in ihrer Schulklasse, doch gemeinsam bilden sie eine verschworene Gruppe, die unzertrennlichen „Eistaucher“. Als die Jugendlichen eines Nachts Zeugen eines brutalen polizeilichen Übergriffs werden und diese Schandtat folgenlos bleibt, beschließen sie, das Recht selbst in die Hand zu nehmen. Zwanzig Jahre später taucht ein geheimnisvoller Fremder auf, der von der damaligen Rache zu wissen scheint und das prekäre Gleichgewicht gefährdet… Gekonnt verwebt Kaśka Bryla in ihrem im kommenden Frühjahr erscheinenden Roman eine packende Story über die Ursachen von Radikalisierung mit einem Plädoyer für Solidarität und Liebe. Dieser Roman ist nichts für schwache Nerven und alles für brennende Herzen!Die Gerissene ist ein weiblicher Schelmen- und Reiseroman, in dem Eva Schörkhuber Romantik mit Zeitkritik und sozialem Realismus gekonnt verknüpft.Mira hat genug vom Landleben. Schon seit ihrer Kindheit fühlt sie sich im Dorf fremd und unverstanden. Ohne einen Cent in der Tasche reist sie in die Welt hinaus, um ihren Platz darin zu finden. In Marseille macht sie sich mit dem Upcycling alter Kleidung einen Namen, in Oran näht sie aus Djellabas Minirocktaschen und in der Sahara schließt sie sich einer Reisekarawane an und arbeitet in einem Flüchtlingscamp mit. Stets begegnet Mira den Menschen und Umständen mit wachem, kritischem Blick und dem Drang, einen Beitrag zu leisten. Als in Havanna ihre Erwartungen auf eine echte, lebendige Revolution enttäuscht werden, gründet sie eine neue aufständische Bewegung. Wieder steht Mira vor einer Chance, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

17 Nov
Recurring

#UNGELAUFEN. 501 historische Ansichtskarten

Veranstaltungsort: Universitätsbibliothek, Lesesaal, Ebene 2 (Universität Klagenfurt, Zentraltrakt)

Die 23. Ausstellung in der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek zeigt historische Ansichtskarten aus der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Das Besondere daran: Die Ausstellung wurde von Studierenden der Angewandten Kulturwissenschaft kuratiert.Die glanzvolle Karriere der Ansichtskarte begann in Österreich-Ungarn im Jahre 1869 mit der Einführung der bilderlosen „Correspondenzkarte“ auf Betreiben des gebürtigen Klagenfurters Emanuel Herrmann (1839 – 1902). Damit war es möglich, Kurzmitteilungen schnell und zu einem vergleichsweise geringen Preis zu versenden. Der schmucklosen Correspondenzkarte folgte bald eine Variante mit Abbildungen auf der Rückseite. Sie ermöglichte es, den Daheimgebliebenen jene Orte zu zeigen, die man besucht hatte. Diese „Ansichtskarten“ wurden aber nicht nur verschickt, sondern waren auch beliebte Sammelobjekte. So konnte sich jede und jeder die Welt in die eigenen vier Wände holen. Die Universitätsbibliothek Klagenfurt besitzt eine Sammlung von 501 Ansichtskarten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie stammt im Wesentlichen von einem unbekannten Sammler In der Klagenfurter Studienbibliothek wurde sie von Richard Fuchs, der die Bibliothek von 1942 bis 1953 leitete, durch einige „gelaufene“ Karten ergänzt. Im Zuge der Gründung der Hochschule für Bildungswissenschaften wurde 1971 die Studienbibliothek zur Universitätsbibliothek umgeformt, so sind die 501 Karten wie auch alle übrigen Bestände nun Teil der Universitätsbibliothek.In dieser Sammlung, darunter auch eine schöne Anzahl von Künstlerpostkarten, finden sich vorwiegend Darstellungen von Orten in Kärnten (278), der Steiermark (76) und anderen Bundesländern sowie von Friaul, Slowenien, Kroatien und Ungarn. Die meisten Karten der Sammlung sind „ungelaufen“ – das heißt, sie wurden nie per Post verschickt. Zwei Semester lang haben 28 Studierende unter der Leitung von Ute Holfelder, assistiert von Sophia Fritzer, im Studiengang Angewandte Kulturwissenschaft die Ausstellung vorbereitet. Im Wintersemester 2020/21 stand die kulturwissenschaftlich geleitete Auseinandersetzung mit dem Medium „Ansichtskarte“ im Vordergrund. Die dort herausgearbeiteten Themen flossen in das Ausstellungskonzept ein und spiegeln sich in deren Struktur wider. Bei der Realisierung von #UNGELAUFEN wurden die Studierenden von den Kuratorinnen der Reihe Kostbarkeiten aus der Bibliothek Christa Herzog (Universitätsbibliothek, Sondersammlungen) und Barbara Maier (Wissen schafft Kunst) unterstützt.

17 Nov
Recurring

Bitter Oranges. Das neue Gesicht der Sklaverei

Veranstaltungsort: Brücke Ost (Zentraltrakt - Südtrakt)

Die Fotoausstellung Bitter Oranges ist von 14. Oktober bis 25. November 2021 in der Universität Klagenfurt zu sehen. Sie ist das Ergebnis einer dreijährigen Forschung, in der Prof. Dr. Gilles Reckinger, zum Teil in Begleitung durch Dr. Diana Reiners und Carole Reckinger, M.Sc., regelmäßig die Orangenarbeiter*innen von Rosarno aufsuchte. Dem partizipativen Ansatz des Projektes folgend, ließ er die Arbeiter*innen selbst mit fünf Digitalkameras ihre Lebenssituationen dokumentieren. Ihren Aufnahmen sind Fotografien und Film- und Tondokumente der Forscher*innen zur Seite gestellt. Ziel der Ausstellung ist es, die sklavenähnlichen Lebensbedingungen der Arbeiter*innen einem breiten Publikum bekannt zu machen. Zugleich werden auf leicht verständliche Weise die strukturellen Bedingungen ihrer Lebenslagen zwischen europäischer Migrationspolitik, Preisdruck in der Lebensmittelproduktion und extremer Prekarisierung an den unteren Rändern der Arbeitsgemeinschaft deutlich gemacht.

17 Nov