VeranstaltungsortHS 2Veranstalter Institut für Soziale ÖkologieÖH Uni WienBeschreibungLeben in den Grenzen des Planeten. Einsichten aus der UmweltgeschichteWir leben im Zeitalter der Nebenwirkungen und können damit nicht gut umgehen. Warum das so ist, wird durch Langzeitbetrachtung deutlich. Die Umweltgeschichte bietet daher wichtige Einsichten für eine nachhaltige Entwicklung. Wir erkennen, dass die Welt ständig im Wandel ist, Natur und Gesellschaft sind dynamisch. Wir wollen sie stabil halten, das führt uns in Risikospiralen, denn die Dynamik der Natur ist nicht überall und ununterbrochen kontrollierbar. Nebenwirkungen und Probleme, die auf unbekannten Wechselwirkungen beruhen, sind normal.Die gegenwärtige globalisierte industrielle Welt ist keine stabile Formation, sondern ein Prozess der Mobilisierung, wie er noch nie zuvor möglich war, angetrieben von fossiler Energie. Je mehr Energie und Material wir für unsere Eingriffe verwenden, desto wirksamer und nebenwirksamer werden diese. Die Altlasten des nuklearen Zeitalters werden uns noch 5000 Generationen lang beschäftigen. -- Etwa genau so lange liegt die Entwicklung des Homo sapiens zurück. Je mehr wir eingegriffen haben, desto mehr Verantwortung bleibt bei uns, „Historisches Erbe“ ist „Ökologisches Erbe“. Aus diesen Einsichten lässt sich auch eine Forderung an die Wissenschaft ableiten:Wissenschaftliche Unsicherheit ist keine Rechtfertigung für Untätigkeit, wenn plausible Hinweise auf potenziell schwerwiegende Gefährdungen vorliegen. Doch dann fragt sich: Was tun? Die Befolgung des Vorsorgeprinzip würde uns erlauben, in den Grenzen des „OXFAM Donut“ ein gutes Leben für alle Menschen zu ermöglichen.Univ.Prof. Ing.Dr.phil. Verena Winiwarter - Professorin für Umweltgeschichte am Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt am Standort Wien, wirkliches Mitglied der österreichischen Akademie der Wissenschaften und dort Obfrau der Kommission für Interdisziplinäre Ökologische Studien. Wissenschaftlerin des Jahres 2013. Ihr gemeinsam mit Hans-Rudolf Bork verfaßtesVortragende(r)Univ. Prof. Dr. Verena WiniwarterKontaktTanja Trawniczek (tanja.trawniczek@oeh.univie.ac.at)