Gastvortrag: „Vertreibung und Vernichtung versus Ansiedlung und Einbürgerung“
Mit Kriegsbeginn begann das NS-Regime sein völkisches Programm in Europa zu implementieren.Die annektierten Gebiete Westpolens, Frankreichs und Sloweniens sollten noch während des Krieges „deutsch“ gemacht werden. Unter der Führung des Reichskommissars für die Festigung deutschen Volkstums (RKF), Heinrich Himmler in Person, fanden Vertreibungen und Deportationen von polnischen, jüdischen, französischen und slowenischen Bevölkerungsgruppen statt. Parallel siedelte der RKF „volksdeutsche“ Gruppen aus Ost- und Südosteuropa um und brachte sie zur Siedlung in die Annexionsgebiete. Die einheimische Bevölkerungwurde in „erwünscht“ und „unerwünscht“ selektiert, vertrieben oder „eingedeutscht“. Die völkische Politik des RKF betraf Millionen von Menschen in den deutschen Annexions- und Besatzungsgebieten während des Zweiten Weltkrieges. In welchem Verhältnis sie zur Verfolgung und Vernichtung der europäischen Jüdinnen und Juden stand, wird Dr. Alexa Stiller im Zuge ihres Vortrages herausarbeiten.